Bürgermeister erntet ersten "Rathaus-Honig"

(18.07.2019)  Knapp zwei Monate nachdem zwei Bienenvölker auf dem Dach des neuen Rathauses angesiedelt wurden, kann sich die Verwaltung bereits über den ersten „Rathaus-Honig“ freuen. „Es dürften so um die 20 Kilogramm werden“, schätzt Holger Mittelstädt die Ausbeute ab. Der Leiter der Waldgrundschule, dessen Schüler die Betreuung der Rathausbienen verantworten, derzeit allerdings im Urlaub sind, übernahm den Aufbau der Schleudervorrichtung in der Rathausküche. Dann überreichte er Bürgermeister und Erntehelfer Steffen Apelt einen Schutzanzug.

Hätte Apelt die Stadtwette gewonnen, hätte er als Wetteinsatz den Ernteeinsatz ohne Schutzanzug vornehmen müssen. „Das hätte ich allerdings nicht zugelassen“, so Mittelstädt, der am Wochenende zuvor bei seiner eigenen Honigernte trotz Schutzanzug mehrmals von seinen Bienen gestochen worden war. „Wenn die Bienen mich stechen, werden sie wieder abgebaut“, erwiderte Bürgermeister Apelt mit einem Schmunzeln.

Ernte ohne Bienenstich verlaufen

Ausgestattet mit Jacke, Hut und Schleier schritten die beiden Männer sodann zur Tat. Am Vortag hatte Hobby-Imker Mittelstädt die Bienenbeuten mit einer Bienenflucht zwischen Brut- und Honigraum präpariert. Daher befanden sich nur wenige Bienen im Honigraum, so dass der Bürgermeister die einzelnen Waben gefahrlos und stichfrei mit einem Stockmeißel entfernen konnte. In der Rathausküche „entdeckelte“ der Verwaltungschef unter fachkundiger Anleitung die Waben mit einer Honiggabel, entfernte also das Wachs seitlich der Waben, wodurch der Honig freigelegt wurde. So bearbeitet setzte Mittelstädt die Waben in die Honigschleuder ein und bereits nach zehn Minuten lief der hellgelbe Saft aus der Schleuder durch ein Sieb in die Bottiche.

Rathaus-Lindenblütenhonig als Geschenk für besondere Anlässe

„Unser erster Stadt-Honig“, freute sich Bürgermeister Apelt über das Ergebnis und probierte gleich selbst einen klebrig-süßen Tropfen. Der Honig soll als Geschenk für Gäste oder besondere Anlässe der Stadt zum Einsatz kommen. „Die Ernte reicht für gut 80 Gläser Rathaus-Honig“, kalkulierte Schulleiter Mittelstädt. Zum größten Teil besteht der Honig aus den Lindenblüten, die im Drei-Kilometer-Sammelradius der Rathausbienen zu finden sind. Hinzu kommt eine würzige Note der bienenfreundlichen Bepflanzung aus Lavendel, Katzenminze und Co., die direkt auf dem Rathausdach blühen.

Das Wachs übrigens legt der Hobby-Imker zunächst zurück auf die Beuten, damit die Bienen die Honigreste wieder in ihre Vorräte aufnehmen können. Aus dem reinen Wachs machen die Nachwuchsimker der Schul-AG dann neue Waben oder Kerzen. Bis zum Winter können die Bienen nun für sich sammeln, die nächste Ernte von frischem Rathaus-Honig steht erst im nächsten Jahr wieder an.