Die ersten Lehrerinnen
In den Lehrkörpern von Grundschulen und Realschulen, Gesamtschule und Gymnasium unserer Gemeinde überwiegt heute das weibliche Element. Wir haben bei weitem mehr Lehrerinnen als Lehrer, und an der Spitze stehen ausschließlich Frauen.
Wie hat alles begonnen? Wie war es bestellt um Lehrerinnen vor knapp 100 Jahren, zu Beginn des Jahrhunderts, das nun seinem Ende immer näher kommt?
Auskünfte über die ersten Lehrerinnen geben die Schulchroniken von Hohen Neuendorf - 1884 begonnen - und Bergfelde (seit 1885). Für Borgsdorf sind uns Quellen bedauerlicherweise nicht zugänglich.
Namen tauchen auf und verschwinden wieder, und sicher fehlen manche ganz. Vollständige Lebensläufe lassen sich mit den Chroniken nicht rekonstruieren, aber einige Tendenzen sind erkennbar.
Hohen Neuendorf
Was sich in der Hohen Neuendorfer Schulchronik über Lehrerinnen findet, wurde hier zusammengestellt und knapp kommentiert, mit einem kleinen Seitenblick auch auf die Schülerinnen.
Die allerersten: Fräulein Bade, Fräulein Lahmer
Zunächst erscheinen in der Hohen Neuendorfer Chronik für das Lehrpersonal nur die Namen von Männern:
Herr Reichmuth, Herr Sumpf, Herr Weinrich, Herr Rudolph, Herr Ritter.....
Die erste Meldung über eine Lehrerin ist unter dem 13.10.1903 verzeichnet, und sie betrifft nicht die Gemeindeschule:
"Heute wurde hierselbst im Richterschen Hause Berlinerstraße eine Privatschule mit 19 Schülern unter der Leitung der Lehrerin Fräulein Bade errichtet. In derselben werden Knaben von 6 - 9 und Mädchen 6 - 14 Jahren aufgenommen."
Dieses Fräulein Bade, über das wir sonst nichts wissen, ist offensichtlich die erste Lehrerin, die in Hohen Neuendorf tätig wurde. Gründete sie eine Privatschule, weil sie im öffentlichen Dienst keine Anstellung fand?
Im Jahre 1908 gibt es die erste Eintragung über eine Lehrerin an der Gemeindeschule, sie arbeitet zunächst vertretungsweise:
"Durch die Pensionierung des Herrn Reichmuth wurde eine Lehrerstelle an der hiesigen fünfklassigen Schule frei. Der in diese Stelle berufene Lehrer Otto Bache aus Barby konnte aber sein Amt erst am 1.10. antreten, und so wurde die Lehrerin Thekla Lahmer mit der Vertretung beauftragt. Die Einführung der neuen Zeichenmethode machte die Anschaffung von Lehrmitteln für diesen Unterricht notwendig."
Es sieht zunächst so aus, als ob sie drei Jahre später endgültig Fuß faßt, denn für 1911 ist vermerkt:
"Am 1. April wurde Fräulein Lahmer fest angestellt."
Dann kam es aber ganz anders.
Beruf oder Ehe? Lehrte Frl. Madel die Madel turnen?
"Mit Schluß des Schuljahres trat Fräulein Lahmer aus dem Schuldienst, um sich zu verheiraten. An ihre Stelle wird Frl. Madel, bisher Lehrerin an der hiesigen höheren Mädchenschule treten."
Bei Verheiratung war also Schluß mit der Berufstätigkeit. Ehe und Beruf gingen nicht zusammen, Ehe oder Beruf, das war damals die Frage.
Die Nachfolgerin stand bereit. Warum aber wechselte Frl. Madel aus der "hiesigen höheren Mädchenschule"? Was für eine Einrichtung war das überhaupt? War es die 1903 von Fräulein Badegegründete Privatschule?
Seit 1912 erhalten auch Mädchen Turnunterricht, und am 10.5.1912 wurde Frl. Madel im Beisein des Schulvorstandes und des Lehrerkollegiums in ihr Amt als Lehrerin an der hiesigen Gemeindeschule eingeführt. War Frl. Madel die neue Turnlehrerin?
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?
Die Gemeinde entsprach dem Wunsch der Pädagogen nach mehr Geld, aber immer mit dem gebührenden Abstand zwischen Lehrern und Lehrerinnen:
"Auf Antrag des Lehrerkollegiums erhöhte die Gemeindevertretung die Ortszulage von 450,-M auf 700,-M: 250,-M zum Grundgehalt und 50,-M zu jeder Alterszulagestufe, für Lehrerinnen 520,-M und zwar 250,-M zum Grundgehalt und 30,-M zu jeder neuen Alterszulagestufe."
Doch die Regierung schmettert diesen Vorschlag ab, es gibt gar keine höhere Zulage für die Lehrerinnen:
"Die von der Gemeinde beantragte (20.5.1912) Erhöhung der Ortszulage von 450,-M auf 700,-M fand nicht die Bestätigung der Kgl. Regierung. Die beiden letzten Zulagen von je 50,-M wurden gestrichen. Eine Erhöhung der Ortszulage für Lehrerinnen wurde ganz abgelehnt. Sie beträgt 100,-M zum Grundgehalt und je 30,-M zu den ersten sieben Alterszulagen."
Weltkrieg 1914 bis 1918: Lehrer fallen, Lehrerinnen rücken nach
In der Zeit des Weltkrieges 1914 bis 1918 ändert sich manches. Die Frauen müssen auch im Schulwesen Lücken füllen:
"Gleich nach Bekanntgabe der Mobilmachung eilten die Herren Lehrer Müller und Dahms zur Fahne. Herr Lehrer Gebert trat am 10. August als Kriegsfreiwilliger bei der Garde in Berlin ein. Am 12.8. bereits starb als Offizier-Stellvertreter unser lieber Kollege Müller bei Kraupischken in Ostpreußen den Heldentod fürs Vaterland. Er war seinen Schülern ein guter Lehrer, uns ein treuer Mitarbeiter. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren! Am 8. Oktober wurde seitens der Schule eine Feier veranstaltet und seiner besonders gedacht.
Herr Scheer trat am 2. Nov. beim Train-Bataillon ein.
Als Vertreterinnen wurden Fräulein Rose am 9. Oktober u. Fräulein Goldberg am 5.11. angestellt. Die beiden Klassen 6a + 6b mußten vereinigt werden."
Mitdem durch den Krieg erzwungenen Ersetzen von Lehrern durch Lehrerinnen geht es auch in den nächsten Kriegsjahren weiter:
1915 "Die technische Lehrerin Frl. Wulf soll fest angestellt werden und wird deshalb im Handarbeits- und Turnunterricht revidiert. Am 15.5. werden durch Herrn Geheimrat Komorowski die Klassen 3 (Frl. Goldbeck), Klasse 5 (Frl. Rose), Klasse 6 (Frl. Wulf) einer eingehenden Revision unterzogen." "Am 1. Juli wurde die Handarbeits- und Turnlehrerin Frl. Wulf fest angestellt." "Die am 20.5. angestellte Vertreterin Frl. Winkler legte ihr Amt am 30.9. nieder und am 1.10. wurde Frl. Welzien an ihre Stelle berufen."
1916 "Am 1.2. siedelte Frl. Welzien nach Reinickendorf über, an ihre Stelle trat die Lehrerin Fr. Lumma aus Hermsdorf." "Für das Inventar wurde in Anbetracht der großen Ausgaben seitens der Gemeinde für Unterstützung an Kriegerfrauen nur 100,-M verausgabt." "Am 1.9. gab Frl. Lumma ihre Vertretung an der hiesigen Schule auf, um sich auf das Abiturium vorzubereiten, an ihre Stelle trat am 21.9. der Kriegsinvalide Herr Georg Pauli aus Berlin."
1917 "Die durch den Heldentod des Lehrers Müller erledigte Lehrerstelle wurde in eine Lehrerinnenstelle umgewandelt. Besetzt wurde diese Stelle mit Frl. Rose, die seit dem 9.10.1914 als Vertreterin an unserer Schule wirkt. Ihre Vereidigung erfolgte durch den stellvertr. Kgl. Kreisschulinspektor Geheimen Regierungs- und Schulrat Herrn Dr. Komorowski am 27.10.1916."
Unerhörte Neuerungen im Schulvorstand: "Frauen und Sozialisten"
Kriegsende und Revolution brachten unerhörte Neuerungen:
"Am ....... 1919 wurde gemäß der neuen Zeit auch der Schulvorstand neugewählt. Alle Parteien der hiesigen Gemeindevertretung entsandten ihre Vertreter in ihn. Es gehörten zu ihm: der Gemeindevorsteher Wildberg, der jeweilige Schulleiter, der Pfarrer Lehmann (letzterer hat sein Amt auf Ersuchen der Lehrerschaft niedergelegt. Er hat seit dieser Zeit an keiner Sitzung teilgenommen), Herr Dahms, Frau Springer, Herr Dittberner, Frau Rheinsberg, Herr Schweitzer, Frau Valdiz.
Es wurde Wert darauf gelegt, daß nur Männer und Frauen in den Schulvorstand gewählt werden, die Kinder in die Volksschule schicken. Es ist das erste Mal, daß Frauen und Sozialisten in den Schulvorständen sind. Für die Volksschule ist das zum Teil segensreich geworden."
"Frauen und Sozialisten in den Schulvorständen" - wer hätte das nur fünf Jahre früher für möglich gehalten?
Säuglingsfürsorge und Schulküche für die Mädchen, "Werktätigkeit" für die Knaben
"Im Juli 1919 beschloß die Gemeindevertretung die Einführung des Säuglingsfürsorge-Unterrichts. Die Regierung gab dazu ihr Einverständnis. Mit dem Erteilen des Unterrichts wurde die Säuglingsfürsorge-Schwester Frieda Nitzke beauftragt. Am 24.8.19 fand die erste Stunde statt. Die Mädchen des letzten Schuljahres nahmen am Unterricht teil."
Als Vertreterin für die freie Lehrerstelle, die durch die Fürsorgestelle mit Beschlag belegt worden ist, wird auf Ersuchen des Schulleiters Frau Hörning widerruflich voll beschäftigt.
"Neu eingeführt wurde ab 1.4.22 der Unterricht in der Werktätigkeit. Die Knaben der Oberkl. erhielten 2 und die Knaben der I.Kl. 1 Std. Gegenstand des Unterrichts sollten zunächst Papier- und Papparbeiten und später leichte Holzarbeiten sein."
"Für die Einrichtung der Schulküche, die in erster Linie der Fortbildungsschule dienen soll, hat der Kreis Niederbarnim eine Beihilfe von 2500,-RM gegeben. Da die Küche aber auch den abgehenden Schülerinnen der Volksschule zugänglich gemacht werden soll, hat auf Antrag des Rektors die Regierung Potsdam ebenfalls eine Beihilfe von 500,-RM gegeben. So ist die Schulküche als weiteres Schmuckstück unserer Schule ihrer Vollendung entgegen gegangen und ihre erstmalige Benutzung fand am 10. Januar 1929 statt. Möge auch diese neuzeitliche Schuleinrichtung ein Markstein unserer hiesigen Schule sein und möge ferner von dieser Stätte ein sozialer Segensstrom für viele Häuser u. für die Gemeinde ausgehen."
Skandal 1923: Lehrerfrau als Stimmungssoubrette
"Das Winterhalbjahr stand für das Kollegium leider unter dem Zeichen des Kampfes. Anlaß zum Streit innerhalb des Kollegiums hatte das Auftreten einer hiesigen Lehrerfrau als Stimmungssoubrette in Berliner Varietés gegeben. Der Schulleiter hatte dem betreffenden Lehrer gegenüber seine Bedenken geäußert und als dieser darauf nicht reagierte, es dem hiesigen Kreisschulrat mitgeteilt. Am 20.12.22 fand dann unter dem Vorsitz des Herrn Schulrat Hoppe eine Konferenz statt."
"Am 31.6.23 besuchte der Regierungsrat Kohlbach und Hoppe die hiesige Schule und hielten mit dem hiesigen Lehrerkollegium eine Konferenz ab, die den Streitfall Lehrerfrau und Stimmungssoubrette schlichtete."
Mit welchem Ergebnis geschlichtet wurde, wissen wir leider nicht. Aber bis zur Schlichtung dauerte es mehr als ein halbes Jahr, und es kamen ein Schulrat und ein Regierungsrat zum Einsatz.
Gemeindevertretung 1924: Kein Stellenabbau. Lehrerin bleibt!
"Aus dem Lehrkörper schied am 1.8.24 die Lehrerin Frl. Madel aus, Grund war Verheiratung. Zunächst wurde die Stelle von der Lehrerin Delft vertretungsweise verwaltet. Am 1.10.24 wurde die Lehrerin Frl. Harnisch aus Bruch für diese Stelle berufen. Als jedoch diese Regelung eintrat, tobte aus Veranlassung des stellvertretenden Gemeindevorstehers Handelslehrer Kühn ein erbitterter Schulkampf. Der Gemeindevorstand hatte nämlich bei der Regierung den Abbau der 5 über.....? Stellen gefordert. Eine öffentliche Versammlung und eine Dringlichkeitssitzung der Gemeindevertretung beschäftigten sich eingehend mit dieser Frage. Und entgegen des Gemeindevorstandes beschloß die Gemeindevertretung mit Stimmenmehrheit: ‘An der hiesigen Gemeindeschule wird nicht abgebaut.’"
Bergfelde
Die erste Lehrerin, die an die Bergfelder Schule kommt, ist Fräulein Wellmann. Stetig steigende Einwohnerzahlen hatten die Einrichtung einer dritten Lehrerstelle notwendig gemacht, wie folgende Zahlen verdeutlichen: Hatte Bergfelde 1910 noch 354 Einwohner, so betrug die Einwohnerzahl nach dem ersten Weltkrieg 846 Einwohner und schnellte 1922 auf 1175 Einwohner. Entsprechend stieg auch die Zahl der Schüler: 1910 waren es 44, 1920 104 und 1923 130.
Ostern 1923 war es so weit - zu den Herren Pfister und Günther gesellte sich Fräulein Käthe Wellmann. Sie hatte eine Ausbildung als Kindergärtnerin und war, bevor sie nach Bergfelde kam, in der Erziehungsanstalt Großbeeren tätig. Zehn Jahre konnte sie an der Schule unterrichten; 1933 schickten die Nationalsozialisten sie zwangsweise in den Ruhestand. Ihre Mutter war jüdischer Herkunft, und nach dem (Arier)Beamtengesetz war Fräulein Wellmann untragbar. Am 31. Dezember 1933 wurde sie, rückwirkend zum 21. Januar 1933, vom Schuldienst suspendiert, erhielt sie Berufsverbot. Einer ihrer Schüler war Horst Mohr, zwischen 1950 und 1962 selbst Lehrer an der Schule. Rückblickend erinnert er sich an seine einstige Lehrerin: "Fräulein Wellmann war eine Lehrerin mit Seele, mit Innerlichkeit vermittelte sie ihr Unterrichtsfach Biologie."
Am 1. April 1930 bekommt die Schule einen neuen Schulleiter - den 40jährigen Dr. Otto Berndt aus Nowawes. Ein Jahr später kommen die Junglehrerin Elisabeth Jendis für das Fach Handarbeit und Turnen und Frau Ossent. Letztere steht im 46. Lebensjahr und hat bereits eine bewegte Lebensfahrt hinter sich. Aus einem Lehrerhaushalt stammend, will auch sie Lehrerin werden. Haushaltsschule, Lehrerinnenseminar sind die Stufen dahin. Vielleicht behagte ihr die Enge des Schulalltags nicht, oder war es nur Abenteuerlust? Das Auswärtige Amt vermittelt ihr eine Lehrertätigkeit in Rio Grande, Brasilien. In Südamerika bleibt sie bis zu ihrer Rückkehr nach Deutschland, 1930, im Schuldienst.
1931, 1. Juni
"In einer kleinen stimmungsvollen Feier begrüßte die Schule die neuen Lehrerinnen, die ,Brasilianerin’ (Frau Ossent) und die junge Akademikerin (Frl. Weck). Die Not überfüllter Klassen ist gebannt. Zwei Klassen (III u. IV/V) hatten annähernd 70 und 60 Kinder. Die 210 Kinder werden jetzt von 7 Lehrkräften betreut.
I. Klasse Dr. Berndt (18 St. unterrichtet Frl. Weck)
II. Klasse: Herr Günther; III. Klasse: Frau Ossent; IV. Klasse: Herr Winter; V. Klasse: Frl. Wellmann u. H. Kli. (?); VI. Klasse: Frl. Wellmann
den Nadelarbeitsunterricht, Werkunterricht sowie den Turnunterricht der Mädchen erteilt in uneigennütziger Weise - ohne Entgelt - Fräulein Elisabeth Jendis."
Am 5. August 1932 kommt Eva Winter aus Birkenwerder an die Schule Bergfelde. Sie hatte 1928/29 ein "Seminar für techn. Lehrerinnen" besucht, war 1929/30 am Lette-Haus, 1930/31 ein Werkslehrer-Seminar besucht. Hier in Bergfelde war sie als Hospitantin mit 11 Stunden techn. Unterricht eingesetzt. Am 1.4.1933 wurde sie als Hospitantin nach Borgsdorf versetzt.
Als im April 1934 Frl. Jendis geht, übernimmt Ilse Martens mit 11 Wochenstunden den Nadel-, Hauswirtschafts- und Turnunterricht. Sie ist zugleich in Stolpe, Borgsdorf und Birkenwerder beschäftigt. Frauenschule, Hauswirtschaftsseminar, März 1930 Prüfung als Hauswirtschaftslehrerin, März 1931 Prüfung als Handarbeitslehrerin, März 1933 Prüfung als Turn- u. Sportlehrerin an der Hochschule für Frauen sind ihre Ausbildungsstationen. Im Oktober 1936 wird sie nach Berlin versetzt.
So weit also der Blick zurück. Die Schulchroniken gestatten uns einige interessante Einblicke, aber eine Menge bleibt offen. Bestätigt wird auch für Bergfelde und Hohen Neuendorf, daß es für Frauen seit Beginn unseres Jahrhunderts zunehmend möglich wurde, im Schuldienst tätig zu sein. Seither hat sich vieles ereignet, manches mehrfach verändert, sowohl in den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als auch in bezug auf die Lehrerinnen und ihre Arbeit. Wenn es heute darum geht, die Gleichstellung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen durchzusetzen, kann dieser Blick in die Vergangenheit Mut machen und Erkenntnisse vermitteln.
Jürgen Radtke, Dietrich Raetzer