Buslinie 822 wird über Birkenwerder verlängert
(29.12.2021) Ab Januar 2022 fahren die Busse der Linie 822 nicht mehr nur innerhalb Hohen Neuendorfs zwischen Niederheide (Havelstraße) und S-Bahnhof, sondern werden bis nach Birkenwerder und Borgsdorf verlängert. Das Pilotprojekt ist vorerst auf ein Jahr angelegt und wird während dieses Zeitraums von den beiden Kommunen finanziert.
Neue Linienführung mit zahlreichen weiteren Haltestellen
Bisher fuhr der Bus 822 von der Niederheide (Havelstr.) bis zum S-Bahnhof Hohen Neuendorf (12 Haltestellen). Mit Erweiterung der Buslinie fährt der 822er zukünftig über die B96 (drei neue Haltestellen: Himmelspagode, Am Spargelfeld, Seestraße) zum S-Bahnhof Birkenwerder und bis zur Regine-Hildebrandt-Gesamtschule, um danach wieder über den S-Bahnhof Birkenwerder, zur Kirche und über die Industriestraße bis zum Waldfriedhof (10 Haltestellen) zu fahren.
Auf der Rückfahrt führt die Strecke in Birkenwerder über die Lindenhof Siedlung, in Borgsdorf über die Berliner Straße (bestehende Haltestelle = Anbindung an die Buslinie 816), Karl-Marx-Straße (Haltestelle Dornbuschweg) und die Berliner Chaussee (L20) nach Birkenwerder und Hohen Neuendorf zurück.
Unter der Woche erfolgt der Fahrgasttransport mit dem Linienbus, am Wochenende mittels Linientaxi (Fahrpläne siehe pdf-Dokument zum Download, in der Übersicht fehlt grafisch derzeit noch die Schleife über Borgsdorf).
Aufnahme in Nahverkehrsplan abhängig von Nachfrage
Als interkommunale Verkehrsverbindung besteht die Möglichkeit, dass die Linie dauerhaft in den Nahverkehrsplan des Landkreises Oberhavel aufgenommen (und dann auch vom Landkreis finanziert) werden könnte. Allerdings müssen dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese definiert der aktuelle Nahverkehrsplan 2022-2026 im Abschnitt 7.4.5 (S. 158), welcher am 8.12.2021 vom Kreistag Oberhavel beschlossen wurde:
*Neue Buslinien müssen in den ersten zwölf Monaten durch den Auftraggeber finanziert werden.
*Der Bus muss im ersten Betriebsjahr pro Linienfahrt im Schnitt von durchgängig 10 Fahrgästen genutzt werden (inkl. Schüler-/Berufsverkehr).
*Ist dies der Fall, wird die neue Buslinie im zweiten Betriebsjahr zwischen Auftraggeber und Landkreis jeweils hälftig kofinanziert.
*Wenn auch im zweiten Betriebsjahr die Fahrgastzahlen durchschnittlich 10 Leute pro Fahrt betragen, wird die Buslinie anschließend, auch unterjährig, im Nahverkehrsplan aufgenommen und komplett vom Landkreis finanziert.
So lassen sich Birkenwerder und Hohen Neuendorf das Pilotprojekt im ersten Betriebsjahr rund 666.000 Euro kosten. Eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwischen den beiden Kommunen regelt die anteilige Finanzierung. Des Weiteren finanzierten die Kommunen die neuen Haltestellen. Für die Endstation am Waldfriedhof baute die Gemeinde Birkenwerder zusätzlich eine provisorische Buswendeschleife.
ÖPNV attraktiver machen
Die neue Linienführung durch zwei Kommunen soll einen Anreiz für die hier wohnenden über 30.000 Menschen schaffen, das Auto stehen zu lassen und Bus/Bahn zu nutzen, um die Verkehrswende zu beschleunigen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch das enorme Verkehrsaufkommen auf der B96 könnte auf diese Weise entspannt werden. Voraussetzung für die dauerhafte Etablierung der neuen Linie ist und bleibt jedoch die regelmäßige Nutzung und Nachfrage.