Gangbare Wege in Stolpe -denkmalgerecht zur Kirche

(26.11.2015)  Einladend ist ab sofort nicht nur das liebevoll restaurierte Innenleben der Stolper Dorfkirche, sondern auch der Weg dorthin führt bereits über denkmalgerechte gelb-bunte Klinker, die sich harmonisch in das Ensemble aus Kirche, Gemeindehaus und Ortsbild einfügen. Gottesdienst- und Konzertbesuche sind nun trockenen Fußes möglich und das macht einen Besuch vielleicht noch ein Quäntchen attraktiver. Aber auch für die Anlieferung eines Cembalos zu Konzerten, für Bestatter oder für den Steinmetz ist der Zuweg zum Friedhof nun wesentlich besser möglich. Für eine Hochzeitsgesellschaft ist der Weg vielleicht doch etwas schmal, aber das macht nichts, scherzt Projektleiterin Elke Pigorsch vom Tiefbauamt - der Bräutigam werde die Braut ja ohnehin auf Händen tragen.

Rund 5.500 gelb-bunte Klinker vom Klinkerwerk Muhr GmbH und Co. KG aus Lichterfeld wurden von der Firma SIB Wernicke aus Glienicke/Nordbahn als Zuwegung zur Kirche von der Straße bis zum Kirchenportal auf einer Länge von rund 26 Metern verbaut. Der Weg ist 1,20 Meter breit. Zudem führen zwei Zufahrtstreifen in einer Breite von je einem halben Meter ab der Straße bis zum Gehweg. Diese Ausgestaltung beruht auf einer Festlegung der Unteren Denkmalschutzbehörde. Dieser Abstimmungsprozess hatte einige Zeit in Anspruch genommen, denn das Projekt war als eines von 14 im Rahmen des Bürgerhaushalts 2015 von Dr. Traugott Vogel vorgeschlagen und von Bürgerschaft und Stadtverordneten beschlossen worden.

Projekt aus dem Bürgerhaushalt 2015

Ursprünglich lag der Kostenansatz bei 4.500 Euro, die denkmalschutzrechtlichen Auflagen beispielsweise zur Verwendung eines Natursteines ließen die Kosten auf 12.000 Euro steigen. "Haushalterisch ist das kein Problem und führt auch nicht dazu, dass an anderen Projekten gespart werden muss", erklärte Bürgermeister Klaus-Dieter Hartung bei der Einweihung in Stolpe, "alle Projekte werden mit Schätzwerten angesetzt und beinhalten in Summe einen Puffer. Der Bürgerhaushalt war und ist mir ein politisches Herzensanliegen. Ich bin stolz darauf, wie die Hohen Neuendorfer solche Projekte vorschlagen und eine Mehrheit dafür abstimmt, weil es der Allgemeinheit dient und unser Hohen Neuendorf ein kleinen Stückchen schöner und lebenswerter macht. Besonders für solche Momente bin ich sehr gerne Bürgermeister für diese Stadt." Traugott Vogel zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden über den neuen Weg und stimmte dem Bürgermeister zu: "Es ist das heraus-gekommen, was der Bürger wünschte. Das ist Bürgerhaushalt und das ist gut so!"

Pflanzkübel im Frohnauer Weg abgelehnt

Die Projekte des Bürgerhaushaltes 2015 sind in Bearbeitung oder wurden bereits realisiert. Lediglich in einem Projekt wurde der Antrag der Stadt von den zuständigen Behörden abgelehnt: Am Frohnauer Weg in Stolpe dürfen keine Pflanzkübel aufgestellt werden, da sie eine Verkehrsgefährdung darstellen. Der Schutz gerade der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer wird dabei als hohes Gut angesehen.

Bürgerhaushalt 2016 bereits in Arbeit

Der Bürgerhaushalt 2016 ist aktuell in Vorbereitung. Im Februar wird die Auftaktveranstaltung stattfinden. Der Bürgerhaushalt bleibt ein "lernendes Verfahren". In der Auswertung der beiden ersten Jahre weitet die Stadtverwaltung sowohl den Beteiligungszeitraum als auch die Online-Beteiligungsmöglichkeiten und die Ansprache der Jugend aus. "Wir versprechen uns davon eine mindestens gleichbleibende Beteiligung am Bürgerhaushalt. Ein bisschen stolz sind wir darauf, die ersten im Landkreis Oberhavel gewesen zu sein. Jetzt versuchen andere Gemeinden nachzuziehen und bereiten ebenfalls Bürgerhaushalte vor", informierte der Bürgermeister.

 

Foto: Projektleiterin Elke Pigorsch, Pfarrer Traugott Vogel, Bürgermeister Klaus-Dieter Hartung und Baumeister Marcus Wernicke (v.l.) weihen den Weg ein.