Zum Weltbienentag am 20. Mai
(20. Mai 2025)
Am heutigen Weltbienentag rückt ein Thema in den Fokus, das in Hohen Neuendorf längst fest verankert ist: der Schutz von Bienen und die Förderung biologischer Vielfalt. Bereits im Juni 2019 wurde der Stadt vom brandenburgischen Innenministerium offiziell der Zusatz „Bienenstadt“ verliehen – ein Titel, der auf Engagement beruht und keine leere Symbolik ist.
„Der Titel verpflichtet uns, ihn auch mit Leben zu füllen“, betonte Dr. Raimund Weiland im August 2023, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, als ein Dutzend Ortseingangsschilder im Stadtgebiet mit „ Bienenstadt Hohen Neuendorf“ angebracht wurden.
Und tatsächlich hat Hohen Neuendorf in den vergangenen Jahren gezeigt, warum es diese Auszeichnung trägt:
Wissenschaft & Imkerei
•Das Länderinstitut für Bienenkunde, eine renommierte Forschungseinrichtung, hat hier seinen Sitz in Hohen Neuendorf seit 1952.
•Der örtliche Imkerverein zählt zu den größten im Land Brandenburg.
•Die Stadtverordneten haben die Ortsüblichkeit der Bienenhaltung ausdrücklich beschlossen.
Bildung & Nachwuchsförderung
•In einigen Schulen im Stadtgebiet gibt es eigene Schulimkereien – ein praktischer Beitrag zur Umweltbildung junger Menschen.
•Vereine wie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreiben auf ihrem Gelände Bienenvölker und binden diese aktiv in die Jugendbildung ein.
Stadtbild & Symbolik
•Zwei Skulpturen im öffentlichen Raum setzen künstlerische Akzente mit direktem Bienenbezug.
•Auf städtischen Grünflächen sind der Einsatz von Pestiziden, Neonicotinoiden und Glyphosat verboten – ein klarer Schritt zugunsten der Insektenwelt.
Aktionen der Stadtverwaltung
Seitens der Stadtverwaltung wird das Engagement für Bienen und Artenvielfalt kontinuierlich vorangetrieben. Der Bauhof legt Jahr für Jahr weitere Blühflächen im Stadtgebiet an und unterstützt damit aktiv die ökologische Aufwertung urbaner Räume. Ergänzend dazu informiert die Stadt mit eigens entwickelten Flyern zu naturnaher Gartengestaltung – etwa zum Thema „Vielfalt im Garten“ oder „Schottergärten: Grün statt Grau“. Ziel ist es, sowohl Privatpersonen als auch Gewerbetreibende für eine insektenfreundliche Gestaltung ihrer Außenflächen zu sensibilisieren. Ein besonderer Impuls ist der „mähfreie Mai“, der nunmehr zum dritten Mal durchgeführt wird. Durch den Verzicht auf das Mähen in bestimmten Bereichen können heimische Pflanzen zur Blüte kommen und Insekten wertvolle Nahrungsquellen finden.
Die Stadtbibliothek bietet in ihrem bei Garten- und Naturfreunden beliebten Saatgut-Tauschregal seit 2021 samenfestes Saatgut zum Tausch. Wer Lust auf mehr Vielfalt im Garten oder auf dem Balkon hat, kann sich kostenlos Saatgut aussuchen – und später selbst geerntete, getrocknete Samen zurückbringen. So wächst das Angebot stetig weiter und unterstützt zugleich den Erhalt alter Pflanzensorten sowie die heimische Insektenwelt. Das Regal steht weiterhin zur Verfügung und freut sich über rege Nutzung – außerdem werden Bücher und Broschüren zum Einstieg in das Thema und für eine vertiefende Lektüre angeboten.
Engagement der Bürgerschaft
Auch die Bürgerschaft von Hohen Neuendorf trägt maßgeblich dazu bei, dass der Titel „Bienenstadt“ mit Leben gefüllt wird. Zahlreiche Maßnahmen, die im Rahmen des Bürgerhaushalts beschlossen und umgesetzt wurden, zeigen das Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Einwohnerinnen und Einwohner. So wurde etwa auf dem 1.-Mai-Platz eine Wildblumenwiese angelegt, die vom Bauhof zusätzlich bienenfreundlich gestaltet wurde. Darüber hinaus sind im gesamten Stadtgebiet ehemals ökologisch wenig wertvolle Rasenflächen in mehrjährige Blühinseln umgewandelt worden.
Auch private Gärten werden durch städtische Initiativen insektenfreundlicher: Die kostenlose Verteilung von Saatgutpaketen mit bienenfreundlichen Pflanzen regt zum Mitmachen an. In der Kirschallee wurde eine Streuobstwiese mit zusätzlicher Baumbepflanzung und einem eigenen Bienenvolk eingerichtet, während in Borgsdorf – etwa auf dem Gelände eines Horts an der Karl-Marx-Straße – Obstbäume gepflanzt wurden. Ein weiteres Beispiel ist die naturnahe Umgestaltung der Grünfläche am Kreisverkehr Kurt-Tucholsky-Straße, die heute mit Trockenmauer, Staudenbepflanzung und Blühwiese einen ökologisch wertvollen Lebensraum bietet. Ergänzend dazu wurden kostenlose Insektenhotels verteilt, die insbesondere Wildbienen zugutekommen.
Diese Projekte zeigen: In Hohen Neuendorf wird der Bienenschutz nicht nur von Verwaltung und Politik getragen – er ist fest in der Stadtgesellschaft verankert.
Der heutige Weltbienentag macht einmal mehr deutlich, wie wichtig lokales Handeln für den Schutz der Artenvielfalt ist – Hohen Neuendorf zeigt als Bienenstadt, wie das gelingen kann.