Zuckertüte vom Polizeipräsidenten als Dankeschön

(04.09.2017)  Mit Beginn des neuen Schuljahres kontrolliert die Polizei des Landes Brandenburg verstärkt die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch Autofahrer vor Grundschulen und Kitas. Am Montagvormittag stand dazu Stefan Boye, Leiter der Polizeiwache Hennigsdorf, mit der Laserpistole vor der Waldgrundschule Hohen Neuendorf. Unterstützt wurde er von den Hohen Neuendorfer Revierpolizisten, der Verkehrswacht und den Mitarbeitern des städtischen Ordnungsamtes.

Bereits wenige Minuten nach Aktionsbeginn gegen 7 Uhr konnte Revierpolizist Torsten Schmidt die erste Autofahrerin aus dem Verkehr winken. Für 43 Stundenkilometer in der Tempo-30-Zone gab es einen Bußgeldbescheid über 25 Euro. Da die Laserpistole der neuesten Generation bis zu 1.000 Meter weit Geschwindigkeit und Kennzeichen genau erfasst, nutzte es Autofahrern nichts, erst in Sichtweite der Grundschule vom Gas zu gehen. Erfasst wurde die Geschwindigkeitsüberschreitung bereits auf Höhe des Bahnübergangs.

Zuckertüte vom Polizeipräsidenten für vorbildliches Fahren

"Wir wollen aber nicht nur bestrafen, sondern auch belohnen", erläuterte Pressesprecher Torsten Herbst vom Polizeipräsidium Brandenburg. Aus diesem Grund war am Montag auch der Polizeipräsident des Landes Brandenburg, Hans-Jürgen Mörke, vor Ort. Persönlich übergab er einigen Autofahrern, die besonders vorbildlich fuhren, als Dankeschön eine kleine Schultüte. "Das Leben und die Gesundheit unserer Kinder ist das Wertvollste, das wir haben", bekräftigte er, betonte aber auch: "Die meisten Autofahrer halten die Geschwindigkeit ein."

Ein Verwarngeld kassierten im Laufe der 75-minütigen Aktion vor der Waldgrundschule insgesamt sechs Verkehrssünder. Spitzenwert hier war eine Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit um 19 Stundenkilometer.

Schülerlotsen werden ab dieser Woche ausgebildet

"Wir freuen uns sehr, dass unsere Grundschule für die Aktion ausgewählt wurde und hoffen auf eine nachhaltige Wirkung", meinte Schulleiter Holger Mittelstädt. Für die Erstklässler beginnt derzeit der Unterricht extra eine Stunde später, um ihnen das morgendliche Verkehrschaos zu ersparen. "Ab dieser Woche bilden wir außerdem die nächsten Schülerlotsen aus." Die circa 25 Schülerinnen und Schüler rekrutieren sich aus den neuen 6. Klassen.

Viele Falschparker in der Mittelstraße

Während die Polizei in der Waldstraße den Fokus auf Geschwindkeitsüberschreitungen legte, registrierten Verkehrswacht und Ordnungsamt in der Mittelstraße insbesondere ein hohes Maß an Autofahrern, die falsch bzw. auf Gehwegen parkten. Weiterhin wurden Schüler ermahnt, die mit ihren Fahrrädern von der Durchfahrt Schönfließer Straße die Mittelstraße überquerten, ohne vom Rad abzusteigen.

Statistik des ersten Schultags

Dass die Aktion sinnvoll ist, zeigen die Zahlen: Bereits am ersten Schultag wurden landesweit 486 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung erfasst, darunter 253 Geschwindigkeitsüberschreitungen, 21 Mängel an Fahrrädern, vier Beförderungen von Kindern ohne vorgeschriebenen Kindersitz sowie fünf nicht angeschnallte Kinder.

Hintergrund

Im letzten Jahr kam es zu 343 Schulwegunfällen im Land Brandenburg. 281 Menschen wurden dabei verletzt. In diesem Jahr gab es bis zum 31.7.2017 bereits 216 Schulwegunfälle, ein Anstieg um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Ziel der landesweiten Polizeiaktion ist es, mit Eltern und Berufspendlern direkt ins Gespräch zu kommen, alle Verkehrsteilnehmer zum Thema Schulstart zu sensibilisieren und Fehlverhalten zu ahnden. Die verstärkten Polizeikontrollen vor Schulen und Kitas werden in den nächsten zwei Wochen fortgesetzt.