Stadtgespräch zum Brückenabriss an der L171

Stadtgespräch: Brückenneubau an der L171

(10. November 2021)

Seit Ende Oktober klafft ein großes Loch dort, wo einst die Brücke der L171 die Stadtteile Bergfelde und Hohen Neuendorf verband. Der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) musste die Brücke aufgrund großer Schäden bereits am 4. Oktober komplett für den Verkehr sperren. Für die Verkehrssituation in Hohen Neuendorf bedeutete dieser Schritt eine weitere, unerwartete, Belastung. Auch für Kinder, die in einem Stadtteil wohnen und in einem anderen die Kita oder Schule besuchen.

Am Montag, den 8. November, war die abgerissene Brücke und ihr Neubau Thema des Stadtgesprächs in der Turnhalle der Ahorn Grundschule. Vertreter des Landesbetriebs Straßenwesen (LS), Bürgermeister Steffen Apelt, Bauamtsleiter Hans Michael Oleck und Fachbereichsleiterin Tiefbau, Petra Teigel, erläuterten etwa 80 Anwesenden die nächsten Schritte.

Sonderprüfung brachte Schäden zutage

Brückenbauingenieur Felix Kaplan vom LS erläuterte zunächst, warum der eilige Brückenabriss unvermeidbar war: Eine Sonderprüfung Anfang September 2021 brachte mehrere Schäden der Brücke aus den 1960er-Jahren zutage, die sich schneller entwickelt, als es vorherige Prüfungen erwarten ließen. Dazu zählten Längsrisse in den Trägern, Bewehrungsabrostungen sowie Querschnittsschwächungen der Pfeilerschürzen. „Diese Schäden haben uns zu der Entscheidung geführt, die vorhandene Brücke zurückzubauen und eine Behelfsbrücke an ihre Stelle zu setzen“, so Kaplan.

Im Vorfeld des Rückbaus galt es, naturschutzfachliche Aspekte zu berücksichtigen. Zahlreiche Fledermäuse, die die marode Brücke bewohnten, siedelte der LS in einen in der Nähe eigens errichteten Fledermausturm um. Der Rückbau selbst umfasste die Entfernung des Fahrbahnaufbaus, das Zerschneiden des Überbaus und schließlich den Aushub der Träger“, fasste Kaplan die Arbeiten der vergangenen Wochen zusammen.

Schon heute befinde sich eine Behelfsbrücke im Bau, die ab Anfang April 2022 die ehemalige Brücke ersetzen soll. Wie der Name verrät, handelt es sich dabei zwar um ein Provisorium. Sie soll jedoch solange bestehen bleiben, bis in einigen Jahren ein vollständiger Brückenneubau abgeschlossen ist. Wie Edgar Gaffry, Vorstandsvorsitzender beim LS, versicherte, wird es dann keine erneute Sperrung geben, da der Brückenneubau neben der Behelfsbrücke gebaut wird.

Gaffry informierte noch über weitere Baumaßnahmen des LS. Sobald die Behelfsbrücke eingesetzt ist, steht der Ausbau der Bergfelder Straße B96a in Birkenwerder und später in Bergfelde auf dem Plan. Dafür seien auch zeitweise Vollsperrungen notwendig. Eine Umleitung führt dann aber nicht mehr über Glienicke, sondern über die neue Behelfsbrücke.

-> Die Präsentation des Landesbetriebs Straßenwesen vom Stadtgespräch steht hier zum Download zur Verfügung.