Nachfolge im Pinnower Baugeschäft Stephan geregelt

(10.04.2019)  Seit 1994 gibt es die „Baugeschäft Stephan GmbH“ in Borgsdorf-Pinnow. Gegründet wurde das Unternehmen von den beiden Maurermeistern Vater Dieter und Sohn Veiko Stephan. Seit 2006 führt Veiko Stephan das Familienunternehmen alleine, möchte den Staffelstab aber gerne an Sohn Florian weitergeben.

Die tatkräftige Unternehmerfamilie lernte Bürgermeister Steffen Apelt am 9. April im Rahmen seines Unternehmensbesuches kennen. Veiko Stephan berichtete über Höhen und Tiefen in der Geschichte des Bauunternehmens, welches im August sein 25-jähriges Betriebsjubiläum begehen wird. Werbung muss der 50-Jährige nicht mehr machen, die Auftragsbücher sind voll. Angenommen werden Aufträge rund um Haus und Garten: Umbau, Sanierung und Reparatur von Keller bis Dach, Wänden und Zäunen, Böden, Treppen und Fenstern. Dabei setzt der Unternehmer auf Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Qualität. „Ich bin auch am Samstag erreichbar, nur der Sonntag gehört ganz der Familie“, veranschaulicht Stephan, der nach seiner Ausbildung zum Maurermeister noch ein Studium für Bauwesen an der TU Berlin absolvierte.

Viele Probleme fürs Handwerk geschildert

Die größten Probleme für die Branche, das Handwerk wie auch die gesamte Gesellschaft sieht Veiko Stephan im Fachkräftemangel, in der fehlenden Wertschätzung für körperliche Arbeit, bürokratischen Auswüchsen, der Wegwerfmentalität, der Eingliederung der Berufsschulen in das reguläre Bildungsschulsystem und der nicht mehr zeitgemäßen Ausbildung, die den aktuellen Anforderungen nicht gerecht wird. „Früher hatten wir 600 Lehrlinge pro Jahr in Oberhavel, aktuell sind es 56. Die meisten Jugendlichen beziehungsweise deren Eltern fokussieren sich nur aufs Abitur. Und wenn das Kind schonmal Abi hat, dann soll es auch studieren…“, beschreibt Stephan das Problem. Dabei würde er gerne, spätestens im nächsten Jahr, einen neuen Lehrling ausbilden.

Zukunft des eigenen Familienbetriebs gesichert

Derzeit beschäftigt der Bauunternehmer einen Alt- und einen Junggesellen. Seine Frau Anett, die als gelernte Goldschmiedin freiberuflich Kurse in Borgsdorf anbietet, unterstützt ihren Mann im Büro. Mit Sohn Florian ist auch die Überführung zumindest des eigenen Familienbetriebs in die dritte Generation gesichert: Der 24-Jährige, der beim Vater lernte, will im nächsten Jahr seinen Meisterabschluss in der Tasche haben und dann ins Unternehmen einsteigen. Tochter Anna wiederum studiert Bauingenieurwesen im sechsten Semester an der Beuth-Hochschule in Berlin. Die 20-Jährige weiß schon jetzt, dass sie sich ebenfalls selbstständig machen möchte. „Das Wichtigste ist, dass die Familie zusammensteht“, sind sich Veiko Stephan und Steffen Apelt einig. „Und das sieht man bei Ihnen“, ergänzt der Bürgermeister.