Lebhafte Diskussion zur Stadtentwicklung

Grafische Darstellung der Themen der Podiumsdiskussion durch Dr. Franziska Schwarz.

(7. Juli 2022)

 „Schläfst du noch oder lebst du schon“, lautete der etwas provokante Titel einer Podiumsdiskussion, zu der der Wirtschaftsbeirat gemeinsam mit der Unternehmergemeinschaft Hohen Neuendorf kürzlich in den Ratssaal geladen hatte. Dabei ging es letztlich darum, Wege aufzuzeigen, wie sich Hohen Neuendorf zu einer lebendigen Stadt entwickeln kann – mit attraktiven Angeboten für ihre Einwohner, aber auch mit einer funktionierenden Gewerbestruktur. Das fehlende Stadtzentrum einerseits, der hohe Durchgangsverkehr andererseits, fehlende Orte für Kultur, aber auch mangelnde Aufenthaltsqualität entlang der Schönfließer Straße und eine als nicht ausreichend angesehene öffentliche Anbindung der Ortsteile waren dabei Themen, die zur Sprache kamen. Andererseits wurde der grüne Charakter der Stadt betont, den es zu erhalten gebe, ebenso wie die Erwartung, dass mit den städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen im Zentrum zugleich Orte der Begegnung zwischen den Generationen geschaffen werden sollten. Hochwertiger Einzelhandel, gute Gastronomie, mehr Übernachtungsangebote wurden als Wünsche der rund 70 Teilnehmer artikuliert. „Zur Stadtentwicklung gehört auch, dass man eine Schönfließer Straße schön macht“, benannte Ivonne Feuer, die selbst ein Geschäft dort betreibt, einen weiteren Punkt. 

Letztlich müsse die Stadt ihre Ziele für ihre künftige Entwicklung klar definieren. „Die Stadt muss für sich eine Strategie entwickeln, beispielsweise in einem Zentren- und Einzelhandelskonzept“, machte Florian Gillwald von der IHK Potsdam deutlich. Bürgermeister Steffen Apelt benannte die Fortschreibung des bereits bestehenden Leitbilds für die Stadt als eine anstehende Aufgabe, die nur in breiter Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgen könne. Die anwesenden Vertreter aus dem politischen Raum warben dafür, die Diskussion auch in den Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung fortzuführen. Auch die Unternehmergemeinschaft Hohen Neuendorf möchte sich künftig in den Diskussionsprozess deutlicher mit einbringen. Letztlich sei es aber eine Daueraufgabe, eine Stadt zu entwickeln und am Leben zu erhalten, wurde an diesem Abend deutlich.