„Eine Bereicherung für den Sachbereich"

Die 19-jährige Charlien Sacher absolviert derzeit ein FSJ Politik/Demokratie im Rathaus

(29.10.2019)  Für die Stadt Hohen Neuendorf ist es eine Premiere. „Wir wussten gar nicht, dass es das gibt“, räumt Ramona Lopitz, Sekretärin des Bürgermeisters und Leiterin des Sitzungsdienstes, freimütig ein. Eigeninitiativ hatte sich die 19-jährige Charlien Sacher um ein „Freiwilliges Soziales Jahr Politik/Demokratie“ in der Stadtverwaltung beworben. „Ins Ausland wollte ich nicht, Politik finde ich interessant und über den Träger Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) wurde das FSJ in dieser spezifischen Ausrichtung angeboten. Offiziell allerdings nur in der Landtagsverwaltung in Potsdam. Da mir das zu weit weg war, habe ich mich einfach hier beworben“, begründet die junge Hohen Neuendorferin ihre Entscheidung.

Mit dem Sitzungsdienst, der die politische Gremienarbeit der Stadt organisiert, wurde schnell ein passender Einsatzbereich gefunden. Zu dessen und damit den neuen Aufgaben von Charlien Sacher gehört es, Ausschusssitzungen und Beschlussvorlagen vorzubereiten, Einladungen zu verschicken, Protokolle zu den Sitzungen zu verfassen – und dabei rechtliche Fristen und Formalien zu beachten und den Überblick nicht zu verlieren. „Frau Sacher hat im September bei uns angefangen und konnte daher nach der Sommerpause die Daten der neuen Stadtverordneten und sachkundigen Einwohner ins Ratsinformationssystem einpflegen“, zählt Lopitz weitere Aufgaben auf. „Hinzu kommt die organisatorische Unterstützung bei der Bildung der neuen Beiräte. Es gibt also genug zu tun.“

„Acht Stunden hier sind ganz anders als acht Stunden Schule. Anstrengender“, konstatiert Sacher die Umstellung. Eine reguläre 40-Stunden-Woche, weniger Pausen, Ausschusssitzungen bis in die Nacht, dafür keine Hausaufgaben, 30 Urlaubstage und ein kleines Taschengeld. Unterbrochen wird der Berufsalltag durch fünf einwöchige Seminarfahrten zum Austausch mit den anderen Freiwilligen. Ob es beruflich auch Richtung Verwaltung gehen soll, weiß die 19-Jährige zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht.

Die vier Kolleginnen im Sitzungsdienst jedenfalls freuen sich sehr über die temporäre Unterstützung. „Frau Sacher passt sich sehr gut ins Team ein, ist interessiert, offen und hat eine gute Auffassungsgabe“, fasst Leiterin Lopitz zusammen. „Sie ist eine Bereicherung für den Sachbereich.“