Dienstleistungsgedanke als Richtschnur

 

Nach sieben Monaten im Amt stellt Bürgermeister Steffen Apelt die angekündigte neue Verwaltungsstruktur vor: „Das wachsende Selbstverständnis der Verwaltung als „Dienstleisterin“ steht für mich im Fokus der strukturellen Anpassungen und Neugliederung. Dienstleisterin für die Bürgerschaft einerseits und der Fachbereiche untereinander andererseits“, formuliert er den Grundgedanken der Neuausrichtung, die er in den vergangen Monaten gemeinsam mit dem Beigeordneten Volker-Alexander Tönnies begleitet von zahlreichen Gesprächen mit der Belegschaft erarbeitet hat. „Das beschreibt zunächst das Wie. Der Zweck der neuen Struktur ist hingegen Zukunftssicherung in einer wachsenden Stadt mit wachsenden Aufgaben. Dieses Wachstum gilt es vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu gestalten, das Leitbild zu schärfen und die Lebensqualität in der Stadt weiter zu verbessern. Wir brauchen dafür wendige Einheiten und optimierte Prozesse“.

Künftig 6 Fachbereiche 

Deshalb gliedert sich die neue, schlanke Struktur in künftig sechs statt bisher vier Fachbereiche innerhalb von zwei Dezernaten. Dem Dezernat 1 unter der Leitung des Beigeordneten Volker-Alexander Tönnies unterstehen der neue Fachbereich „Hauptamt“ ebenso wie „Finanzen“, „Soziales“ und „Marketing“. Ein Hauptamt zu bilden, verfolgt dabei vorrangig die Ziele der Prozess- und Schnittstellenoptimierung, wie beispielsweise einen zentralen Einkauf zu etablieren. Ein neuer Aufgabenbereich „Recht/Controlling/interne Revision“ innerhalb des Hauptamtes soll Potenziale der internen und externen Abläufe aufzeigen. Damit sollen die Aufgabenverteilung und die Abläufe  noch besser und gezielter gesteuert werden.

Das Dezernat 2 leitet Hans Michael Oleck. Ihm sind neben den bekannten Aufgaben des Bauamtes auch das Ordnungsamt sowie ein weiterer neuer Bereich „Stadt-Service“ unterstellt. Dieser Stadt-Service umfasst das Gebäudemanagement, Freizeit- und Grünanlagen und den Bauhof. „Besonders dieser neue Bereich illustriert die strategische Ausrichtung und Zukunftsorientierung“, sagt Bürgermeister Apelt. Ab 2019 gelten geänderte finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Umsatzsteuerpflicht für kommunale Dienstleistungen. Die Stadt steht dann im Wettbewerb am Markt. „Darauf werden wir uns vorbereiten, indem wir Erfahrungen sammeln, auswerten und diese Struktur auch in Zukunft immer wieder an geänderten Rahmenbedingungen, strategischen Schwerpunkten und Erfahrungen feinjustieren“, beschreibt Steffen Apelt den Ansatz. Andere Veränderungen, wie die Zuordnung des Ordnungsamtes zum Bereich Bauen, basieren auf Erkenntnissen aus der täglichen Arbeit: 90 Prozent des täglichen Geschäfts des Ordnungsamtes bezieht sich auf Straßen, Wege und Plätze – neue Schnittstellen und kurze Wege versprechen mehr Handlungsspielräume. 

Bürger im Zentrum

„Wir fangen heute an, diese Struktur umzusetzen. Sie wird immer ein wenig im Fluss sein, weil wir nachzusteuern wollen oder müssen. Wir werden niemanden aufgrund der Strukturanpassung entlassen und die Belegschaft wird sich mit unseren wachsenden Aufgaben auf jeden Fall inhaltlich, mit der Unterstützung durch die Stadtverordnetenversammlung vielleicht auch in der Zahl der Köpfe entwickeln. Es ist mein erklärtes Ziel, dass mit der Eröffnung des Rathausanbaus, wenn die gesamte Verwaltung wieder unter einem Dach sitzt, das Wort „Bürgerzentrum“ vollständig die Bedeutung von „Bürger im Zentrum“ bekommen haben wird: Kurze Wege, schnelle Bearbeitung, klare und verbindliche Abwicklung der Bürgeranliegen, heißt das Motto. Vieles läuft heute schon sehr gut, manches können wir noch besser – wir machen uns auf den Weg“, gibt Bürgermeister Steffen Apelt den offiziellen Startschuss für die neue Struktur.