Bücherschrank in Bergfelde eingeweiht
(15.06.2017) Mit rund 20 Kindern und Jugendlichen war Sozialpädagogin und Diakonin Kathrin Hennig am frühen Abend des 14. Juni auf dem Platz an der Birkenwerderstraße Ecke Sommerstraße in Bergfelde erschienen, um den hier aufgestellten neuen Bücherschrank zusammen mit der Stadt offiziell einzuweihen. Denn die Konfirmandengruppe und die Mitglieder der Jungen Gemeinde haben sich bereiterklärt, den Bücherschrank zukünftig in ehrenamtlicher Patenschaft zu betreuen.
Heimliche Bücherschrankpatin
Dass sie dabei voraussichtlich gar nicht so viel zu tun haben werden, stellte sich überraschend vor Ort heraus. Denn hier wartete schon Annika Borgmann. "Seit der Bücherschank vor fünf Wochen aufgestellt wurde, komme ich hier jeden Tag vorbei, um nach dem Rechten zu schauen", gestand die 17-jährige Schülerin. Sie hatte sich die anderen der Umgebung angeschaut und "fand es frustrierend, wie durcheinander die Bücher aufgestellt waren. Ich habe versucht, das hier von Anfang an zu vermeiden". Die Bücher sortierte Annika Borgmann daher nach Genres "statt nach Größe und Farbe".
Im oberen Regal stehen nunmehr Kitschromane, darunter folgt die Belletristik, im dritten Regal finden Interessierte Fantasie, Historisches und Krimis, darunter Reiseliteratur und Ratgeber, im fünften Regal stehen Kinderbücher und im Regal ganz unten schließlich Klassiker (die nicht zur Belletristik gehören), Abgegriffenes und Sonstiges. Bei der Sortierung griff die Buchliebhaberin auf ihre Erfahrungen eines Schülerpraktikums in einer Buchhandlung zurück. Bücher, die beschmiert oder ohne Einband sind, sortiert Annika Borgmann gleich aus, so dass der Bücherschrank immer einladend bleibt.
Kontaktdaten für gemeinsame Betreuung ausgetauscht
Jugendbetreuerin Kathrin Hennig wirkte etwas baff ob dieses bisher unbekannten Engagements, auch wenn Annika Borgmann selbst keine Unbekannte für sie ist. "Annika ist eine ehemalige Konfirmandin von mir", verriet sie. Schnell waren die Kontaktdaten ausgetauscht, um die Betreuung des Bücherschrankes zukünftig gemeinsam zu koordinieren.
Ursprünglicher Vorschlag nach zwei Jahren realisiert
Der Bücherschrank in Bergfelde geht auf einen Vorschlag der Schülerin Theresa Bergholz zurück, die den Projektvorschlag bereits im Bürgerhaushalt 2014 eingebracht hatte. Damals wurde er allerdings zunächst in Borgsdorf realisiert. Vor wenigen Wochen folgte dann ein zweiter in Hohen Neuendorf. Nun endlich, mit dem Bürgerhaushalt 2016, ist der Bücherschrank auch für den Stadtteil Bergfelde Wirklichkeit geworden. Auch diesmal war es Theresa Bergholz, die den Vorschlag einreichte. Da die junge Frau mittlerweile studiert, konnte sie selbst bei der Einweihung leider nicht dabei sein. Für die Betreuung der Bücherzelle schlug sie die Junge Gemeinde der Evangelischen Kirche Bergfelde-Schönfließ vor, in der sie selbst zuvor aktiv war.