Neuer Leitwagen: "Eine Win-Win-Situation für alle"
(13.11.2019) Für die Bewältigung von Großschadenslagen und Katastrophen steht der unteren Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Oberhavel ab sofort ein zusätzlicher Einsatzleitwagen 1 (ELW 1) für den Brandschutz zur Verfügung. Unter Anwesenheit zahlreicher Einsatzkräfte der Feuerwehr der Stadt Hohen Neuendorf, die im Rahmen des überörtlichen Brand- und Katastrophenschutzes den Führungstrupp der Brandschutzeinheit stellen, übergab Landrat Ludger Weskamp heute den neuen ELW 1 an Bürgermeister Steffen Apelt.
Auf der Grundlage der Katastrophenschutzverordnung des Landes Brandenburg ist ein ELW 1 in der Brandschutzeinheit vorzuhalten. Er bietet die Arbeitsmöglichkeit der Einheitsführung bei Großschadenslagen und Katastrophen. „Die Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Kommunen ist eine Win-Win-Situation für alle und hat sich in den vergangenen Jahren bereits bewährt. Der Landkreis stellt die Technik, die örtlichen Feuerwehren dankenswerterweise das Personal. So kann die Feuerwehr Hohen Neuendorf unsere moderne Technik nutzen, aber bei Großschadenslagen ist ebenso gewährleistet, dass der Landkreis als Träger des Katastrophenschutzes auf das Personal und die Technik zurückgreifen kann, um schnell einsatzfähig zu sein“, erläuterte Landrat Ludger Weskamp.
Durch den Landkreis Oberhavel erfolgte die Antragstellung auf Förderung des ELW 1 beim Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Brandenburg. Die Gesamtkosten für die Anschaffung belaufen sich auf ca. 170.000 Euro, von denen das Land 70 Prozent und der Landkreis 30 Prozent der Kosten übernommen hat.
„Brand- und Katastrophenschutz sind wie zwei Seiten derselben Medaille zu sehen“, unterstrich Bürgermeister Steffen Apelt. „Wir begrüßen es sehr, dass das Land und der Kreis hier mit den Kommunen in dieselbe Richtung denken und handeln. Das Ehrenamt mit einer hervorragenden Ausrüstung zu stärken, steigert wiederum die Bereitschaft, sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und mithin im Katastrophenschutz in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.“
Der ELW 1 ist fünf Tonnen schwer und insbesondere mit umfangreicher Informations- und Kommunikationstechnik ausgestattet, sounter anderen mit drei Fahrzeugfunkgeräten, mehreren Handsprechfunkgeräten, Laptop mit Internetzugang, Mobilfunktelefonie sowie Faxgerät.
Als untere Katastrophenschutzbehörde ist die Landkreisverwaltung verpflichtet, Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes aufzustellen und zu unterhalten. Der Einsatzentwicklung entsprechend ist neben etwa 2.000 Feuerwehreinsätzen im Jahr künftig mit rund 35.000 Einsätzen des Rettungsdienstes in der Notfallrettung auch mit einer einstelligen Zahl an Einsätzen der Einheiten des Katastrophenschutzes des Landkreises Oberhavel zu rechnen. Um dieses Einsatzaufkommen abdecken zu können, müssen unterschiedliche Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes aufgebaut werden. Für diese Aufgabe stehen acht Feuerwehrkräfte der Stadt Hohen Neuendorf im Ernstfall zur Verfügung.
Erweiterung Brandschutzeinheit Oberhavel
Der Landkreis Oberhavel plant zudem, seine Brandschutzeinheit um einen weiteren Zug Brandbekämpfung-Tanklöschfahrzeuge zu erweitern. Ab 2020 sollen hierfür fünf Tanklöschfahrzeuge zur Brandbekämpfung angeschafft werden, die größtenteils im Norden Oberhavels eingesetzt werden sollen. „Südlich von Kremmen sind derzeit 16 Tanklöschfahrzeuge stationiert, nördlich dagegen lediglich 13 Tanklöschfahrzeuge verfügbar, von denen fünf den Nutzungszeitraum von 20 Jahren bereits überschritten haben. Dieses Ungleichgewicht möchten wir ausgleichen. Schließlich sind die Auswirkungen des Klimawandels vor allem im ländlichen Raum des Nordens in den vergangenen Jahren deutlich spürbar. Das Einsatzaufkommen ist stetig gestiegen und Dauer und Aufwendungen für die Einsätze haben ein bisher nicht gekanntes Maß erreicht“, erläutert der für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Dezernent, Matthias Rink.
Über die Richtlinie des Landkreises Oberhavel zur Gewährung von Zuwendungen zur Beschaffung von Einsatzfahrzeugen für die örtlichen Feuerwehren zur Sicherung des örtlichen und überörtlichen Brandschutzes für das Jahr 2020 entscheidet der Kreistag in seiner nächsten Sitzung am 04.12.2019. Der Landkreis hält für die Anschaffung der Fahrzeuge im Haushalt 925.000 Euro vor.