Mosaiksitzbank besteht „Wasserprobe“
(15.07.2019) Ein regnerischer Tag ließ die Einweihung der neuen Mosaik-Sitzbank auf dem Skulpturen Boulevard am 12. Juli eher zu einer Wasser- denn zu einer Feuerprobe werden. Beides bestand das Kunstwerk jedoch gleichermaßen. Mit Bürgermeister Steffen Apelt, dem Stadtverordnetenvorsitzenden Dr. Raimund Weiland, dem Boulevard-Kurator Roland Matticzk sowie dem Künstlerehepaar Christine Gersch und Igor Jerschov rückten gleich fünf Personen dicht auf dem 2,50 Meter breiten Stadtmöbel zusammen.
Das Kunstwerk ist ein Projekt aus dem Bürgerhaushalt 2018. Eingebracht hatte es Roland Matticzk, der ebenfalls fleißig die Werbetrommel rührte. Mit 128 Stimmen landete die Mosaik-Sitzbank so auf Platz 4 der meistgewählten Projekte. „Es ist nicht alltäglich, dass im Bürgerhaushalt ein Kunstprojekt gewinnt“, merkte Bürgermeister Apelt bei der offiziellen Einweihung an, „allerdings passt die Sitzbank hier wirklich ausgezeichnet hin!“
Auch die Künstler Christine Gersch und Igor Jerschov aus Glienicke/Nordbahn freuten sich über das Ergebnis. „Die Maskenbank mit Nasenseitenlehnen ist wie ein kleines Theater zu verstehen“, erläuterte Gersch. Zu sehen sind zwei halbe Gesichter, die an den Venezianischen Karneval erinnern. Vier Monate dauerte die Herstellung in Handarbeit und vielen Einzelschritten: Messingfassung schweißen, Beton modellieren, Entwurf aufbringen, Mosaiksteinchen aus Feinstein und Glas setzen, verfugen. Die Nasenlehnen erhielten nur eine Schicht aus Kupfermessing, „ein Diebstahl lohnt sich daher nicht“, ergänzte Jerschov. Das wäre auch schwierig, denn das Kunstwerk wiegt rund zwei Tonnen.
Es ist bereits die dritte Skulptur des Künstlerehepaares in Hohen Neuendorf. Am bekanntesten sind wohl die tanzenden Bienen auf dem Bahnhofsvorplatz. In Borgsdorf installierten die Künstler zudem eine Drachenskulptur auf dem Spielplatz Nähe Pflanzenkölle. Für das dritte Kunstwerk war der Standort gegenüber dem Jugendzentrum „Wasserwerk“ im Bürgerhaushaltsvorschlag klar definiert. „Ursprünglich war an dieser Stelle im Zuge des Ausbaus der Birkenwerderstraße eine normale Sitzbank vorgesehen“, erinnerte Kurator Mattizck an die Historie. Mit Umwandlung in den Skulpturen Boulevard wurde die Sitzbank kurzerhand selbst zum Kunstobjekt erhoben. Der noch fehlende Papierkorb wird allerdings ein Standardmodell sein. Mit Transport, Fundament und Installation kostete das Projekt ca. 15.500 Euro.
Terminhinweis 1: Eine gute Gelegenheit, die Sitzbank selbst einmal auszuprobieren, ist das Kunstfest auf dem Skulpturen Boulevard am 17. August ab 14 Uhr (Programm siehe Foto).
Terminhinweis 2: Wer über die Vorschläge abstimmen möchte, die im Bürgerhaushalt 2019 zur Umsetzung im kommenden Jahr eingereicht wurden, kommt wiederum am Samstag, den 10. August von 11 bis 17 Uhr zur diesjährigen Abstimmungsveranstaltung ins Rathaus.