Ältester Mann der Stadt feiert 104. Geburtstag

(28.05.2019)  „Die letzte Zigarette habe ich 1947 geraucht“ – neben Sport und frischer Luft lautete so die Begründung von Herbert Röthig für das Geheimnis seines langen Lebens. Der gebürtige Magdeburger lebte lange Zeit in Leipzig, bevor es ihn 1968 nach Borgsdorf verschlug. Ursprünglich war er Versicherungskaufmann, lernte dann aber das Schuhmacherhandwerk und übernahm die Werkstatt seines Schwiegervaters in der Dianaallee.

Seit 2007 lebt Röthig nun, zusammen mit zehn bis zwölf anderen Seniorinnen und Senioren, in der betreuten Wohngemeinschaft von ALEP e.V. Hier fühlt er sich wohl. Ein- bis zweimal in der Woche besuchen ihn Tochter Christine und Schwiegersohn Dietmar Welk. Den Tag verbringt der geistig noch fitte Senior mit Zeitunglesen, Rätsel lösen und Sport im Fernsehen schauen. Alle zwei Tage geht jemand mit ihm an die frische Luft.

Seit einem Oberschenkelbruch im Februar ist er auf den Rollstuhl und damit oft auf fremde Hilfe angewiesen. „Manchmal habe ich die Nase voll“, räumt er freimütig ein. Auch dass in der WG keine Skat-Runde mehr zusammenkommt, findet er schade. Dennoch will er bald wieder am Rollator laufen können, um sich ein Stück Eigenständigkeit zurückzuerobern.

Zu seinem Ehrentag gratulierte auch Bürgermeister Steffen Apelt dem Senior herzlich. In Hohen Neuendorf gibt es übrigens nur einen Menschen, der noch älter als Herbert Röthig ist: Irmgard Richter, die ehemalige Wirtin aus Bergfelde, ist im September 1913 geboren.