Bundesverdienstorden für Manfred Schlenker

(18.04.2017)  Für sein langjähriges Wirken als Domkantor, Chorleiter, Komponist und Dirigent erhielt der in Hohen Neuendorf lebende Kirchenmusiker Manfred Schlenker den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, am 18. April in der brandenburgischen Staatskanzlei in Potsdam.

Bei der Übergabe des Ordens und der vom Bundespräsidenten unterzeichneten Verleihungsurkunde würdigte Kralinski den Künstler als ein "wahres Urgestein und leidenschaftlichen Förderer der zeitgenössischen Kirchenmusik" und hob auch dessen sozialpädagogisches Engagement für Jugendliche und Studierende hervor. Schlenker habe in der DDR zu den bekanntesten und prägendsten Kirchenmusikern gehört. Manfred Schlenker war Domkantor in Stendal und Greifswald und hat dort jeweils seine Spuren hinterlassen.

"Die Kirche hat eine solch außerordentliche Auszeichnung nicht parat, denn ihr gilt allein 'Gott in der Höh sei Ehr'', nahm der Kirchenmusiker die Auszeichnung "in dankbarem Erstaunen, aber auch mit einer kleinen Verwunderung" bescheiden entgegen. Denn "eigentlich haben wir ja nur das getan, was unsere Aufgabe war". In diesem Sinne verstand er die Auszeichnung auch so, "dass wir dabei auch an den großen Kreis der Kirchenmusiker denken, welche niemals in die Nähe solch einer förmlichen Anerkennung gelangen und die doch alle einen Orden verdient hätten".

In seiner Rede würdigte Manfred Schlenker auch seine Mutter, eine Berliner Konzertsängerin, welche ihm die Liebe zur Musik vermittelte, ebenso wie seinen Vater, der als Stadtmissionar in Berlin tätig war und ihm die Liebe zum Christentum weitergegeben habe. Viel länger als seine Eltern begleite ihn aber seine "geliebte Ehefrau Ursula", die ihm in den vergangenen 63 Jahren als "liebevolle Mutter unserer fünf Kinder, geschätzte Gesangssolistin und Chorleiterin [u.a. der Stolper Chorgemeinschaft], freundliche Vermittlerin und Helferin in allen Lebenssituationen" zur Seite gestanden habe.

Manfred Schlenker lebt mit seiner Ehefrau seit 1987 in Hohen Neuendorf. In seiner neuen Heimat setzte er sein Engagement als Ruheständler fort und engagiert sich im gesellschaftlichen und kulturellen Leben. So rief er unter anderem die Konzertreihe "Abendmusiken in Stolpe" ins Leben. Zahlreiche seiner Kompositionen wurden in Hohen Neuendorf uraufgeführt. Bis heute spielt Schlenker in den Kirchen der Region Orgel. Für sein Wirken durfte er sich im letzten Jahr bereits ins Ehrenbuch der Stadt Hohen Neuendorf eintragen.

Zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Manfred Schlenker waren auch Bürgermeister Steffen Apelt, Hohen Neuendorfs Kirchenkantor Christian Ohly, der ehemalige Thomaskantor Prof. Georg Christian Biller aus Leipzig sowie Schlenkers Ehefrau Ursula und weitere Familienmitglieder vor Ort. Gemeinsam stimmten sie zu Ehren und zur Freude des 91-Jährigen zum Abschluss der Ordensverleihung seine Liedkomposition "Der Ort, wo meine Wiege stand“ an.

[Fotos: Staatskanzlei Brandenburg | brandenburg.de]