Kriminalitätsstatistik 2016: Polizeidirektion Nord
(05.04.2017) Am 28.3. wurde die Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2016 im Bereich der Polizeidirektion Nord (Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Oberhavel) vorgestellt:
Insgesamt wurden hier für das vergangene Jahr 25.628 Straftaten (2015: 25.520) erfasst, von denen 14.425 (2015: 14.579) aufgeklärt werden konnten. Entsprechend dem Rückgang bei den aufgeklärten Straftaten sank damit die Aufklärungsquote von 57,1 Prozent auf jetzt 56,3 Prozent und lag damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 53,0 Prozent.
Tatverdächtige: zu 85 Prozent deutscher Herkunft
Dabei wurden 416 Kinder, 912 Jugendliche, 662 Heranwachsende und 8.298 Erwachsene (ab 21 Jahren) als Tatverdächtige ermittelt. Von den insgesamt 10.288 Personen waren 1.561 nichtdeutscher Herkunft (= 15,17 %), davon wiederrum 1.047 Zuwanderer. In den Asylunterkünften in der Polizeidirektion Nord wurden 2016 insgesamt 338 Straftaten (2015: 126) erfasst, von denen 296 (2015: 111) aufgeklärt werden konnten.
Kriminalitätshäufigkeitszahl: unter dem Landesdurchschnitt
Die so genannte Kriminalitätshäufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner) stieg damit insgesamt leicht auf 6.670 (2015: 6.642). Das bedeutet dennoch, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, deutlich unter dem Landesdurchschnitt (7.479) liegt und wahrscheinlich auch unter dem Bundesdurchschnitt (7.797 in 2015).
Mehr als die Hälfte der Straftaten im Landkreis Oberhavel
Für den Landkreis Prignitz wurden 4.627 Straftaten erfasst (-408), von denen 2.739 aufgeklärt werden konnten (Aufklärungsquote 59,2 %). In Ostprignitz-Ruppin wurden 4.655 von 7.476 (+14) erfassten Straftaten aufgeklärt (AQ 62,3 %) und im Landkreis Oberhavel waren es 7.031 von 13.525 (+502) registrierten Fällen (AQ 52 %). Auf Oberhavel entfallen damit mehr als die Hälfte der Straftaten (52,77 %) im Gebiet der Polizeidirektion Nord.
Kriminalitätsentwicklung zeigt sich uneinheitlich
Die Kriminalitätsentwicklung zeigt sich dabei uneinheitlich in den verschiedenen Deliktbereichen:
Diebstähle: 9.469 Fälle (+ 100)
Rohheitsdelikte: 4.2.58 (+ 410 !)
Betrugsfälle: 2.590 (- 433)
Sachbeschädigungen: 2.874 (- 39)
Internetstraftaten: 1.154 (- 89)
Rauschgiftdelikte: 871 (- 78)
Sexualdelikte: 281 (+ 52)
Der Anstieg der Rohheitsdelikte geht maßgeblich auf den Anstieg der Körperverletzungen um 400 auf 2.711 Fälle zurück, von denen 93 Prozent (2.522 Fälle) aufgeklärt werden konnten. Dieser Anstieg korrespondiert mit dem erneuten Anstieg der Gewaltdelikte auf 48 Fälle (+ 2) im Bereich der Politisch Motivierten Kriminalität und scheint ein gesamtgesellschaftlicher Trend zu sein. Besorgniserregend in diesem Zusammenhang ist auch die steigende Gewalt gegenüber Polizeibeamten und Rettungsdiensten; hier wurden 2016 insgesamt 179 (+ 34) Fälle erfasst.
Der leichte Anstieg der Diebstahlsdelikte ist in erster Linie auf den Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen um 133 auf 766 Fälle sowie der Fahrraddiebstähle und 126 auf 1.658 Fälle zurück zu führen, wobei in beiden Lagefeldern die noch höheren Zahlen von 2014 aber nicht erreicht wurden. Der Diebstahl von PKW ging um zwei auf 224 Fälle zurück, ebenso wie der Diebstahl in/aus Firmen um 19 Fälle auf 881 sowie der Diebstahl aus Kellern und Garagen um 124 auf 555 Fälle.
Politisch motivierte Kriminalität
Die Politisch Motivierte Kriminalität stieg dagegen von 353 auf 390 Fälle, von denen 270 aufgeklärt werden konnten (AQ 69,2%). Davon gehörten 285 Fälle zur rechts, 42 Fälle zur links motivierten Kriminalität und 17 Fälle waren politisch motivierte Ausländerkriminalität, z.B. in Form deutschfeindlicher Beleidigungen oder körperlicher Angriffe. Von den 48 politisch motivierten Gewaltstraftaten waren 29 rechts, neun links motiviert und sechs der politisch motivierten Ausländerkriminalität zuzurechnen. In der Prignitz wurden 89 politisch motivierte Delikte erfasst, für Ostprignitz-Ruppin insgesamt 153 und für Oberhavel 148.
Quelle: Presseinformation der Polizeidirektion Nord vom 28.3.