Verbreitung des Corona-Virus eindämmen

Wie verhalte ich mich richtig - Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und des Gesundheitsamtes des Landkreises Oberhavel

(3. März 2020)  Das Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel gab aktuell bekannt, dass der bestätigte Fall einer Corona-Infektion im Landkreis Oberhavel aus Hohen Neuendorf stammt. Die betreffende Person hatte sich vermutlich auf einer Reise nach Südtirol angesteckt. Er war am Samstagabend nach Hause gekommen, bemerkte am Sonntag grippale Symptome und stellte sich sofort in einer Klinik vor. Die Ehefrau, die Mitreisenden wie auch das Klinikpersonal wurden vorsorglich unter häusliche Quarantäne gestellt, teilt der Landkreis Oberhavel in einer Pressemitteilung mit. Das Gesundheitsamt ermittelt weiterhin möglich Kontaktpersonen. Der Gesundheitszustand des Patienten wurde in einer Pressekonferenz des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums und des Landkreises Oberhavel als stabil beschrieben. Eine Behandlung des betroffenen Patienten im Krankenhaus sei nicht erforderlich, teilte Landrat Ludger Weskamp mit. Der Landkreis Oberhavel sei aber auch auf Klinikbehandlungen vorbereitet. 

"Alle beteiligten Personen und Behörden haben schnell, verantwortungsbewusst und besonnen gehandelt. Von diesem Fall geht aktuell weder für Kindergärten noch Schulen Ansteckungsgefahr aus", teilte die Pressesprecherin der Stadt Hohen Neuendorf, Ariane Fäscher, am Vormittag mit. Die Stadt sei mit einem Pandemieplan zwar vorbereitet. Die Abstimmung der Stadt mit dem Gesundheitsamt und dem Landkreis als verantwortlichen Behörden verlaufe eng und schnell, sagte die Sprecherin weiter. Derzeit stimmen sich das Gesundheitsministerium in Potsdam und der Landkreis Oberhavel als verantwortliche Behörden zum weiteren Vorgehen ab. Schulen und Kindergärten seien informiert, über deren etwaige Schließung entscheide allerdings nicht die Stadt, sondern die zuständigen Ministerien in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt. 

Der Landkreis hat eine telefonische Hotline eingerichtet. Das Infotelefon ist seit Dienstag, 03.03.2020, unter der Rufnummer 03301 601-3900 montags bis freitags von 08.00 bis 15.00 Uhr zu erreichen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes informieren unter der Hotline zu allen Fragen rund um das Virus. Nachfragen können auch per E-Mail an das Gesundheitsamt des Landkreises gerichtet werden. Die Mailadresse lautet: ges.corona@oberhavel.de. Auch auf der Webseite des Gesundheitsamtes sind zusätzlich aktuelle Informationen für Bürgerinnen und Bürger sowie für die Ärzteschaft Oberhavels verfügbar.

Detaillierte Informationen Infektionsrisiken, zu geeignetem Vorsorge-Verhalten und aktuellen Entwicklungen gibt das Robert-Koch-Institut auf seiner Internetseite.

Von der Durchführung von Großveranstaltungen über 500 Personen mit überörtlicher oder internationaler Vernetzung rät der Landkreis ab, die Verantwortung liegt allerdings in Händen der Veranstalter.

Gemäß Informationen der Pressekonferenz des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums und des Landkreises Oberhavel vom heutigen Vormittag verläuft eine Infektion in 85 Prozent der Fälle leicht bis mäßig, vergleichbar mit einer Erkältung. Bisher sind nach Informationen des Robert-Koch-Institutes 188 Fälle in Deutschland bekannt geworden, die teilweise bereits wieder gesund sind; es gab keine Todesfälle. Eine Bevorratung mit Schutzkleidung, Masken oder Desinfektionsmitteln sei nicht erforderlich. Das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit sei nicht notwendig, sondern heize eine Krisenstimmung unnötig an, sagte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher in der Pressekonferenz. Auch "Hamsterkäufe" hätten sich nach Erfahrungen in anderen Bundesländern als nicht notwendig erwiesen. Die Versorgung mit Lebensmitteln funktioniere für den Fall der häuslichen Quarantäne in der Regel mit Hilfe von Familienmitgliedern oder Nachbarn, die Lebensmittel an der Tür abstellen, sehr gut. Aktuell gehen die Behörden nicht von einem Krisenfall aus, sind aber intensiv mit der Vorbereitung auf solch einen etwaigen Fall befasst.

"Die Stadt Hohen Neuendorf dankt der Bevölkerung für Besonnenheit", sagte Bürgermeister Steffen Apelt. "Die Stadtverwaltung hat für Möglichkeiten der Handdesinfektion gesorgt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingewiesen - eine Schließung ist momentan nicht vorgesehen. 
Wer sich krank fühlt, sollte den Arzt, eine Klinik oder die Hotline des Landkreises telefonisch kontaktieren und dort das weitere Vorgehen abstimmen. Wir wünschen allen Einwohnerinnen und Einwohnern eine gute Gesundheit!"