Schulen entwickeln: Jetzt aktiv beteiligen!

Torhorst Gesamtschule

(06. September 2021) Wir zitieren eine Pressemitteilung des Landkreis Oberhavel :

74 Schulen gibt es in Oberhavel, 13 davon in freier Trägerschaft. Auskunft über ihre Entwicklung und über mögliche neue Schulangebote gibt der Schulentwicklungsplan des Landkreises. Dieser soll nun mit der 6. Fortschreibung aktualisiert werden. Was sperrig klingt, ist eines der wesentlichen Planungsinstrumente in Oberhavel. Angesichts dieser Bedeutung lädt die Kreisverwaltung alle Bürgerinnen und Bürger zu einer aktiven Beteiligung ein.

„Der Landkreis Oberhavel schreibt Bildung auch weiterhin ganz groß und bietet seinen Schülerinnen und Schülern die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Schulzeit. Wir halten an unserem Grundsatz, ganz besonders unseren Nachwuchs in Oberhavel zu fördern, weiter fest. Investitionen in die Bildung bleiben deshalb das Herzstück der Kreispolitik“, betont Landrat Ludger Weskamp.

Die Schulentwicklungsplanung weist den gegenwärtigen und künftigen Bedarf an Schulplätzen aus und dokumentiert, welche Bildungsgänge an den einzelnen Schulstandorten angeboten werden. Deutlich wird darin: Die Schullandschaft in Oberhavel ist ausgesprochen vielfältig. Von Grundschulen und Förderschulen über Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien bis zu Oberstufenzentren und beruflichen Schulen sind die Möglichkeiten für Bildung in Oberhavel breit gefächert. Alle Regionen des Landkreises Oberhavel verfügen dabei über ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot und die Schulabschlüsse werden in aller Regel wohnortnah angeboten.

Entwicklung und Prognose der Schülerzahlen

Eine wesentliche Planungsgrundlage für die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung ist die Entwicklung der Schülerzahlen in den vergangenen fünf Jahren sowie die Prognose für künftige Jahrgänge. Wurden im Landkreis Oberhavel im Schuljahr 2015/16 noch rund 20.700 Schülerinnen und Schüler beschult (ohne berufliche Bildung), waren es zum Schuljahr 2020/21 etwa 22.200. Das entspricht einem Anstieg um 7,2 Prozent.

Entsprechend der Zahlen der schulrelevanten Altersjahrgänge in den Kommunen des Landkreises ist allerdings absehbar, dass dieser Trend nicht anhalten wird. Im Vergleich zur 5. Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes geht der Landkreis Oberhavel von sinkenden Schülerzahlen in der Primarstufe aus. Annahme hierfür ist die sinkende Geburtenrate und das steigende Durchschnittsalter (Zahlenbasis: Einwohnermeldeämter). Trotz Bevölkerungszuwachs im berlinnahen Raum sinkt nach jetzigem Stand die Schülerzahl ab dem Schuljahr 2023/2024. Entsprechend ist der zeitweise Anstieg der Schülerzahlen in den Sekundarstufen I und II als temporär zu betrachten.

„Die Entwicklung der Schullandschaft in Oberhavel kann als ausgesprochen positiv gewertet werden: Mehrere Kommunen, darunter Oranienburg und Velten, erweitern aktuell ihre Grundschulen oder richten gänzlich neue Schulen ein“, erklärt Matthias Kahl, amtierender Bildungsdezernent. „Neu in der aktuellen Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes ist die genauere Darstellung der Förderschulen und der beruflichen Schulen. Die Erläuterungen zu den Oberstufenzentren wurde erweitert. Darüber hinaus gibt es jetzt Hinweise zur infrastrukturellen und technischen Ausstattung.“

Genau betrachtet werden auch die Übergangsquoten von den Grund- an die weiterführenden Schulen. Hier ist die Spanne der jährlichen Unterschiede bei der Anwahl von Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien mit Schwankungen von sieben bis neun Prozent teils beträchtlich. Der Bedarf an Oberschul-, Gesamtschul- und Gymnasialplätzen wird aktuell durch temporäre Zügigkeitserhöhungen gedeckt. Der Kreistag hat allerdings bereits signalisiert, diese Systematik mittelfristig verlassen zu wollen. Eine Zügigkeitserhöhung sollen dann die Ausnahme bilden.

Investitionen in die Bildungslandschaft

Klar ist schon jetzt: Auch in den kommenden Jahren wird der Landkreis beträchtliche finanzielle Mittel für die kreiseigenen Schulen aufwenden: Der Neubau der Exin-Förderschule in Zehdenick ist bereits gut vorangeschritten. Die gerade im Jahr 2020 fertig gestellte Torhorst-Gesamtschule in Oranienburg wird in den nächsten Jahren um eine neue Dreifeld-Sporthalle erweitert. Parallel erfolgt die Sanierung und Erweiterung der Oberschule Lehnitz, die zum Schuljahr 2020/21 ihren Betrieb aufgenommen hatte. Die Barbara-Zürner-Oberschule in Velten erhält entsprechend des öffentlich-rechtlichen Vertrages mit der Stadt Velten einen vierzügigen Neubau.

Auch das wichtige Thema Digitalisierung wird in den Schulen weiter vorangetrieben. Mit Unterstützung verschiedener Förderprogramme konnte die technische Ausstattung der Schulen in Trägerschaft des Landkreises Oberhavel weiterentwickelt werden. Die Ausstattung der Schulen mit interaktiven Tafeln ist weitestgehend abgeschlossen. Die Ausstattung der Schulen mit WLAN, die Anschaffung von Tablets für den Unterricht und Laptops für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler sind weitere Beispiele.

Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen

Welche weiteren Maßnahmen für die Entwicklung der Schullandschaft Oberhavels entscheidend sind, darüber können bis zum 20.10.2021 alle Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden. Besonders Schülerinnen und Schüler werden zur Mitwirkung aufgerufen! Anregungen, Ideen und Hinweise für die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes können per E-Mail an Schulentwicklungsplanung@oberhavel.de oder per Telefon unter 03301 601 5680 eingebracht werden.

Außerdem sind vier regionale Online-Foren geplant: Sie finden, am Dienstag, 21.09.2021, am Freitag, 24.09.2021, am Dienstag, 28.09.2021 und am Mittwoch, 29.09.2021 jeweils ab 17.00 Uhr und für je zwei Stunden statt.

Dienstag, 21.09.2021 Gemeinde Leegebruch und Stadt Oranienburg

Freitag, 24.09.2021 Stadt Fürstenberg, Amt Gransee und Gemeinden, Stadt Liebenwalde, Gemeinde Löwenberger Land und Stadt Zehdenick

Dienstag, 28.09.2021 Stadt Hennigsdorf, Stadt Kremmen, Gemeinde Oberkrämer, Stadt Velten

Mittwoch, 29.09.2021 Gemeinde Birkenwerder, Gemeinde Glienicke/Nordbahn, Stadt Hohen Neuendorf, Gemeinde Mühlenbecker Land

Hier werden Mitarbeitende aus der Kreisverwaltung den Entwurf erläutern und Fragen beantworten. Anmeldungen für die Online-Foren sind per E-Mail möglich unter: Schulentwicklungsplanung@oberhavel.de. Bürgerinnen und Bürger erhalten nach erfolgter Anmeldung einen Zugangslink.

Der Entwurf des Schulentwicklungsplans ist ab sofort auf der Internetseite des Landkreises unter www.oberhavel.de/schulen einsehbar.

Parallel zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bittet die Kreisverwaltung viele weitere Beteiligte um ihre Mitwirkung, darunter die Städte und Gemeinden, die Schulkonferenzen, den Kreisschulbeirat und das Staatliche Schulamt. Alle Stellungnahmen werden anschließend geprüft und dokumentiert. Im Ergebnis werden Maßnahmen zur Umsetzung formuliert. Im Dezember soll der Schulentwicklungsplan dann dem Kreistag zum Beschluss vorgelegt werden, anschließend dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport zur Genehmigung.

Hintergrund

Die Aufgabe der Schulentwicklungsplanung obliegt dem Landkreis Oberhavel gemäß dem Brandenburger Schulgesetz. Sie soll die planerische Grundlage für ein möglichst wohnortnahes und alle Bildungsgänge umfassendes Schulangebot sowie den Planungsrahmen für zweckentsprechende Schulbauten schaffen. Der Entwurf des neuen Schulentwicklungsplans ist unter enger Beteiligung des Arbeitskreises „Schulentwicklungsplanung“ entstanden und wird für einen Zeitraum von fünf Jahren aufgestellt. In Oberhavel gibt es 74 Schulen, davon 13 in freier Trägerschaft. Diese gliedern sich in: - 38 Grundschulen (3 in freier Trägerschaft) - 11 Oberschulen (2 in freier Trägerschaft) - 3 Oberschulen mit Grundschulteil (davon 2 in freier Trägerschaft) - 8 Gymnasien (davon 2 in freier Trägerschaft) - 3 Gesamtschulen - 2 Oberstufenzentren (Zweiter Bildungsweg am Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum) - 6 Förderschulen (davon eine in freier Trägerschaft) - 3 Berufliche Schulen (alle in freier Trägerschaft)