Mauersegler sollen Nistkästen beziehen

(15.02.2019)  Uta Sachse hat eine Mission: Die 60-jährige Hennigsdorferin möchte besondere Projekte im Naturschutz in die Öffentlichkeit bringen, auf dass sich möglichst viele Nachahmer finden. Kürzlich wurde sie auf die acht Nistkästen für Mauersegler aufmerksam, die die Stadt Hohen Neuendorf an ihrem neuen Rathaus installierte.

Warum das Projekt so außergewöhnlich und wichtig ist, erläuterte sie in einem Pressetermin zusammen mit Yvonne Schuldes von der NABU. „Mauersegler sind zum Brüten auf bestehende Spalten und Risse im Mauerwerk angewiesen. Sie tun fast alles im Flug, bauen im Gegensatz zu Schwalben keine eigenen Nester und verschmutzen auch die Hausfassade nicht“, erklärte die Sachverständige für Gebäudebrüter, Yvonne Schuldes. „Durch die Sanierung von Häusern fallen diese Brutmöglichkeiten oftmals weg. Das Problem ist, dass Mauersegler standorttreu sind. Das heißt, sie fliegen alte Brutplätze noch jahrelang an und die Hausbesitzer freuen sich über die aktiven Tiere. Aber die Vögel brüten nicht mehr und sind nach einigen Jahren dann plötzlich verschwunden.“

Umso glücklicher ist sie, dass der Vorschlag von Nistkästen an der Nordseite des Hohen Neuendorfer Rathauses umgesetzt wurde. Damit die 30 mal 15 Zentimeter großen Holzbetonkästen auch bezogen werden, will Schuldes die Zugvögel im Mai mittels Radioaufnahmen anlocken. Die Chancen auf Erfolg stehen gut, da es am Hotel auf der gegenüberliegenden Straßenseite bereits eine Kolonie von Mauerseglern gibt.

Und Uta Sachse? Sie hat die Idee der Nistkästen zusammen mit zwei weiteren Projektvorschlägen bereits im Bürgerhaushalt von Hennigsdorf eingereicht.