Jugendfeuerwehr sichert Erhalt der Wacholderheide
(02.05.2016) Mit einem groß angelegten Umweltaktionstag sorgten die Jugendfeuerwehren von Bergfelde, Borgsdorf und Hohen Neuendorf am letzten Apriltag hinter dem Naturschutzturm Bergfelde für mehr Licht in der Wacholderheide. "Wir haben hier insgesamt 35 Wacholdergewächse und viele Quadratmeter Heide mitten im Wald. Sowohl der Wacholder als auch die Heide brauchen Licht. Würden wir der Natur ihren Lauf lassen, würde der Wald die Lichtung mit den Jahren zurückerobern", erläuterte Naturschützer und "Turmherr" Marian Przybilla das Ziel der Pflegemaßnahme. "Unsere kleine Lüneburger Heide bietet aber Heimat für viele seltene Insekten und Käfer, daher möchten wir sie unbedingt erhalten." Das bestätigte auch Diplom-Biologin und Insektologin Nadine Weiß, die seit einigen Monaten Mitglied in der Deutschen Waldjugend ist und die hier lebenden Tierarten über den Sommer ehrenamtlich erforschen will.
"Das richtige Angebot zur richtigen Zeit"
Entdeckt hatte Biologielehrer Marian Przybilla die Wacholderheide bereits 1990, als er den ehemaligen Grenzturm zusammen mit seiner Kollegin Helga Garduhn für die Bildungs-, Jugend- und Naturschutzarbeit erwarb. Im Zuge der Aufforstung der Umgebung drohte die Wacholderheide zu verschwinden. Vor drei Jahren fragte Stadtjugendwart Oliver Warneke bei der Deutschen Waldjugend an, ob man nicht gemeinsam ein sinnvolles Umweltprojekt für die Jugendlichen auf die Beine stellen könne. "Das war das richtige Angebot zur richtigen Zeit", freute sich Przybilla, der selbst Mitglied im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bergfelde ist und früher einen Lehrauftrag für Biologie bei der Berliner Berufsfeuerwehr hatte.
Also wurde im Oktober 2013 der erste Umweltaktionstag durchgeführt. Vorab führte Marian Przybilla die nötigen Gespräche mit der Forstverwaltung und der Unteren Naturschutzbehörde und stimmte die Maßnahmen ab. So konnten auch diesmal rund 30 Jugendfeuerwehrleute zwischen 10 und 16 Jahren als Naturschützer tätig werden. Unter Anleitung von Marian Przybilla entnahmen sie einzelne Bäume, befreiten die Heide von der Amerikanischen Traubenkirsche, Wildwuchs und abgestorbenen Ästen und pflanzten Heidegewächse nach. Vom schnellen Fortschritt der Arbeiten konnten sich auch die geladenen Gäste aus den Reihen der Stadtverordnetenversammlung, der Verwaltung und der Wehrführung überzeugen.
Zusammenhalt stärken und Gegend kennenlernen
"Für unsere Jugendlichen ist das eine tolle Sache", bestätigt Oliver Warneke. "Durch die gemeinsamen Aktionen sollen sich unsere Ortsgruppen untereinander besser kennenlernen und zusammenwachsen. Dass sie dabei etwas über Natur lernen, unsere Gegend kennenlernen und mit dem Erhalt der Wacholderheide etwas Nachhaltiges schaffen, rundet die Aktion nur noch ab." Als Belohnung für die hungrigen Helfer gab es ein von der Stadt gesponsertes Mittagsbuffet.
Die Erneuerung der Pflegemaßnahme in der Wacholderheide im Rahmen des nächsten Umweltaktionstags ist in drei Jahren geplant. "Für die Übergangszeit", überlegt Marian Przybilla, "könnten wir zwei Heidschnucken anschaffen oder ausleihen. Die fressen alles außer Wacholder und Heide und kümmern sich auf natürliche Weise um den Erhalt des Naturdenkmals. Das wäre doch mal ein Projekt für den Bürgerhaushalt", fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.
Neue Mitglieder gerne gesehen
Neue Mitglieder sind bei der Jugendfeuerwehr übrigens gerne gesehen, denn hier gibt es Gemeinschaft, auch mit Alt und Jung, Technikumgang, spannende Fahrzeuge, das Erlernen von Techniken zur Rettung von Mensch und Tier aus Notlagen, Wettbewerbe mit anderen Jugendfeuerwehren, gemeinsame Ausflüge und nicht zuletzt den Umwelttag. Auskünfte zur Jugendfeuerwehr erteilt Stadtjugendwart Oliver Warneke unter (0170) 40 99 932.