Herta Mahlo erhält Ehrenamtspreis des Landrats
(10.11.2016) Wenn Besucher aus der Partnerstadt Janów Podlaski anreisen oder eine Delegation aus Hohen Neuendorf an den Bug fährt, ist Herta Mahlo mit dabei: Seit über 20 Jahren engagiert sie sich über die Städtepartnerschaft hinaus für Völkerverständigung – denn der Austausch und die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen ist ihr eine tiefe Herzensangelegenheit.
Ein Leben für die Völkerverständigung
Für die Stadt Hohen Neuendorf, die Herta Mahlow für den Ehrenamtspreis des Landkreises vorgeschlagen hatte, gratulierte der erste Beigeordnete Alexander Tönnies im Oranienburger Kreistagssaal und schloss sich damit der Anerkennung und Gratulation von Landrat Ludger Weskamp sowie des MBS-Vorstandsvorsitzenden Andreas Schulz an, die Herta Mahlo für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken auszeichneten.
Dieses Engagement von Herta Mahlo ist nicht selbstverständlich, denn als junges Mädchen wurde sie 1945 mit ihrer Familie aus ihrer preußischen Heimat vertrieben, geriet in sowjetisch-polnische Gefangenschaft und musste dort viereinhalb Jahre Zwangsarbeit leisten.
Nach ihrem Abtransport aus Polen fanden sie und ihre Familie in Borgsdorf ein neues Zuhause. 1973 kehrte sie zu einem Besuch in die alte Heimat zurück. Berührt von vielen freundlichen Begegnungen entschied sich Herta Mahlo noch mit 40 Jahren, die polnische Sprache zu lernen und begann freiberuflich als Dolmetscherin zu arbeiten.
Als Dolmetscherin und Begleiterin stand sie auch bei den zahlreichen Begegnungen der Hohen Neuendorfer Städtepartnerschaft mit Janów Podlaski von Beginn an zur Verfügung. Dabei vermittelte sie die gelebten Werte von Völkerverständigung und Versöhnung sowohl deutschen und polnischen Senioren als auch insbesondere Jugendlichen und übertrug diese Werte auf die nachfolgenden Generationen.
Landrat und MBS zeichneten zum 9. Mal verdiente Ehrenamtliche aus
"Sie halten das Räderwerk unserer Gesellschaft am Laufen! Das verdient die höchste Anerkennung, die wir jedoch zu häufig im Alltag aus den Augen verlieren", führte Landrat Ludger Weskamp in die Preisverleihung ein. Zum neunten Mal zeichneten der Landkreis und die Mittelbrandenburgische Sparkasse gemeinsam Ehrenamtliche für ihr Engagement aus. Zur gut besuchten Festveranstaltung waren Vertreter von Sportvereinen und Freiwilligen Feuerwehren, Kulturbetrieben, Flüchtlingshilfeinitiativen und Vereinen der Kinder- und Jugendhilfe sinnbildlich stellvertretend für alle im Landkreis engagierten Freiwilligen angereist. "Sie machen Oberhavel so lebenswert, sie machen es so liebenswert wie es heute ist. Wenigstens einmal im Jahr wollen wir öffentlich den Blick auf Sie werfen", betonte Weskamp in seiner Ansprache. "Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg, Kraft, einen langen Atem, sowie die Anerkennung, die Ihnen gebührt."
Insgesamt 15 Ehrenamtliche wurden auf Vorschlag der Kommunen ausgezeichnet, zwei auf Vorschlag des Landrates. Neben der Urkunde für ehrenamtliches Engagement im Landkreis Oberhavel und Blumen konnten sie jeweils einen Scheck in Höhe von 200 Euro mit nach Hause nehmen. Eine Übersicht über alle ausgezeichneten Ehrenamtler finden Sie hier.
Bei der anschließenden Spendenübergabe ging es Schlag auf Schlag. MBS-Vorstandsvorsitzende Andreas Schulz verteilte insgesamt mehr als 70.000 Euro an 38 Vereine und Institutionen. Bis zum 15. März 2017 können sich Vereine wieder um Fördermittel bewerben. Details hat die Mittelbrandenburgische Sparkasse hier veröffentlicht.