Evangelische Kirche feiert 110. Geburtstag

(26.02.2019)  Dass die Evangelische Kirche in Hohen Neuendorf in ihrer Größe und Schönheit heute noch immer den Menschen der Stadt als Ort des Zusammenkommens und Feiern des gemeinsamen Glaubens dienen kann, ist dem Wunsch und der Tatkraft der solidarischen Stadtgemeinschaft zu verdanken – damals wie heute. Am 24. Februar feierte die Gemeinde den 110. Geburtstag ihrer Kirche mit einem fröhlichen Gottesdienst mit vielen musikalischen Beiträgen und Gästen.

Nur eineinhalb Jahre hatte der Bau des Gotteshauses gedauert, das am 21. Februar 1909 eingeweiht wurde, da waren allerdings die Pläne zum Bau schon 50 Jahre alt. Mehrfach drohten sie an Widerständen oder der Finanzierung zu scheitern, skizzierte Pfarrerin Kerstin Dithmar in ihrer Predigt. Aber die Hohen Neuendorfer veranstalteten Konzerte und Lesungen und gewannen Sponsoren, so dass die für die damalige Zeit prächtige, von den Kritikern als „Flitterkram" verspottete Kirche gebaut und gestaltet werden konnte.

In einer humorvollen Rede illustrierte der ehemalige Pfarrer Fred Bormeister mit Bauhelm auf dem Kopf aber auch die sorgenreiche Zeit des Gebäudes, als während eines Gospelkonzertes in den 1980er Jahren Teile der Decke auf das Publikum herabstürzten. Trotz vielstimmiger musikalischer Beiträge des Kirchenchores, des Posaunenchors Hohen Neuendorf, der Bergfelder Bläser und des Ensembles Brass For Five unter der Leitung von Kantor Christian Ohly sowie der Gottesdienst- Band aktiver junger und jung gebliebener Gemeindemitglieder wackelte heute im damals vom Schwamm durchsetzten Gebälk jedoch kein einziger Splitter mehr. Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Karin Schmohl berichtete von schlaflosen Nächten, in denen verzweifelt um die Finanzierung der Sanierung der Kirche gerungen wurde - und wieder gelang es durch die Aktivität und den Zusammenhalt von Gemeinde, Mitgliedern und Stadt die erforderlichen Summen aufzubringen.

Diesen solidarischen Zusammenhalt sieht Bürgermeister Steffen Apelt in Hohen Neuendorf heute noch genauso gegeben. „Die Stadt vor den Toren Berlins hat heute den gleichen Entwicklungsdruck wie vor 110 Jahren. Unseren Ahnen, die diese Kirche erbauten, schulden wir Anerkennung, Dank – und auch unsere Tatkraft zur aktiven Weitergestaltung dieses Gemeinwesens. Ich wünsche der Kirche und allen Menschen, die hier ihren Anker suchen und finden, weiterhin eine so starke Gemeinschaft, die sie sicher durch die Widrigkeiten der Geschichte trägt!"