Bewässerungspatenschaften 2021 für Bäume starten

Straßenbäume bekommen Sommer-Unterstützung und Wassersäcke
Patin Astrid Milow befüllt den Wassersack

 

(26. Mai 2021)  "Ich bin in Hohen Neuendorf geboren - und wenn ich mit einer solchen Kleinigkeit dazu beitragen kann, den schönen grünen Charakter der Stadt zu erhalten, dann ist das doch selbstverständlich", strahlt Astrid Milow beim ersten Befüllen der Wassersäcke für ihre beiden "Patenkinder", zwei Halbwüchsige, 12 Jahre alt, die direkt vor ihrem Grundstück stehen. Gerne unterzeichnet sie den Vertrag, mit dem sie sich ab sofort verpflichtet, die beiden jungen Anhornbäume bei Trockenheit im Sommer durch das Befüllen von zwei Wassersäcken zu unterstützen. Angebracht hat die beiden 75-Liter-Säcke Mandy Wanko vom städtischen Tiefbauamt aus Anlass der Vertragsunterzeichnung, indem sie den Baum einfach umwickelt und den Sack praktisch mit einem Reisverschluss um den Baum schließt. Etwa alle 14 Tage wird Familie Milow die Säcke bei Trockenheit nun durch den Gartenschlauch auffüllen, nicht öfter, das wäre nicht gut für die Bäume. Das Wasser wird innerhalb weniger Tage tropfenweise komplett in den Boden abgegeben, dadurch rinnt auch auf trockenem Boden nichts weg, sondern versickert. "Trotzdem soll der Baum ja die Wurzeln wegen der Standfestigkeit in Richtung Grundwasser ausrichten", erläutert Mandy Wanko. "Würde man täglich ein bisschen gießen, würden die Wurzeln oberflächlich ausgebildet, um möglichst viel Wasser zu bekommen; der Baum hätte noch mehr mit der Trockenheit zu kämpfen und seine Wurzeln würden Gehwege und Straßen anheben."

Seit 2019 schafft die Stadt nach und nach die Wassersäcke für die rund 20.000 Straßen- und Grünanlagenbäume in der Stadt an. Momentan verfügt sie über 280 Säcke, mehr werden Zug um Zug angeschafft. Der Bauhof befestigt sie im Sommer, nimmt sie im Herbst wieder ab, damit sie nicht kaputt gehen. Wo es keine Gießpaten gibt, füllen bei großer Trockenheit Bauhof und Freiwillige Feuerwehr die Säcke. 24 Patenschaften für 45 Bäume verzeichnet die Stadt bisher. Ab dieser Saison gibt es nun erstmals einen Vertrag.

Aus ökologischen und aus Kostengründen möchte die Stadt junge Straßenbäume mit Gießpatenschaften unterstützen. Zwar werden Neupflanzungen inzwischen so ausgeschrieben, dass der Baum mindestens drei mal verpfanzt war und schon eine gewisse Stammstärke aufweist, damit die Krone nicht so leicht von Menschen abgeknickt werden kann, was immer wieder vorkommt. Gleichzeitig übernehmen die anpflanzenden Firmen für 5 Jahre eine Anwuchs-Garantie, auch sie kümmern sich mit Wassersäcken um die Setzlinge. Daher kostet so ein Baum schon auch je nach Ausschreibungsergebnis bis zu 1.300 Euro. "Deshalb unterstützen wir die jungen Bäume proaktiv", führt die Baumsachverständige aus.

Um die Pflege des Baumes muss sich Familie Milow nicht kümmern. Regelmäßig kommt ein Baumgutachter der Stadt vorbei und Pflegemaßnahmen erfolgen nach seiner Einschätzung und durch Fachfirmen. Der Vertrag der Paten gilt unbefristet, so lange bis die beiden Ahornbäume keine Bewässerung durch Menschenhand mehr benötigen - oder die Milows nicht mehr möchten, dann kann der Vertrag jederzeit gelöst werden.

Wer ebenfalls Interesse an eine Bewässerungspatenschaft interessiert ist, wendet sich an Mandy Wanko, gruenpaten@hohen-neuendorf.de, Telefon 03303 528 212 oder kann sich unter diesem Link einlesen.