Land unter in Hohen Neuendorf
(30. Juni 2017 - 10:00 Uhr) Im Laufe der Nacht wuchs die Zahl der Einsätze für die Feuerwehr Hohen Neuendorfs auf 60 an. Die Medien sprechen von einem sechzigjährigen Starkregenereignis. In tiefer gelegenen Straßen kam es zum Teil zu erheblichen Wassereintritten in privaten Häusern und Kellern. Die Sachschäden an städtischen Gebäuden und Einrichtungen werden momentan begutachtet, können aber, da es weiter regnet, erst nach Abfluss des stehenden Wassers realistisch eingeschätzt werden. In Mitleidenschaft gezogen wurden unter anderem die neue Sporthalle in Borgsdorf, die Borgsdorfer und Bergfelder Grundschulen sowie der Keller im neuen Rathausanbau. Für heute sind ab Mittag nachlassender Regen, allerdings in einer weiteren Unwetterwarnung starke Windböen angekündigt. Die Stadtverwaltung hat für die Einsatzkräfte des eigenen Hauses Rufbereitschaft eingerichtet.
Bürgermeister Steffen Apelt bedankt sich herzlich bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr: "Ihrem Einsatz gebührt mein Dank, mein Respekt und die höchste Anerkennung!"
(29. Juni 2017 - 22:30 Uhr) Die heftigen Regenfälle führten am Donnerstagnachmittag und -abend im Stadtgebiet Hohen Neuendorf vor allem in der Niederheide und in Borgsdorf zu einer Überforderung der Entwässerungssysteme. Da auch die umliegenden Kommunen in gleicher oder stärkerer Weise betroffen waren, kam es im gesamten regionalen Abwassernetz zu Überschwemmungen aus der Kanalisation. Die Freiwillige Feuerwehr ist zu den Notfällen ausgerückt. Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Verwaltung sind an den betroffenen Stellen im Einsatz und versuchen, Schäden zu verhindern oder zu minimieren. Rund 45 Einsätze war die Feuerwehr bis in den Abend gefahren.
Im Stadtgebiet Hohen Neuendorf gibt es Schäden zu verzeichnen. So brach in Bergfelde an der Fußgängerbrücke zur Bahn nach Unterspülung die Böschung ein. Der S-Bahnverkehr auf der Linie S8 konnte inzwischen wieder aufgenommen werden. Die Fernbahn fährt weiterhin nicht. In Borgsdorf barst ein Regenrückhaltebecken. Auch die anderen Regeneinläufe sind inzwischen weitgehend vollgelaufen. Durch den starken Regenwassereintrag sind auch die Zuläufe der Kanalisationen voll gelaufen und die Wassermengen treten wieder aus. Zahllose Keller stehen unter Wasser. "Inzwischen ist es kaum mehr möglich Wasser abzupumpen, denn überall steht Wasser, das nicht ablaufen kann", sagt ein Feuerwehrmann nach dem Einsatz. Auch die Einsatzleitung unter der Führung von Stadtbrandmeister Robert Röhl bittet um Geduld - es kann aufgrund der zahlreichen Anforderungen einige Zeit dauern, bis die Feuerwehr anrücken kann. Das Drehleiterfahrzeug unterstützte in Birkenwerder bei einer Dachabdichtung.
Der Landkreis Oberhavel hat einen Krisenstab gebildet und die Feuerwehren aus dem weniger betroffenen Nordkreis in den Süden des Kreises beordert. In Birkenwerder unterstützte am Abend das Technische Hilfswerk die Pumparbeiten nach dem Bruch eines Regenrückhaltebeckens auf dem Bauhaus-Gelände. In Oranienburg und den anderen Kommunen im Umkreis verwandelten sich die Straßen in Bäche und sogar Flüsse.
„Die Verwaltung und die Rettungskräfte sind überall im Einsatz und tun ihr Möglichstes, um zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Es ist das erste Mal, dass Regen in diesen Mengen auf Hohen Neuendorf niedergeht. Ich bitte alle Betroffenen um Ruhe und Besonnenheit“, appelliert Bürgermeister Apelt an die Bevölkerung.