Vom Wurm im Turm und einem lebensfrohen Küchenhuhn
(26.04.2016) "Willkommen im Stadttheater Hohen Neuendorf. Der Vorhang ist schon zurückgezogen, das Orchester sitzt diesmal nicht im Chorgraben, sondern steht direkt vor Euch und auch das Bühnenbild ist fertig gestellt", begrüßte Walter Thomas Heyn die drei Schulklassen, die sich zur Premiere zweier Kurzopern der Musikschule Hohen Neuendorf am 26. März im Musikraum der Waldgrundschule eingefunden hatten.
Der Musikschullehrer und Komponist der beiden Kinderopern skizzierte kurz die Handlungen der Stücke und stellte Solisten und Orchester vor. Alsdann begann der zehnjährige Anton Schnelle, selbst ein Waldgrundschüler, als "Wurm im Turm" mit starker Ausdruckskraft die erste Geschichte in Gedichtform, geschrieben von Ilona Schlott, zu erzählen: Vom Klarinettisten, der mit ihm zusammen den Turm bewohnt, tagein tagaus seine Tonleitern übt, aber irgendwann genug hat und andere Instrumente zu sich einlädt. Der Einladung folgen eine spanische Gitarre (gespielt von Thomas Heyn), ein Saxophon (Wolfgang Riemer), sieben Geigen aus Italien (Franziska, Johanna, Ella-Marie, Mike Leon, Niklas, Amelie sowie "Musikgeneraldirektorin" Irene Günter) und, "aus unserm Nachbarorte kam noch das schwere Piano Forte" (Beate Krause). Sie spielen zunächst wild durcheinander, doch mit einigen vom Wurm gemalten Taktstrichen, Pausen, Pianos und Fortes gelingt schließlich ein beschwingt-harmonisches Zusammenspiel.
In der zweiten Kurzoper möchte der Koch ein Suppenhuhn kochen, worüber sich alle Zutaten freuen, nur das Huhn nicht. Zum Glück für das Huhn wird der Koch von einer Wespe gestochen und legt sich erstmal ins Bett. Das Huhn flieht unter den Küchentisch zum Mülleimer. Die Zutaten verselbstständigen sich, fangen an Wein zu trinken, es kommt zu einer wilden Mehl- und Wasserschlacht und dann stürzt sich auch noch der Topf vom Herd. Die Köchin kommt herein und findet beim Aufräumen drei Eier, die das Huhn für den Mülleimer gelegt hat und so gibt es am Ende Eierkuchen.
Die jungen Zuschauer hatten sichtlich Spaß an dem vergnüglichen Chaos und forderten lautstark eine Zugabe. Neben Sprecher Anton Schnelle überzeugte bei der "Küchenkakophonie" auch die 11 Jahre alte Sängerin Laura Thom mit ihrer klaren vollen Stimme.
Die erste öffentliche Vorführung drei Tage später in der Stadthalle verfolgten rund 50 Zuschauer. Als Dankeschön gab es einen Blumenstrauß von Hohen Neuendorfs Bürgermeister Steffen Apelt.
Wer die Aufführung verpasst hat, hat am Dienstag, den 10. Mai die nächste Gelegenheit: Dann gastiert das "Stadttheater" um 16 Uhr in der Pestalozzi-Grundschule Birkenwerder.