Vom hier zum wir - Bürgermeisters Jahresrückblick

"Aus Plänen sind Vorhaben geworden, deren Umsetzung man sieht - so soll es sein", resümiert Bürgermeister Steffen Apelt das ausklingende Jahr zufrieden

(30. Dezember 2019)  Bürgermeister Steffen Apelt ist im Pressegespräch mit den Ergebnissen des Jahres 2019 zufrieden: "Es sind fast drei Seiten Stichworte geworden, was wir in diesem Jahr bewegt haben. Das überrascht mich selbst, wenn man es so gebündelt sieht... aber es hat uns auch bis an die finanziellen und persönlichen Leistungsgrenzen gebracht, manchmal sogar darüber hinaus". Die Gunst der Stunde in Projekten, sich zeigende Chancen und die guten finanziellen Rahmenbedingungen am Markt zu nutzen, ist ganz nach dem Geschmack des Bürgermeisters. "Mir ist es lieber, wenn die Dinge aus der langen Planungsphase in die Umsetzung kommen!", sagt der Bürgermeister und denkt dabei nicht zuletzt an den Sportpark Bergfelde, für den im Dezember nach jahrelangem Vorlauf der Spatenstich stattfinden konnte. "Jetzt geht es schnell bis wir für den Schul-, Vereins- und Freizeitsport tolle Bedingungen in Bergfelde haben werden." Doch auch die Bauantragsunterlagen für den Kulturbahnhof sind in den letzten Dezembertagen vom Planungsbüro eingegangen und werden gleich am Jahresanfang als Bauantrag nach Oranienburg eingereicht.

Leben im Zentrum

Im Zentrum nahm in diesem Jahr die Sanierung des Rathauses verzahnt mit dem Ausbau des Vorplatzes Gestalt an. Der Hortneubau in der Waldstraße wuchs in die Höhe und die Ortsdurchfahrt in Bergfelde wurde in nur neun statt 21 Monaten fertig. Die Stadtverordneten machten in der letzten Sitzung des Jahres den Weg für die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft frei, die zum Jahresanfang gegründet werden kann und in den kommenden Jahren 200 Sozialwohnungen errichten soll. Die Baupläne werden stimmig in die Gesamtentwicklung in Hohen Neuendorfs Zentrum eingebunden, verspricht der Bürgermeister, der gleichzeitig noch einmal betont, dass für das erste Halbjahr 2020 ein intensiver Bürgerdialog zur Zentrumsentwicklung geplant sei: "Dafür wünsche ich mir gestaltungswillige Diskussionpartner, die erkannt haben, dass sich eine Veränderung nicht verhindern, aber zugunsten unseres gemeinsamen Lebensgefühls vor Ort gestalten lässt." 

Guter Arbeitgeber mit herausfordernden Aufgaben

"Nebenbei", illustriert der erste Beigeordnete der Stadt, Alexander Tönnies, "haben wir noch zwei Wahlen gemeistert, darunter eine sehr aufwändige Kommunalwahl, bei der die Kolleginnen und Kollegen zum Teil bis morgens um 8 Uhr ausgezählt haben." Als Arbeitgeber habe die Stadt zudem mit dem Einstieg in ein Gesundheitsmanagement, der Fertigstellung des Bauhofes und dem neuen Gebäude ebenfalls einen guten Ruf im Umkreis. Mit dann im nächsten Jahr etwa 170 Stellen fühlt sich Steffen Apelt gut gewappnet für die Aufgaben. Trotzdem sieht er eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre darin, dieses Tempo dauerhaft durchzuhalten, da die Stadt in den nächsten Jahren auf rund 30.000 Einwohner wachsen könne. "Es muss natürlich alles, was unsere Leben ausmacht, entsprechend mitentwickelt werden, ohne dass uns der grüne, familiäre Charme verloren geht", sieht der Bürgermeister sein Team vor Herausforderungen, insbesondere aufgrund der wachsenden Zusatzanforderungen in Fragen des Klimaschutzes und der Digitalisierung. 

Stadtteile im Fokus

Die Entwicklung im Zentrum von Bergfelde ist einer der Schwerpunkte der kommenden Jahre. Mit einer Machbarkeitsstudie sollen schnell Planungen für eine gute Kita- und Schulversorgung sowie soziale Treffpunkte und die zeitgemäße Ausstattung der Feuerwehr auf den Tisch kommen. Auch für Borgsdorf sind Investitionen in den Schul- und Sportcampus sowie eine Diskussion um künftige die Über-, Unter- oder Umfahrung der Bahnschranken im Fokus. In Stolpe könnte der Radwegebau entlang der L171 im kommenden Jahr beginnen. Im Blick behält die Verwaltung auch den weiteren Straßenausbau, auch den der Radwege wie den entlang der L20 zwischen Pinnow und Velten.

Einweihung des Rathauskomplexes im Juni

Mit über 60 Veranstaltungen im ausklingenden Jahr hat die Stadtverwaltung auch den Kulturstandort Hohen Neuendorf bunter und lebendiger werden lassen. "Das werden wir so fortsetzen", kündigt Steffen Apelt an und freut sich dabei besonders auf das Bürgerfest am 13. Juni kommenden Jahres, mit dem der Rathauskomplex samt Vorplatz eingeweiht werden soll. "Stände, kleine und große Überraschungen auf und um die Bühne mit toller Musik und Führungen durch die beiden Gebäude werden sicher eine runde Sache!". Nur noch eine Anlaufstelle und kurze Wege für alle Belange der Bürgerinnen und Bürger ist der damit verbundene große Vorteil ab 2020. Diese Lebendigkeit in der Stadt, Orte und Anlässe der Begegnung, die nach und nach wachsen, werden auch nach und nach für eine gemeinsame Identität der vielen von überall her zugezogenen Menschen wachsen lassen. "Vom hier zum wir", bringt Steffen Apelt auf eine griffige Formel, die auch die Idee des neuen Stadtmarketings beschreibt, das nach und nach sichtbar wird. Dabei wird auch die Fortschreibung des Leitbildes eine Rolle spielen, das in 2020 mit breiter Bürgerbeteiligung überarbeitet werden soll. Wer wollen wir sein, was ist dabei zielführend und womit verzetteln wir uns, werden darin wichtige Fragestellungen sein.

"Das verzahnte Werk vieler kluger Köpfe und fleißiger Hände"

Der Verwaltungschef weiß, dass das keine Einzelleistung, sondern das verzahnte Werk vieler kluger Köpfe und fleißiger Hände ist. "Ich danke nicht nur dem Kollegium der Stadtverwaltung für die gleistete Arbeit. Ohne die Vereine, das Ehrenamt, den Einsatz vieler Gewerbetreibender und insbesondere der Stadtverordneten, die mal bedacht, mal mutig, mal sparsam oder großzügig, aber immer in guter Abwägung und in der Sache entschieden, wäre das alles nicht denkbar gewesen", lobt der Bürgermeister anerkennend.