Vier große Infrastruktur-Projekte in 2021

Großbaustellen 2021

(25. Juni 2021)

Mehrere Infrastruktur-Bauprojekte verbes­sern die Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmenden, stellen die Stadt ab Juli dieses Jahres jedoch auch vor verkehrstechnische Herausforderungen. Diese sind: die Kappenverbreiterung der Brücke der Mittelstraße B96a in Bergfelde für einen breiteren, sicheren Gehweg, die Verbreiterung der Eisenbahnunterführung Karl-Marx-Straße, die Sanierung der L171 zwischen Stolpe und Hohen Neuendorf sowie die Ertüchtigung der Brücke der L171 am HDZ. „Insbesondere die drei erst genannten Projekte haben nahezu alle Bürgerinnen und Bürger mitunter seit vielen Jahren auf ihrem Wunschzettel“, begrüßt Bürgermeister Steffen Apelt die Tatsache, dass wesentliche infrastrukturelle Verbesserungen angegangen werden. „Dass nun mehrere Projekte zeitlich so eng beieinander liegen, ist andererseits ärgerlich. Wir werden die Einschränkungen und Umfahrungsmöglichkeiten für den motorisierten und nicht-motorisierten Verkehr zeitnah und aktiv kommunizieren, um Frustration zu vermeiden.“

Kappe der Brücke Mittelstraße in Bergfelde wird verbreitert

Wo aktuell noch ein sehr schmaler Fußweg über die Brücke führt, soll eine Verbreiterung der sogenannten Brückenkappe künftig mehr Sicherheit für alle, vor allem für Schulkinder, bringen. „Dazu wird an der Brücke ein Teil seitlich angebracht, um den westlichen Gehweg auf eine Breite von 2,5 Metern, zuzüglich 0,5 Meter Sicherheitsstreifen zu verbreitern“, erläutert Petra Teigel, die Leiterin des Tiefbauamts der Stadt Hohen Neuendorf.

Die Arbeiten an der westlichen Brückenkappe lässt der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) ausführen.  Eine Baustellenampel ist bereits eingerichtet und erlaubt den wechselseitigen Verkehr. Die Wartezeiten für Verkehrsteilnehmende halten sich durch diese einspurige Sperrung in Grenzen. Auch Fußgängerinnen und Fußgänger kommen auf der Ostseite der Brücke weiter. Vollsperrungen soll es nur in Ausnahmefällen in den Nachtstunden und an einigen Wochenenden geben. Fahrgäste der Fernbahn oder S-Bahn müssen sich bedingt durch Sperrzeiten der Bahn/S-Bahn auf längere Reisezeiten einstellen.

Umbau der Eisenbahnbrücke an der Karl-Marx-Straße

Der Umbau der Bahnbrücke an der Karl- Marx-Straße sowie die Modernisierung der Gleise durch die Deutsche Bahn begin­nen im Juli 2021. „Endlich“, bemerkt Steffen Apelt angesichts der Tatsache, dass dieses Projekt bereits seit knapp 20 Jahren diskutiert und von vielen Bürgerinnen und Bürgern gewünscht wird.

Durch eine Verbreiterung der Brücke können zukünftig zwei vollwertige Fahrspu­ren unter der Brücke verlaufen. Zudem wird es einen für den Radverkehr freigegebenen Gehweg auf beiden Straßenseiten geben. Im Zuge des Brückenneubaus werden vier Meter hohe Lärmschutzwän­de auf einer Strecke von rund 200 Metern rechts und links des Bahndamms errich­tet. Zusätzlicher passiver Schallschutz soll die Lärmbelastung weiter reduzieren.

Für den motorisierten Verkehr muss die Karl-Marx-Straße im Bereich der Brücke gesperrt werden. Ausgeschilderte Um­leitungsstrecken weisen den Weg in die Niederheide. Fußgängerinnen und Fuß­gänger sowie schiebende Radfahrer kön­nen die Baustelle in der Regel passieren. Jedoch kann es auch zu Vollsperrungen kommen, wenn beispielsweise große Baugeräte eingesetzt werden. Da auch Teile der Bahnstrecke zeitweise gesperrt werden, müssen sich Bahnreisende ab dem 9. August und bis voraussichtlich Frühjahr 2022 auf Schienenersatzverkehr einstellen.

Die Deutsche Bahn ist bestrebt, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störun­gen so gering wie möglich zu halten. Für lärmintensive Arbeiten werden, soweit erforderlich, Ausnahmegenehmigungen beantragt und die betroffenen Anwohner werden darüber vorab informiert.

Nach den bahnseitigen Arbeiten schließt sich der Straßenbau an. Dieser umfasst unter anderem den Aufbau einer bö­schungssichernden Spundwand sowie den Ausbau der Geh- und Radwege. Die Fertigstellung und Wiedereröffnung der Straße für den motorisierten Verkehr ist für 2023 geplant. „Das klingt zwar nach einer langen Bauzeit, kann aber durchaus als ambitioniert bezeichnet werden, wenn man die Komplexität des Vorhabens der Bahn in Betracht zieht und bedenkt, dass die Gleise für den Güterverkehr offen gehalten werden sollen“, so Bauamtsleiter Michael Oleck.

Sanierung der L171 zwischen Stolpe und Hohen Neuendorf

Der Landesbetrieb Straßenwesen plant, die von Schlaglöchern ge­zeichnete L171 zwischen Stolpe (Kreu­zung Dorfstraße) und Hohen Neuendorf zwischen September und Mitte Dezember 2021 unter Vollsperrung zu sanieren. Das Bauprojekt befindet sich derzeit in der Ausschreibungsphase.

Die Stadt wird den geplanten Ausbau eines beleuchteten Radwegs von der Dorfstraße bis zur Adolf-Hermann-Straße ebenfalls auf diesen Zeitraum, der noch vage ist, verschieben. „Damit ist die Sperrzeit insgesamt kürzer, als wenn wir zweimal für zwei Bauprojekte sperren müssten“, begründet Oleck.

Durch die Vollsperrung der L171 werden großräumige Umfahrungen notwendig sein. Der Kfz-Verkehr nach Stolpe aus/in Richtung Hennigsdorf auf der L171 bleibt jedoch möglich. Fußgänger und Radfahrer kommen dann weiterhin über die Kirschallee, Kastanienallee oder über den Geh- und Radweg der L171 ab Adolf-Hermann-Straße nach Hohen Neuendorf. Geprüft wird noch, ob der Busverkehr ebenfalls über die Kirschallee umgeleitet werden kann.

Marode Brücke an der L171

Überraschend für die Verwaltung kam die Nachricht des LS, dass die Brücke nahe dem Handels- und Dienstleistungszentrum (HDZ) erneuert werden müsse. Durch eine turnusmäßige Überprüfung seien Mängel am Zustand des Brückenunterbaus ersicht­lich geworden. Der Beginn der Arbeiten ist für das vierte Quartal 2021 geplant. Bis März 2022 soll die Errichtung einer Ersatz­brücke (Mietbrücke) als Provisorium fer­tiggestellt sein. Über Verkehrseinschrän­kungen liegen zum Redaktionsschluss noch keine Informationen vor. Die Stadt möchte erreichen, dass für Fußgänger und Radfahrer nach Möglichkeit eine separate Brücke errichtet wird. Der motorisierte Verkehr wird voraussichtlich über Bergfelde und Birkenwerder (B96a) umgeleitet.

-> Für Fragen steht der Fachdienst Tiefbau unter der Mailadresse tiefbau@hohen-neuendorf.de zur Verfügung.