Unternehmensbesuch in der „Villa Kunterbunt"
(2. März 2022)
Wer in Borgsdorf auf der Suche nach neuer Bekleidung ist, der wird wahrscheinlich in der Boutique „Villa Kunterbunt“ vorbeischauen. Seit 2004 gibt es den Laden im Einkaufszentrum in der Berliner Straße, der anfangs ein reines Kindermodegeschäft war, seit etwa zehn Jahren aber auch Damenbekleidung verkauft und einen Hermes Versand- und Retourenservice anbietet. Ladeninhaberin Katrin Krug schilderte Bürgermeister Steffen Apelt beim Unternehmensbesuch die Härten, die ihr die Corona-Pandemie brachte.
„Teilweise 20 Stunden gearbeitet“
„Wir waren zu keinem Zeitpunkt ohnmächtig sondern haben immer geschaut, wie wir trotz der Verordnungen Umsatz erwirtschaften können“, resümiert Katrin Krug, die im Laden von ihrer Mama Gisela Krug unterstützt wird. Als zeitweise der Einzelhandel gänzlich schließen musste, stellte sie kurzerhand mit Unterstützung des Hausmeisters Bauzäune vor dem Geschäft auf, um eine Präsentations- und Verkaufsfläche im Freien zu haben. Neu eingetroffene Waren präsentiert sie seit der Pandemie abends im Status ihres Handys – bis zu 300 Kundinnen und Kunden verfolgen ihre Werbung und können auf diesem Wege die Textilien schnell und bequem vorbestellen. Sogar noch schlimmer als die Phase der Schließung sei die Einführung der 2G Plus Regel für ihren Laden gewesen. „Da habe ich verbal einiges aushalten müssen, obwohl ich nicht verantwortlich für die Gesetze bin“, ärgert sich Katrin Krug, die niemanden dafür verurteilt, nicht geimpft zu sein und für Ungeimpfte sogar den Verkauf außerhalb des Ladens ermöglicht.
„Ich habe beruflich und persönlich sehr viel investiert, teilweise 20 Stunden am Stück gearbeitet“, fasst die Geschäftsinhaberin die Mühen der zurückliegenden zwei Jahre zusammen. „Nun freue ich mich, wenn ich hoffentlich nach dem 21. März wieder alle kleinen und größeren Kundinnen und Kunden auf gewohnte Art begrüßen darf.“
Dank für gesellschaftliches Engagement
Der Rathauschef zeigte sich beeindruckt von so viel Kreativität und Durchhaltevermögen: „Sie haben aus der Not eine Tugend machen können und bewiesen, dass Sie eine wahre Unternehmerin sind, die trotz der widrigen Umstände um das Lebenswerk kämpft“. Zugleich dankte er Katrin Krug dafür, dass sie und ihr Laden auch das gesellschaftliche Leben in Borgsdorf bereichern, etwa durch Modeschauen, die sie seit 16 Jahren im „Weißen Hirsch“ veranstaltet sowie durch die Unterstützung beim Weihnachtsmarkt und Kinderfest in Borgsdorf und bei zahlreichen anderen kulturellen Veranstaltungen. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie bald wieder voll durchstarten können und die Menschen im Stadtteil und in ganz Hohen Neuendorf noch lange Zeit mit schicker Kleidung ausstatten werden“, verabschiedete sich der Bürgermeister.