Regenbogen über Hohen Neuendorf

(15. Mai 2020) Damit schließt sich auch Hohen Neuendorf dem Internationalen Tag gegen Homophobie an. Der symbolische Akt soll dafür sensibilisieren, dass Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität nach wie vor täglich mit Vorurteilen, Anfeindungen und Gewalt konfrontiert werden. An der angemeldeten Versammlung der Stadt beteiligten sich auch Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen SPD, CDU, Bündnis 90 / Die Grünen sowie DIE LINKE der Stadtverordnetenversammlung und die Gleichstellungsbeauftragte, Ramona Lopitz.

„Es ist heute auf den Tag 30 Jahre her, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste der psychischen Erkrankungen strich“, bemerkte Hauptamtsleiter Alexander Tönnies, während er die Flagge nach oben zog. „Von einer lauten Minderheit geht leider noch immer Hass und Gewalt gegen Menschen aus, die sie für anders halten. Für die Mehrheit ergibt sich daraus die Aufgabe, diese Aggressionen nicht durch Schweigen zu tolerieren und somit mittelbar zu rechtfertigen.“

Sabine Fussan (SPD), die selbst mit einer Frau verheiratet ist, berichtete von einer homophoben Beleidigung in ihrer jüngeren Vergangenheit. Demnach verweigerte ein Handwerker ihrer Frau die Dienstleistung, weil er mit Lesben nicht zusammenarbeiten wolle. Fussan gab damit illustrierend zu bedenken, dass vergleichbare Fälle stets und ständig überall auf der Welt stattfinden.

Dr. Raimund Weiland (CDU) wunderte sich darüber, dass sich die vollständige Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe noch immer nicht durchgesetzt habe. „Auch Spitzenpolitiker leben ihre sexuelle Orientierung offen. Sie sind Vorbilder und prägen insofern entscheidend unsere Gesellschaft. Und zwar im positivsten Sinn.“

„Trotz der Corona-Krise darf der Einsatz für Minderheitenrechte nicht ins Hintertreffen geraten“, forderte Tristan Hoffmann (Bündnis 90 / Die Grünen). „Die Solidarität mit Menschen der LGBTQ-Gemeinschaft kann nicht mal eben für einige Monate abgestellt werden. Wir müssen sie weiterleben.“

Die Regenbogenfahne über Hohen Neuendorf steht für diese kontinuierliche Solidarität.