Pflaumenbäume zur Erschließung der Waldemarstraße
(01.10.2015) Seit März arbeitete die THARO Straßen- und Tiefbau GmbH aus Eberswalde daran, die Waldemarstraße in Hohen Neuendorf zu erschließen. Am 30. September fand die Bauabnahme über die neue Fahrbahn, Grundstückszugänge, Grünanlagen und Regenentwässerung statt. Es war das zweitgrößte kommunale Bauvorhaben in diesem Jahr nach der Summter Straße in Bergfelde.
Die Erschließung erfolgte in drei Bauabschnitten: Der östliche Abschnitt der Waldemarstraße zwischen Einmündung Heinrich-Zille-Straße bis kurz vor dem Restaurant „Bel Paese“ besteht nunmehr aus einer 3,50 Meter breiten gepflasterten Mischverkehrsfläche. Die 115 Meter lange Sackgasse bleibt für Radfahrer und Fußgänger in beide Richtungen frei. Neu gepflastert wurden ebenfalls circa 50 Meter der nördlich anschließenden Heinrich-Zille-Straße. Die Straße misst hier 8 Meter in der Breite, so dass die Anwohner hier bequem parken können.
Einer regional bedeutsamen Gärtnerei auf Höhe der heutigen Berliner Straße verdankt die Gegend ihren inoffiziellen Namen „Pflaumenwiese“. Um an die Historie anzuknüpfen, sprachen sich die Anwohner im Rahmen der Anliegerbeteiligung dafür aus, Pflaumenbäume zu pflanzen. Gesetzt werden die 35 Blut- und Zwerg-Blut-Pflaumen Anfang November im dritten, 270 Meter langen, asphaltierten Abschnitt der Waldemarstraße zwischen Heinrich-Zille-Straße und August-Bebel-Straße. Sechs Parktaschen, ausgebaute Grundstückszufahrten, ein einseitig angelegter Gehweg und Regenwassermulden gehören ebenfalls zur Erschließung der verkehrsrechtlich angeordneten „Verkehrsberuhigten Zone“ nach Planungen des Borgsdorfer Ingenieurbüros Martin Bittkau.
Baulich und optisch verbunden werden die drei unterschiedlichen Wege mit einem kreisförmig angelegten rötlichen Pflaster. Die Kosten der Erschließungsmaßnahme liegen bei ca. 415.000 Euro.
Die Gärtnerei „Richters Obstwald“
„Als die Berliner Straße noch Berliner Chaussee hieß, gründete der Potsdamer August Richter 1879 hier sein Unternehmen: eine Baumschule für Obstbäume“, heißt es im Kalenderblatt März 2006 des Hohen Neuendorfer Kulturkreises. Sein Sohn Waldemar übernahm die Gärtnerei, die offiziell „Richters Obstwald“ hieß , im Volksmund aber auch gerne „Richters Pflaumenwiese“ genannt wurde. Waldemar Richter führte den Obstgarten bis in die 1950er Jahre fort. Es wird vermutet, dass die Waldemarstraße nach Waldemar Richter benannt wurde.