Persönlicher Jahresrückblick des Bürgermeisters

Steffen Apelt: Jahresrückblick 2021

(3. Januar 2021) 

Herr Apelt, wie haben Sie das ausklingende Jahr 2021 erlebt?

Es war für mich eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Hoffen, weil ich mich wirklich darauf gefreut hatte, dass die Pandemielage ein baldiges Ende finden würde. Das ist leider nicht eingetreten, sodass auch Weihnachten und Silvester 2021 nicht so ausgelassen gefeiert werden konnten, wie wir uns das wünschten.

Bangen, weil zwei entscheidende Wahlen anstanden, die auch das Rathaus tangiert haben. Denn sowohl Ariane Fäscher (Fachbereichsleiterin Marketing), die das Bundestagsmandat geholt hat, als auch Alexander Tönnies (Hauptamtsleiter), der beste Aussichten hat, durch den Kreistag zum neuen Landrat Oberhavels gewählt zu werden, sind eigentlich unerlässliche Mitarbeiter. Andererseits freue ich mich über den direkten Draht in den Bundestag und mutmaßlich ab Frühjahr in das Landratsamt.

Was hat Sie 2021 bewegt?

Der plötzliche Tod des Stadtverordneten Christian Wolff, zu dem ich ein gutes Verhältnis hatte, hat mich persönlich mitgenommen. Solche unerwarteten Ereignisse lassen mich manches, was ich für ganz wichtig gehalten habe, dann wieder in einem anderen Licht betrachten.

Bewegt hat auch mich die Sorge um eine gesellschaftliche Spaltung im Zuge der Pandemie. Ich wünsche mir für 2022 deshalb wieder mehr Respekt in Gesprächen und Debatten und weniger schrille Töne und Alarmismus.

Wo lagen die Herausforderungen in 2021?

Der Infrastrukturausbau hat uns ab Sommer und bis hinein in den Winter enorm beschäftigt und viele Gemüter erhitzt. Als Verwaltung haben wir immer frühzeitig über die Vorhaben und damit verbundene Einschränkungen informiert, damit die Einwohnerschaft sich möglichst gut darauf einstellen konnte. Zumindest was die Brückenkappe der Mittelstraße in Bergfelde und die Sanierung der L171 in Stolpe angeht, kann ich nun sagen: Ende gut, alles gut. Ja, es war eine anstrengende Phase, vor allem für Berufspendler, aber letztlich blieb uns nichts anderes übrig als für einige Wochen die Zähne zusammen zu beißen und ich bin überzeugt davon, dass sich das ausgezahlt hat. Bei der Brücke der L171 am HDZ hoffe ich natürlich, dass es bei der Zusage des Landesbetriebs Straßenwesen bleibt, hier im Frühjahr eine Behelfsbrücke einzusetzen. Der Umbau der Eisenbahnbrücke in der Karl-Marx-Straße wird uns hingegen mit Sicherheit noch bis 2024 beschäftigen. Hier sind wir an die Pläne der Bahn gebunden.

Was ist besonders gut gelungen?

Als Erfolg ist unser Modellprojekt zu bewerten, bei dem unser Ordnungsamt enger mit der Polizei zusammenarbeitet und mehr Streifendienste übernimmt. Der Bedarf dafür wird nicht zuletzt durch die sogenannten Rathi-Partys deutlich. Die sehe ich zwar als Begleiterscheinung der Pandemie, durch die es den Jugendlichen nicht möglich ist, in Clubs oder in Privathaushalten zu feiern. Dennoch machen sie auch deutlich, dass wir für die Jugend mehr machen müssen als bisher.

Ich meine, wir haben sehr schnelle und gute Lösungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie gefunden. So haben wir dank Unterstützung der Stadtverordneten bereits im Februar einen kommunalen Rettungsschirm auf den Weg gebracht, der lokalen Unternehmen und Soloselbstständigen finanziell durch die Pandemie hilft. Schon im April eröffneten wir ein kommunales Testzentrum in der Stadthalle und ab August organisierten wir regelmäßige kommunale Impftage. Trotz aller Beschränkungen konnten wir auch 2021 wieder zu tollen Veranstaltungen wie das Kino-Open-Air, den lange gewünschten Trödelmarkt und den Stadtempfang einladen. Großes Highlight war natürlich die Ausrichtung der Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Mauerbaus am ehemaligen Grenzturm in Bergfelde, die uns überregional bekannt gemacht hat.

Darüber hinaus haben wir es geschafft, den Bürobetrieb offen zu halten und Dienstleistungen uneingeschränkt anzubieten, wofür ich mich als Verwaltungschef bei allen Mitarbeitenden bedanken möchte.

Bedanken möchte ich mich zudem bei allen, die dazu beigetragen haben, dass wir in einer tollen Stadt leben: die Sport-, Senioren-, Gesellschafts-, und Kulturvereine, Verbände, Ehrenamtliche und alle weiteren Engagierten. Vielen Dank auch an die Stadtverordneten für die vielen guten Beschlüsse und die Unterstützung unserer Haushaltsplanung.