Online-Gespräch über Hohen Neuendorfs Spielplätze

Spielplatz

 

Auf 25 Spielplätzen, vier großen Sportplätzen und in drei Jugendfreizeiteinrichtungen kann man in Hohen Neuendorf in seiner Freizeit viel Spaß haben, befindet Bürgermeister Steffen Apelt zu Beginn des Virtuellen Stadtgesprächs am 12. April mit dem Titel „Spaß für alle“. „Mir ist aber auch bewusst, dass die Freude für die einen, Frust für andere bedeutet“, eröffnete er die Online-Diskussion mit 30 Teilnehmern.

Ballsport stört einige Damaschkeplatz-Anwohner

Über solchen Frust wussten mehrere Anwohnende des Adolf-Damaschke-Platzes zu berichten, die sich insbesondere an der dortigen Basketballanlage stören. Die Ballgeräusche strapazieren die Nerven, klagten Diskussionsteilnehmer, mitunter würden Sportler mit mehreren Bällen zugleich bis spät dort trainieren. Auch der Austausch des früheren Kettenkorbes gegen eine Kunststoff-Variante sowie die Dämpfung der Spielfläche durch die Stadt hätten keine wirkliche Verbesserung erzielt. Einige Anwohner wünschen sich daher die Verlegung des Basketballplatzes einen anderen Ort.

Steffen Apelt gab zu bedenken, dass auch wohnortnahes Spielen für Kinder und Jugendliche möglich sein müsse. „Wir können nicht ständig nach Anlässen suchen, sie aus unserer Mitte zu verdrängen, denn damit verlieren wir den Draht zu ihnen.“ Zudem kenne er aktuell keinen alternativen Ort in der Nähe, wohin der Basketballplatz wandern könnte, das würde er aber im Nachgang prüfen. Der Abbau der Anlage müsse das allerletzte Mittel bleiben, schließlich habe der Basketballkorb die Anwohner früher, vor der Erneuerung des Damaschkeplatzes, auch nicht gestört.

Vincent Doer vom neu gegründeten Jugendbeirat der Stadt sprach sich gegen eine allgemeine Stigmatisierung der Jugendlichen und die Vertreibung vom Adolf-Damaschke-Platz aus. Eine friedliche Koexistenz müsse das Ziel aller sein.

Verstärkte Kontrolle an Spielplätzen angekündigt

Auch von weiteren Spielplätzen wurde beim Virtuellen Stadtgespräch über Lärmbelästigung, Alkoholkonsum und Sachbeschädigungen berichtet. So etwa vom Spielplatz in der Ahorn-Grundschule Bergfelde sowie in der Lehnitzstraße und am Kistenplatz. Apelt sagte diesbezüglich mehrere Anstrengungen seitens der Verwaltung zu, um die Situation an den Treffpunkten zu entschärfen. „Ab Mai verstärken wir unser Außendienst und können dann auch zu späteren Stunden sowie an Wochenenden kontrollieren. Auch wird es bald einen zweiten Streetworker in der Stadt geben, durch den wir einen besseren Draht zu den Kindern und Jugendlichen haben werden.“ Zudem befinde sich die Stadt in Gesprächen mit den Einrichtungen der Jugendarbeit, damit diese ihre Tätigkeit ebenfalls teilweise draußen ausüben. Außerdem werde die Beschilderung an allen Spielplätzen geprüft und aktualisiert, damit bei allen Nutzerinnen und Nutzern Klarheit über die geltenden Regeln herrscht.

Angesichts der momentanen Sondersituation durch Corona warb der Bürgermeister zudem für eine Prise mehr Verständnis gegenüber Kindern und Jugendlichen, die durch die Isolation besonders zu leiden hätten und deshalb draußen möglicherweise etwas lauter sind. Dem Wunsch, die Spielanlagen auf Schulgeländen nach der Schulzeit wieder zu schließen, erteilte Apelt jedoch eine Absage: „Hier steckt jede Menge Steuergeld drin und die Bevölkerung, insbesondere Kinder und Jugendliche, nutzen auch diese Spielgeräte sehr gern, sie möchten darauf bestimmt nicht verzichten.“