Neuer Stadtwehrführer Robert Röhl im Interview

(12.02.2016)  Hohen Neuendorf hat einen neuen Stadtwehrführer. Am 28. Januar wurde der 35-jährige Robert Röhl (Foto 2.v.r.) in der Stadtverordnetenversammlung zum neuen Stadtbrandmeister berufen. Er löst den 56-jährigen Norbert Nickel (2.v.l.) ab, der das Amt von 2010 bis zum 12. Februar 2016 ausübte. Bürgermeister Klaus-Dieter Hartung (Mitte) dankte Nickel für die geleistete Arbeit und wünschte Robert Röhl, der bereits sieben Jahre lang stellvertretender Stadtwehrführer war, eine erfolgreiche Weiterführung der Arbeit. Zu Röhls Stellvertretern wurden, ebenfalls einstimmig, Mario Briese (l.) und René Smolarski (r.) berufen. Dem Stadtwehrführer unterstehen die drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr in Hohen Neuendorf, Bergfelde und Borgsdorf. Im Interview erläutert Robert Röhl die Aufgaben eines Stadtwehrführers und die geplanten inhaltlichen Schwerpunkte seiner sechsjährigen Amtszeit. (Foto: Oranienburger Generalanzeiger)

Herr Röhl, herzlichen Glückwunsch von Seiten der Redaktion zu Ihrer Berufung! Beschreiben Sie uns doch bitte einmal kurz, welche Aufgabe ein Stadtwehrführer eigentlich hat.
Robert Röhl: Der Stadtwehrführer ist "das" Bindeglied zwischen Stadtverwaltung und den Feuerwehreinheiten der Stadt. Er unterstützt den Bürgermeister bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben als Träger des Brandschutzes und berät die Verwaltung in Fragen der Anschaffung von Fahrzeugen, Ausrüstung und Geräten für die Freiwillige Feuerwehr vor Ort. Daneben vertritt er die Interessen der Kameraden, führt Dienstbesprechungen mit den einzelnen Löschzügen, kümmert sich um Beförderungen, Aufnahmen und manchmal leider auch die Entlassung von Kameraden. Nicht zu vergessen erfüllt der Stadtwehrführer auch wesentliche Aufgaben im Einsatz.

Wo möchten Sie persönlich die Schwerpunkte in Ihrer Arbeit in den nächsten sechs Jahren setzen?
Ich möchte die Aufgabe als Bindeglied zwischen den Kameradinnen und Kameraden und der Verwaltung weiter ausbauen und festigen. Hier lege ich viel Wert auf das persönliche Gespräch. Inhaltlich wird es dabei auch um die Ausrüstung unserer Feuerwehr gehen. Natürlich weiß ich, dass nicht alles möglich ist, aber manches ist alt und muss erneuert werden. Die Struktur unserer Feuerwehr sollte angepasst werden. Dazu ist es nötig, den einzelnen Feuerwehreinheiten Schwerpunktaufgaben zu geben. Nicht jeder Löschzug muss alles haben. Der Grundschutz muss in jedem Stadtteil natürlich weiterhin gesichert sein.

In den letzten sieben Jahren waren Sie bereits als stellvertretender Stadtwehrführer tätig. Was wird sich für Sie ändern?
Als Stellvertreter war ich neben der Unterstützung des Stadtwehrführers im Wesentlichen mit der Planung der Ausbildung auf Kreis- und Landesebene beschäftigt. Nun kommen neue Aufgaben in neuer Verantwortung hinzu. Ich freue mich sehr, dass der scheidende Bürgermeister meinem Vorschlag gefolgt ist, für die neue Amtszeit zwei Stellvertreter zu berufen. Das schafft Entlastung und weitere Kapazitäten. Mein Amtsvorgänger Norbert Nickel und ich haben sehr eng zusammengearbeitet. Das erhoffe ich mir auch für die Zusammenarbeit mit meinen Stellvertretern.

Sie sind nicht nur ehrenamtlich für die Freiwillige Feuerwehr tätig, sondern arbeiten in Berlin regulär als Berufsfeuerwehrmann. Wie finden Sie Zeit für ein Privatleben?
Als ich erfuhr, dass mich die Verwaltung als neuen Stadtwehrführer favorisierte, fragte ich zuerst meine Familie. Da mir meine Frau ihre Unterstützung zusagte und meine beiden kleinen Töchter ebenfalls positiv reagierten, war ich einverstanden. Ich arbeite oft in 24-Stunden-Schichten. Da bleibt Zeit, um in der Woche die Arbeit zu erledigen und am Nachmittag und Wochenende die Zeit mit der Familie zu verbringen.

 

Zur Person
Robert Röhl lebt seit 1980 in Bergfelde. Er absolvierte eine Ausbildung zum Lkw-Mechaniker und Rettungsassistenten. Mit 19 Jahren trat er der Freiwilligen Feuerwehr Bergfelde bei, machte sein Hobby zum Beruf und arbeitet seit 2007 bei der Berufsfeuerwehr Berlin.