Neue Steganlage führt ins Herthamoor

Steganlage Herthamoor

(27. Oktober 2020) 

„Seit ungefähr acht Jahren führen wir hier regelmäßig Aktionstage durch und jedes Jahr kommen mehr Anwohner dazu, die uns helfen“, sagt Dirk Hartung, der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Oberhavel. „Früher war das hier eine vernachlässigte Wildschweinsuhle. Jetzt kommt wieder Wasser und Licht ins Moor.“

Dazu müssen die jungen Erlen gefällt und die Wiese gemäht werden. Weil auf dem sumpfigen Boden kein Fahrzeug fahren kann, wird alles per Hand aus dem Moor getragen. Mit den Kronen der gefällten Bäumchen wird die Totholzhecke ausgebessert. „Die Lücke für den Weg der Wildschweine bleibt aber, sonst würden die Tiere sich einen neuen Weg bahnen und unser Bauwerk dabei zerstören“, erklärt René Brunner, der ebenfalls ehrenamtlich im Vorstand der Waldschützer arbeitet.

Das abgemähte Sumpfgras wird in großen Bündeln aus dem Moor geschleppt, damit der nährstoffarme Boden und seine Artenvielfalt erhalten bleibt. Dabei helfen auch Anna Schulz (11) und ihr Bruder Felix (14). Beide finden die Arbeit „etwas anstrengend, aber es macht auch Spaß, weil man hinterher sieht, was wir geschafft haben.“

Als Bürgermeister Steffen Apelt um 12 Uhr kommt, um die Steganlage zu übergeben, gleicht die große Wiese nicht mehr einem Feld voller Bäume und Sträucher. Ungehindert kann das Sonnenlicht nun im Frühjahr seltene Blumen und Gräser hervorlocken. Ringelnattern, Frösche, Kröten und viele Vögel haben in den letzten Jahren ins Moor zurückgefunden. Wer sie beobachten will, kann auf dem 60 Meter langen Steg gefahrlos bis zu einer kleinen Plattform über dem Moor gelangen. Im Sommer von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen und aus dem Haushalt finanziert, ist der behindertengerechte Steg schon im Oktober fertiggestellt worden und nun begehbar.

Der Bürgermeister lobt die Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald: „Ihr habt hier etwas verändert und einen Ort der Ruhe geschaffen. Man sieht, wie Ehrenamt etwas bewegen kann für die Menschen, die hier leben oder spazieren gehen. Ich freue mich persönlich sehr über diese vielen fleißigen Hände und übergebe im Namen der Verwaltung und in meinem diesen tollen Steg.“

Dirk Hartung nutzt die Gelegenheit, um zum 13. Dezember ins Briesetal einzuladen. Dort will die Schutzgemeinschaft unter dem Motto „Tausend Bäume für Brandenburg“ 1 000 junge Traubeneichen pflanzen.

(dd)

Bildunterschrift: Mitarbeiter des Aktionstages und der Bürgermeister auf dem neuen Steg.