Kompromiss zwischen Wünschenswertem und Machbaren
(28.04.2017) Nachdem in den letzten Jahren die Birkenwerderstraße (B 96a) in Bergfelde zwischen dem Ortsausgang Richtung Birkenwerder und der Briesestraße ausgebaut worden war, konnte Ende April eine weitere Baumaßnahme zwischen Briesestraße und Dorfstraße (Mittelstraße) abgenommen werden. In diesem Abschnitt errichtete das bauausführende Unternehmen Stradeck aus Mühlenbeck eine Verkehrsinsel in Höhe der Birkenwerderstraße 8, beidseitig Gehwege in einer Breite von 2,20 Metern, auf dem nördlichen Gehweg zudem taktile Orientierungselemente für sehbehinderte Menschen, zusätzliche Bänke sowie barrierefreie Gehwegüberführungen in den Einmündungen Friedrichsauer Ring, Dorfstraße und Sommerstraße.
Tempo 30 angeordnet
Um die Geschwindigkeit (und damit auch den Lärm) zu reduzieren, gilt auf dem 270 Meter langen Abschnitt nunmehr ein zeitlich befristetes Tempo 30 werktags von 7 bis 18 Uhr. „Wir hätten hier gerne ein dauerhaftes Tempo 30, aber noch hat der Landkreis dem nicht zugestimmt“, erläutert Karsten Kröcher vom Tiefbauamt der Stadt. Daher befinden sich in einer der Parktaschen an der neuen Mittelinsel temporär Fahrradständer, da ein parkendes Auto an dieser Stelle die Sicht für aus östlicher Richtung kommende Autofahrer auf wartende Fußgänger an der Verkehrsinsel bei Tempo 50 einzuschränken würde.
Kompromiss zwischen Wünschenswertem und technisch Machbarem
Während die Geschwindigkeitsreduzierung von den Anwohnern sehr begrüßt wird, trifft der Rückbau einiger Parktaschen im Zuge der Baumaßnahme auf weniger Zuspruch. „Die jetzige Neugestaltung ist ein Kompromiss zwischen den Anwohnerwünschen und dem technisch Möglichen“, beschreibt Kröcher die Baumaßnahme, über die sogar eine Masterarbeit verfasst wurde. Ein grundlegendes Problem sei, dass die Häuser nördlich der Birkenwerderstraße sehr dicht an die Straße gebaut wurden. Überdies galt es, nicht unwesentliche Höhenunterschiede auszugleichen.
Fahrradfahrer müssen auf der Fahrbahn fahren
So war es auf Grund des begrenzten Straßenquerschnittes auch nicht möglich, Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn zu markieren. Eine Verkehrszählung im Oktober 2009, als die Umgestaltung der Straße begann, hatte zudem ergeben, dass die für einen Radwegbau erforderlichen 5.000 Fahrzeuge pro Tag nicht erreicht wurden. Leider lehnte der Landkreis auch das Aufbringen von Fahrradpiktogrammen ab. Das Problem: Die meisten Radfahrer halten den breit ausgebauten, ockerfarbenen neuen Gehweg für einen regulären Radweg, der sogar in beide Richtungen benutzt wird, was wiederholt zu verbalen Auseinandersetzungen mit Fußgängern und Anwohnern führt.
Weitere Baumaßnahmen auf der B96a
Die Kosten der Neugestaltung des Straßenabschnitts in Höhe von ca. 280.000 Euro trug die Stadt alleine. Wenn alles klappt, sollen ab dem kommenden Jahr auch in der Schönfließer Straße bis zum Ortsausgang Richtung Schönfließ (B 96a) beidseitig die Gehwege erneuert, Querungshilfen errichtet, Parktaschen angelegt und Schutzstreifen für Radfahrer geschaffen werden.