Jetzt retten Kinder die Welt –Umweltkids gegründet
(18. Dezember 2018) Yannic (10 Jahre) findet den vielen Plastikmüll im Wald unerträglich, aber das Sammeln allein im Wald ist anstrengend. Als Bruder Jasper (7 Jahre) und Freund Jakob (9 Jahre) mit anfassen und sie zusammen an einem Nachmittag vier große Säcke Müll einsammeln ist die Idee geboren: Yannic will die Umweltkids Berlin-Brandenburg gründen und sich monatlich oder vielleicht sogar 14-tägig mit Gleichgesinnten treffen, um den Wald zu entmüllen, Nistkästen und Insektenhotels zu bauen, die Bienen zu schützen, Bäume zu pflanzen. Am 5. Januar 2019 um 10 Uhr soll das erste Treffen an der Tischtennisplatte gegenüber vom HDZ (REWE, ALDI- und dm-Märkte, Schönfließer Straße) auf dem 1. Mai-Platz starten, danach an jedem ersten Samstag im Monat fortgeführt werden. Sogar eine Internetpräsenz entsteht gerade unter www.umweltkids-bb.de „Die Kinder sollen wissen, wie wichtig die Umwelt für sie ist!“, begründet Yannic seine Initiative, „und jeder kleine Beitrag zählt. Jeder kann und jeder muss etwas tun!“ In Geschäften haben die Jungs daher Aufrufe mit ihren Kontaktdaten zum Abreißen und dem Datum verteilt – und hoffen so, viele Kinder in der Stadt auf ihr Projekt aufmerksam zu machen.
Bürgermeister steuert aus dem Bürgerhaushalt eine Erstausstattung bei
Die Stadt Hohen Neuendorf unterstützt den Start des Projektes mit einer kleinen Erstausrüstung bestehend aus Handschuhen, Eimern, Müllsäcken und ein paar Geräten. „Ich finde euer Engagement super und hoffe, dass Ihr eine Menge Mitstreiter findet“, lobte Bürgermeister Steffen Apelt die jungen Initiatoren im Rahmen eines Gesprächs im Rathaus. „Die Folgen der Klimaveränderung sind ja sogar für uns hier in einer gemäßigten Klimazone schon deutlich spürbar und kosten die Stadt viel Geld. Im letzten Jahr war es der sog. Jahrhundertregen mit den Überschwemmungen, in diesem Jahr die Dürre. Macht weiter so und wir werden Euch unterstützen, wo wir können!“, versprach der Bürgermeister. Das wird einerseits durch Abnahme des gesammelten Mülls, durch Zuwendung aus dem Bürgerhaushalt, in dem genau ein Wald-Reinigungsprojekt noch auf Umsetzer wartet, oder durch Kontaktvermittlung beispielsweise an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald geschehen. Und natürlich durch ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit für die tolle und nachhaltige Initiative…
Kinder aus 193 Ländern pflanzten bisher fast 15 Milliarden Bäume
Yannic trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Plant-for-the-Planet“. Er ist Klimagerechtigkeitsbotschafter der vor 10 Jahren ebenfalls von einem Schüler aus Bayern gegründeten Initiative Plant-for-the-Planet, die bereits rund 15 Milliarden Bäume in 193 Ländern auf der Welt gepflanzt hat; 1.000 Milliarden sollen es werden. Damit wollen die Kinder und Jugendlichen der Menschheit einen „Zeitjoker“ verschaffen, da Bäume gegenwärtig die effektivste Möglichkeit sind, CO2 zu binden. Momentan sind über 70.000 Kinder aus 67 Ländern der Erde dabei und bilden sich gegenseitig zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit aus. Aktuell läuft eine Kampagne, bei der nachhaltig hergestellte Schokolade mit einer Gewinnspanne von 20 Prozent für einen Euro pro Tafel verkauft wird – diese 20 Prozent kommen direkt einer Baumspende zugute. Für 5 Tafeln Schokolade kann ein Baum gepflanzt werden. Diese Schokolade wurde zudem gerade von Stiftung Warentest zum Testsieger gekürt, so dass die Nachfrage zu Lieferengpässen führt. Erst ab 7. Januar ist sie wieder erhältlich. Mehr Informationen: https://www.plant-for-the-planet.org oder https://www.plant-for-the-planet.org/de/mitmachen/die-gute-schokolade