Fundräder für Geflüchtete

15 Fundräder für Geflüchtete

(27. Juli 2022)

Jahr für Jahr landen mehrere Fundräder im Fundus der Stadt. Manche werden auch nach langer Zeit nicht von ihren Besitzerinnen oder Besitzern abgeholt. 15 davon, die zuvor durch das Team von Tobi’s Bike-Welt aufbereitet und wieder fahrtauglich gemacht wurden, stellt die Stadt nun dem Landkreis zur Verfügung, der sie an geflüchtete Menschen weitergibt.

Kleine Reparaturarbeiten im Vorfeld

Die Idee für eine Spendenaktion ging vom Fachdienst Integration des Landkreises aus, der sich auf der Suche nach nicht benötigten Rädern an das Ordnungsamt der Stadt wandte, berichtet Ordnungsamt-Mitarbeiter Dennis Cyrach. „Da wir noch dutzende Fahrräder in unserem Bestand haben, teilweise noch aus dem Jahr 2015, die nie abgeholt wurden, unterstützen wir die Aktion gern“, sagt er. Nach der polizeilichen Überprüfung, um sicherzugehen, dass die Räder aktuell nicht zur Fahndung ausgeschrieben sind, brauchte es noch einen kompetenten Partner, der die Räder wieder fit für den Straßenverkehr macht. Diesen fand Dennis Cyrach mit Tobias Barchmann und Julia Rütz vom Bergfelder Fahrradladen Tobi’s Bike Welt. Mithilfe zweier Schüler-Praktikanten wurden die Fahrräder überprüft, Ersatzteile besorgt und die notwendigen Reparaturarbeiten vorgenommen. „Für die Schüler war das ein ideales Projekt, um sich beim Reparieren ausprobieren zu können und wir alle sind nun stolz, dass die Räder an glückliche neue Besitzer gehen“, sagt Julia Rütz. Gern werde man vergleichbare Aktionen in der Zukunft unterstützen.

Mobilität ist wichtig für die Integration

„Alle zu uns geflüchteten Menschen sollten möglichst mobil und dadurch in der Lage sein, Begegnungen zu anderen zu suchen“, erläutert Johannes Kühl, Fachbereichsleiter Soziales und Integration beim Landkreis Oberhavel, den Hintergrund der Spendenaktion. Denn: Integration finde vor allem im Ort statt und nicht in den Gemeinschaftsunterkünften. In Abstimmung mit Sozialarbeitern werde nun geschaut, welche Bewohner in den Gemeinschaftsunterkünften die 15 Räder dringend benötigen können. 

Auch Bürgermeister Steffen Apelt zeigt sich überzeugt von der Aktion. „Geflüchteten fehlt oft das nötige Kleingeld für ein neues Rad. Mit diesem Projekt können wir manchen dennoch zu fahrtauglichen und sicheren Rädern verhelfen, die das Leben in vielerlei Hinsicht leichter machen. Meinen Dank an alle, die dieses Projekt unterstützt haben.“

Weitere Räder im Fundus der Stadt

Der Bürgermeister weist zugleich darauf hin, dass noch immer an die 100 Fundräder auf ihre alten Besitzer warten. Auf der Internetseite der Stadt www.hohen-neuendorf.de gebe es unter der Rubrik Fundsachen eine gut gepflegte Fundbörse, die neben Rädern auch zahlreiche andere Gegenstände listet.