Engagementpreise 2024 vergeben
(14. Oktober 2024)
Bürgermeister Steffen Apelt eröffnete den Abend traditionell mit einer Rede. Anlässlich des 25. Jubiläums des Stadtrechts blickte er darin auf die Errungenschaften der vergangenen Jahre zurück. So sei die Einwohnerschaft von etwa 18.000 im Jahr 1999 auf aktuell fast 28.000 gestiegen. Das Haushaltsvolumen stieg von rund 15,5 Millionen Euro auf 71,5 Millionen Euro. Die Zahl der Verwaltungsmitarbeitenden sei im gleichen Zeitraum von 78 auf etwa 200 gewachsen. Apelt wünschte sich in diesem Zusammenhang mehr Unterstützung durch das Land Brandenburg und den Bund, die immerfort neue Aufgaben an die Kommunen delegieren, dabei aber häufig nicht bedenken, dass dies finanzielle und personelle Ressourcen erfordert. Als Beispiel nannte er die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten, die nach der Anschaffung zu hunderten durch Mitarbeitende der Kommunen gepflegt und gewartet werden müssen.
Zu den Errungenschaften der vergangenen 25 Jahren gehören unter anderem der Bau einer Stadthalle, der neue Rathauskomplex, der Bau und Ausbau von modernen Grundschulen, die Schaffung einer hervorragenden Dichte an Kinderbetreuungseinrichtungen. Zahlreiche Sportanlagen und Spielplätze sind entstanden und im Bereich Klimaschutz und Infrastruktur wurden Maßstäbe gesetzt, so Apelt.
Der Bürgermeister richtete zudem den Blick nach vorn und benannte die Themen bezahlbarer Wohnraum und Stärkung der Demokratie als zentral für seine zweite Amtszeit: „Eine stabile Demokratie ist die Basis für unser Zusammenleben. Die gesellschaftliche Spaltung, die wir in vielen Bereichen erleben, erfüllt mich mit großer Sorge“, sagte Apelt und schlug zur Lösung vor: „Lasst uns aufeinander zugehen. Lasst uns hart in der Sache, aber fair miteinander und nicht übereinander reden. Ich rufe allen Seiten auf, dabei mitzumachen!“
Josef Andrle, der stellvertretende Vorsitzender der Hohen Neuendorfer Stadtverordnetenversammlung, dankte allen im Saal, die sich zum Wohle der Stadt engagieren und erläuterte seine Formel für ein erfolgreiches Hohen Neuendorf der Zukunft: „Für mich ist klar: Weder Abschottung - im Großen wie im Kleinen- noch Ignoranz sind gute Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit. Wenn alle Kommunen aktiv werden, wird die Welt sich im Ganzen ändern. In Hohen Neuendorf sind wir durch zahlreiche Maßnahmen, besonders beim Klimaschutz, auf einem guten Weg.“
Ein besonderes Highlight des Stadtempfangs war das Erscheinen von Delegationen aus den vier Partnerstädten Hohen Neuendorfs: Fürstenau, Müllheim im Markgräflerland, Janów Podlaski (Polen) und Bergerac (Frankreich). Sie alle gratulierten Hohen Neuendorf und ihrem Bürgermeister Steffen Apelt und freuen sich auf die weiteren Intensivierungen der freundschaftlichen Beziehungen in der Zukunft.
Die Engagementpreise wurden in diesem Jahr in vier Kategorien vergeben. Im Anschluss durften sich die Preisträgerinnen und Preisträger ins Ehrenbuch der Stadt eintragen.
Anja Gomille ist gegen die Wegwerfmentalität
Der erste Engagementpreis des Abends ging an Anja Gomille. Sie ist Mitgründerin eines gemeinnützigen Vereins, der heute den Namen „Foodsharing“ trägt und eine stark wachsende Organisation ist. Der ständig wachsende Aufbau von festen und mobilen „Fairteilern“, das sind Lebensmitteltausch-Stationen, in denen gerettete Lebensmittel öffentlich zur weiteren Nutzung angeboten werden, ist eine der Möglichkeiten, noch genießbare Lebensmittel, die sonst weggeworfen würden, in der „Ernährungskette“ zu halten. Erst kürzlich wurde im Kinder- und Jugendtreff LÜCKE in Borgsdorf ein neuer Fairteiler eingerichtet.
Ingrid Gabriel-Abraham engagiert sich für Kunst und Kultur
Ausgezeichnet wurde auch Ingrid Gabriel-Abraham, die Vorsitzende des Vereins Kulturkreis Hohen Neuendorf. Als Vereinsvorsitzende hat sie nicht nur die Verantwortung für Finanzen und das Mitgliedsmanagement im Blick, sondern sie organisiert auch die Öffentlichkeitsarbeit. Die AG Buchzeit wird von Frau Gabriel-Abraham selbst geleitet, darüber hinaus ist sie in der AG Schreibmut aktiv. Im Sommer 2022 ergriff sie zudem die Initiative und eröffnete einen Kurs, um wöchentlich Deutschunterricht für Ukrainerinnen anzubieten. Auch die Verwaltung profitiert regelmäßig von der tollen Zusammenarbeit mit Frau Gabriel-Abraham im Rahmen der Veranstaltungsreihe KULTURsaalON. Unermüdlich und zielstrebig nutzt sie ihre Netzwerke, um für den Kulturkreis neue Veranstaltungen zu planen. Sie investiert viel Zeit und Herzblut für Kultur und Gemeinschaft.
Jörg Schildbach fördert Jugendarbeit und Kulturleben
Der dritte Engagementpreis des Abends ging an Jörg Schildbach. Er unterstützt seit vielen Jahren eine Technik-AG am Marie-Curie-Gymnasium und bringt seine Kenntnisse im Bereich Bühnentechnik in die Kulturlandschaft Hohen Neuendorfs ein. Für unzählige Veranstaltungen der Vereine Hyperion und Kulturkreis stellt Jörg Schildbach Technik sowie Personal zur Verfügung und ist daher eine Bereicherung für das kulturelle Leben der Stadt. Als überaus kreativer Mensch, der gerne selbst anpackt und seine Netzwerke einbringt, trägt er dazu bei, das städtische Kulturleben zu stärken, zu professionalisieren und durch die Beteiligung von Jugendlichen auch den sozialen Zusammenhalt zu fördern.
Sonderpreis des Bürgermeisters für Matthias Sucrow
Der diesjährige Sonderpreis des Bürgermeisters ging an Matthias Sucrow, den Vereinsvorsitzenden des SV Blau-Weiss Hohen Neuendorf. Mit der Ausrichtung von bisher zwei Anti-Gewalt-Turnieren setzten Sucrow und der SV Blau-Weiss ein deutliches Zeichen gegen Gewalt auf Fußballplätzen. „Als Vereinsvorsitzender von Blau-Weiss ist Ihnen nicht nur das fußballerische Können ihrer Mitglieder wichtig, sondern Sie thematisieren immer wieder auch moralisches und anständiges Verhalten. Initiativen wie die Ihre sind meiner Meinung nach genau das, was unsere Gesellschaft aktuell braucht“, sagte Steffen Apelt in seiner Dankesrede.