Eigenbetrieb Abwasser für Zukunft gut aufgestellt

Neuer Werkleiter macht sich Bild vom städtischen Eigenbetrieb

(03.03.2016)  Bereits am Tag seiner Amtseinführung folgte Hohen Neuendorfs neuer Bürgermeister Steffen Apelt einer Einladung des Geschäftsführers der Wasser Nord GmbH & Co. KG, Hans-Joachim Wagner, sich vom städtischen Eigenbetrieb Abwasser ein genaues Bild zu machen. Ab dem ersten März ist er gleichzeitig der neue Werkleiter des Eigenbetriebes. Wagner konnte dabei zusammen mit dem scheidenden Bürgermeister und Werkleiter Klaus-Dieter Hartung einen stabilen Entsorger präsentieren, der in den letzten Jahren viel getan hat, um die Entsorgungssicherheit und den Zustand der Anlagen und Leitungen zu verbessern. 

Die Bilanz des Jahres 2015 kann sich dabei ebenso sehen lassen wie die Gesamtbilanz. Im vergangenen Jahr lag der Schwerpunkt der Arbeit auf Inspektion, Reinigung und Sanierung des Netzes: 37,6 Kilometer Kanal mit 870 Schächten und 960 Grundstücksanschlüssen wurden gereinigt; die Inspektion, d.h. gründliche Untersuchung des Netzes auf Schäden und Verstopfungen, gelang auf 14 Kilometern und bei 960 Grundstücksanschlüssen. Die dabei entdeckten Schäden wurden umgehend behoben. In Pumpwerke investierte der Eigenbetrieb letztes Jahr für Instandsetzung, Schalt- und Steuerungsanlagen sowie Elektrotechnik 64.000 Euro. 

Instandhaltung und Optimierung als Kernaufgaben

Die Abwasseranlagen in Hohen Neuendorf – Pumpwerke, Druckleitungen, Kanäle, Schächte und Anschlüsse – sind im Wesentlichen fertiggestellt. In Summe heißt das 128 Kilometer Kanalnetz, 2.980 Schächte, 36 Kilometer Abwasserdruckrohrleitungen, 25 Pumpwerke, 2,2 Kilometer Vakuumleitungen und 8.991 Grundstücksanschlüsse. "Der Eigenbetrieb ist von den Anlagen und den Finanzen her gut aufgestellt. Im neuestem Zufriedenheitsbarometer bescheinigen uns unsere Kunden, mit der Wasserver- und Abwasserentsorgung sehr zufrieden zu sein", bilanziert Klaus-Dieter Hartung und bedankt sich damit gleichzeitig bei Hans-Joachim Wagner, Geschäftsführer der Wasser Nord, die die technische und kaufmännische Betriebsführung für den Eigenbetrieb erledigt. "Diese Zusammenarbeit war seit ihrer Installation Mitte der 90er Jahren ein Erfolgsmodell. Hohen Neuendorf ist im kommunalen Vergleich hervorragend aufgestellt. Ich hoffe, dass es meinem Nachfolger gelingt, mit den Nachbarkommunen auf eine gemeinsame Zukunfts- und Organisationsperspektive einzubiegen. Ich sehe künftig die Notwendigkeit gemeinsamer Aktivitäten bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung, um langfristig ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis für die Bürgerschaft zu erhalten." 

Eigenbetrieb als Motor für gemeinsame Abwasserentsorgung gut aufgestellt

Diese Zielstellung ist perspektivisch auch für den neuen Werkleiter Steffen Apelt der richtige Weg: Die Abwasserentsorgung in den S-Bahn-Gemeinden gemeinsam zu erledigen, wie es bereits bei der Versorgung mit Trinkwasser im Rahmen der Wasser Nord der Fall ist. "Die Abwasserentsorgung sollte aus kaufmännischer und technischer Sicht mit der Trinkwasserversorgung zusammengefasst werden. Auf diese Weise können wir eine größere wirtschaftliche Stärke für die gesamte Region und mehr Kundennähe entwickeln und zukünftige Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder die klimatischen Veränderungen viel besser meistern", sind Werkleiter und Geschäftsführer überzeugt. "Der Eigenbetrieb Abwasser ist als gut aufgestelltes Unternehmen in der Lage, für diese Entwicklung ein stabiler Motor zu sein."

Steffen Apelt ist sich mit Hans-Joachim Wagner aber ebenso über die kurz- und mittelfristige Strategie für den Eigenbetrieb Abwasser einig: "Unsere Hauptaufgabe besteht in der Instandhaltung und Optimierung der Anlagen und Prozessabläufen – vor allen Dingen zur Gewährleistung einer stabilen und kostengünstigen Abwasserentsorgung". Zur Instandhaltung gehören die systematische Reinigung, Inspektion, Reparatur und Wartung der Anlagen. Als einer von wenigen Anbietern ist der Eigenbetrieb Abwasser bereits jetzt in der Lage, auch die Abwasserdruckrohrleitungen regelmäßig zu reinigen, um Verstopfungen vorzubeugen. 

Zukunftsinvestitionen

Der Bau einer zweiten Abwasserleitung aus Hohen Neuendorf zum Pumpwerk Pinnow im Jahr 2013 erhöhte die Entsorgungssicherheit für Hohen Neuendorf deutlich. 2017 soll im Zuge des Ausbaus der A10 aus Sicherheitsgründen eine weitere Abwasserleitung unter der Autobahn verlegt werden. Für diese Maßnahme und für Erweiterungsinvestitionen in Pumpwerke und Leitungen ist in diesem Jahr eine Kreditaufnahme in Höhe von 260.000 Euro geplant. 

Instandhaltungsmanagementsystem eingeführt

Nach einem Jahr Vorbereitung wird derzeit in neues Instandhaltungsmanagementsystem für den Eigenbetrieb eingeführt, wodurch die Auftragsplanung, -steuerung und -dokumentation der Instandhaltungsmaßnahmen an den einzelnen Anlageteilen durchgehend gewährleistet wird. Dies ermögliche eine "enorme Transparenz", so Wagner, denn auf Knopfdruck seien die jeweiligen Daten sofort elektronisch verfügbar. "Im näheren Bereich sind wir der einzige Entsorger, die so ein System nutzt." 

Kundenumfrage unterstreicht positive Entwicklung

Eine Kundenumfrage unter 1.000 Kunden in der Stadt Hohen Neuendorf im letzten Jahr unterstreicht die positive Entwicklung des Eigenbetriebs und der Wasser Nord. In Bezug auf die Gesamtzufriedenheit gaben 94 Prozent der Befragten an, insgesamt zufrieden und sehr zufrieden mit den Leistungen und dem Kundenservice zu sein.