Bundesverdienstkreuz für Ingrid Luise Sehrbrock

Ingrid Luise Sehrbrock trägt sich ins Ehrenbuch der Stadt ein.

(26.10.2022)  Über eine hohe Auszeichnung konnte sich die Bergfelderin Ingrid Luise Sehrbrock am 6. Oktober freuen: Für ihr langjähriges und überregionales ehrenamtliches Engagement in den Bereichen Arbeit, Gleichstellung, Bildung und Soziales erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande, überreicht in Potsdam von Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke.

„Wir haben von der Ehrung aus der Zeitung erfahren“, bedauert Bürgermeister Steffen Apelt, dass die Stadt nicht vorab über das Ereignis informiert wurde. „Umso mehr freuen wir uns, dass Frau Sehrbrock unsere Einladung angenommen hat, sich als Trägerin dieser hohen Auszeichnung ins Ehrenbuch der Stadt einzutragen.“

„Auch für mich ist es eine Ehre“, freute sich Ingrid Sehrbrock, als sie am 26. Oktober im Beisein des Bürgermeisters und des Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Dr. Raimund Weiland im Ehrenbuch unterschrieb. Mit ihrem Ehemann Paul Broich lebt sie seit über 20 Jahren in Bergfelde.

Politisch engagiert seit der Studienzeit

Geboren in Offenbach engagiert sich die heute 74-Jährige bereits seit ihrer Studienzeit ehrenamtlich und politisch. „Damals ging es uns um die Humanisierung der Arbeitswelt“, blickt sie zurück. Menschenwürdige Arbeitsbedingungen, faire Löhne, die Gleichstellung der Geschlechter, Bildung, Entwicklungspolitik und allgemeine sozialpolitische Themen begleiteten sie fortan, sowohl beruflich als auch im Ehrenamt:

1975 wurde sie Mitglied der CDU, ein Jahr später trat sie der Gewerkschaft HBV (heute ver.di) bei. Besonders prägte sie ihre Zeit in der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Aber auch als persönliche Referentin der Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten in Hessen, als Bundesgeschäftsführerin der Frauen-Union und als Leiterin der Abteilung Frauen- und Familienpolitik der CDU machte sie sich für ihre Themen stark. Als "ganz spannende Zeit" beschreibt Sehrbrock ihre anschließende berufliche Station als Sozial Attachée in den deutschen Botschaften in Prag und Bratislava, wo sie Kontakte zu und zwischen verschiedenen Sozialpartnern wie alten und neuen Frauenverbänden vermittelte.

Von 1999 bis 2013 war Sehrbrock Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), seit 2006 als stellvertretende Vorsitzende. Auch hier setzte sie sich für sozialpolitische und Arbeitnehmerfragen ein. „Die Themen haben sich immer wieder überschnitten“, verweist sie auf ihr zusätzliches ehrenamtliches Engagement.

Einsatz für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, auch im Ausland

So kämpft sie seit 2011 als Vorsitzende des Vereins XertifiX e.V. mit anderen Vereinsmitgliedern gegen Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen sowie für bessere Arbeitsbedingungen und Umweltschutz im asiatischen Natursteinsektor. Bis April 2022 war Sehrbrock zudem Vizepräsidentin des Verwaltungsrats bei der Hilfsorganisation CARE Deutschland, welche im Bereich Katastrophenhilfe und Entwicklungsarbeit tätig ist. "Auf mein Bemühen hin hat sich CARE im Textilbündnis engagiert, um Frauen im Textilsektor, besonders in Asien unter anderem bessere Löhne und sichere Arbeitsplätze zu ermöglichen", beschreibt die Bergfelderin ihr dortiges Engagement.

Ein „Juwel“ gesellschaftlichen Engagements

„Im Rahmen unseres Stadtempfangs würdigen wir jedes Jahr ehrenamtlich engagierte Menschen“, konstatierte SVV-Vorsitzender Weiland beim Pressetermin. „Dabei haben wir außerstädtisches Engagement oftmals leider gar nicht im Blick“, bedauerte er und nannte Sehrbrock in der Hinsicht ein „Juwel“.