Bürgermeister wird Stammzellenspender

Steffen Apelt unterstützt die Typisierungsaktion für Nick mit einer Probe und einer Spende

(02.02.2018)   Mit einer Typisierung und einem Scheck in Höhe von 525 Euro unterstützt Bürgermeister Steffen Apelt die große Registrierungsaktion für den an Leukämie erkrankten 13-jährigen Nick aus Hohen Neuendorf. Der Bürgermeister verdoppelt damit die Summe, die die CDU bei ihrem Neujahrsempfang für Nick gesammelt hatte, denn jede Typisierung kostet an Material- und Laborkosten 35 Euro. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von DKMS, Blau-Weiß Hohen Neuendorf, der Waldgrundschule und dem Bürgermeister im Vereinslokal der Blau-Weißen gaben die Aktiven der beispiellosen Hilfskampagne für Nick einen Überblick über die bereits angelaufenen und geplanten Aktivitäten.

Babette Gebhardt, Betreuerin und Koodinatorin bei der DKMS für Nick äußerte sich zunächst optimistisch. Nick spreche auf die bisherige Behandlung sehr gut an, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut und aufgrund seiner Abstammungsmerkmale sei es sehr aussichtsreich, einen passenden Spender zu finden, denn die Trefferquote ist jeweils in derselben Ethnie am höchsten.

"Nick hat für seine Mannschaft und seinen Verein oft gekämpft und 150 Tore erzielt. Jetzt kämpfen wir für Nick und sind sehr sicher, ebenfalls erfolgreich einen Treffer platzieren zu können", eröffnete Matthias Rink, Nicks ehemaliger Trainer, die Pressekonferenz. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Spenderbedarfs fand sich im Verein  ein neunköpfiges Organisationsteam unter der Federführung von Jugendleiter Manuel Jasper zusammen, an dem neben Fußballern auch Nicks ehemaliger Schulleiter der Waldgrundschule, Holger Mittelstädt beteiligt ist. 20.000 Flyer und 150 Plakate brachten die Jugendmannschaften von Blau-Weiß in die Briefkästen und Geschäfte der Stadt, um für die Typisierungsaktion am 17. Februar von 11 bis 16 Uhr an der Waldgrundschule zu werben. Rund 50 Kinder und zehn Trainer des 700 Mitglieder zählenden Vereins waren hier im Einsatz. Momentan werden 50 Spendendosen in den Geschäften der Stadt platziert, denn jeder Euro hilft.

In nur einer Woche fanden zahlreiche Kuchenbasare und Typisierungsaktionen in verschiedenen Schulen und Benefiz-Turniere statt. Am Morgen der Pressekonferenz brachten Arthur, Leopold und Robert aus der 4. Klasse ihrem Schulleiter Holger Mittelstädt eine Kinderbrotdose. Darin waren 122 Euro, die die Jungen bei ihren Freunden und Familienmitgliedern für Nick gesammelt hatten. Hohen Neuendorf steht zusammen und Nick bei. Das gilt auch für die überörtliche Fußballfamilie. Vereine von Nachbarorten sammeln Spenden oder spenden nachträglich Turniererlöse. Hertha BSC stiftete ein Trikot und wird für die große Registrierungsaktion einen Spieler für eine Autogrammstunde entsenden. Und auch ALBA Berlin ist mit seinem mobilen ALBA-Parcours bei der Typisierungsaktion vor Ort, um den basketballbegeisterten Nick zu unterstützen.

Jetzt sammelt Blau-Weiß Hohen Neuendorf auch Spenden für die große Tombola. "Wir nehmen alles, von Gummibärchentüten über Kino- und Schwimmbadgutschein bis zu Fernseher, Reise oder Kleinwagen", warb Manuel Jasper schmunzelnd um attraktive Preise für die Tombola. Wer sich beteiligen möchte, kann dies per E-Mail an jugendleitung@bwhnd.de schreiben. Für den Tag ist an der Waldgrundschule mit einem regen Treiben zu rechnen. Torwandschießen, Zweifelderball, ein Flohmarkt, Würstchen und Kuchen sowie Nähen mit den Filzkindern erwarten die Besucher. Typisieren lassen kann sich jeder gesunde Mensch ab 17 Jahren. Ideal sind Spender bis zu einem Alter von 40 Jahren. 

Die DKMS wurde 1991 ins Leben gerufen, nachdem die Frau des Gründers Dr. Peter Harf an Leukämie verstarb. Damals waren 3.000 Menschen als Stammzellenspender registiert. Heute hat die DKMS weltweit 7,8 Millionen Spender in ihrer Datei und konnte fast 68.000 Spenden vermitteln, alleine in Deutschland 59.000. Das entspricht 19 Spendern am Tag.

Wie erfolgreich dies ist, zeigen unsere lokalen Beispiele. Die im letzten Jahr erkrankte Tessa aus Birkenwerder fand eine Spenderin und befindet sich auf dem Weg der Gesundung. Und auch Karl, Schüler des Marie Curie-Gymnasiums, der als 16-Jähriger erkrankte, ist heute als Schülersprecher seiner Schule aktiv.