Aufstrebende Kunst für den Rathausinnenhof
(28.03.2019) „Aufstrebende Linien“ – so heißt die Skulptur des Künstlers Achim Kühn, die seit Ende März den Innenhof des neuen Rathauses schmückt. Die Skulptur ist eine von zwei geplanten Erweiterungen des Skulpturen Boulevards.
Beim Aufbau des 3,80 Meter hohen Kunstwerks packten die Verwaltungsmitarbeiter kräftig mit an, denn mit 150 Kilogramm ist das ausschließlich geschmiedete Werk aus verzinktem Stahl kein Leichtgewicht. Geht man um die Skulptur herum, scheint sie in Bewegung zu sein. Fünf Linien aus Quadratstahl bilden die Säule, die von der Grundplatte aus in individuellen Schwingungen seitlich gelenkt und mehrfach herunter und wieder herauf geführt werden, um schließlich, in Umwandlung von Quadrat- in Flachstahl endgültig emporragen.
Der Gegensatz zwischen hartem, unnahbarem Material und leichter Beweglichkeit ist ein Aspekt, dem der Künstler seit Jahrzehnten nachspürt und der sich in vielen seiner Werke widerspiegelt. Zum Beispiel bei den „Neun Fähnchen im Wind“, welche den Eingang zum Skulpturen Boulevard auf der Birkenwerder Seite bilden. Das Motiv wurde die Vorlage für das Logo der interkommunalen Open-Air-Kunstgalerie. Der kupferne „Mondkuss“ auf der Grenze des Boulevards zwischen Hohen Neuendorf und Birkenwerder stammt ebenfalls von Achim Kühn.
335 Auftragswerke bundesweit hat Achim Kühn für „Kunst am Bau“-Projekte bereits realisiert, darunter Brunnen, Eingänge und Gedenktafeln. Nach dem Erlernen des Schmiedehandwerks und der Meisterprüfung als Bauschlosser und Kunstschmied bei seinem Vater Fritz Kühn studierte der Berliner Metallbildhauer Architektur in Weimar und schloss eine Zusatzausbildung zum Metallrestaurator ab. Neben dem Anfertigen von Kunstobjekten wird der 77-Jährige bis heute für Restaurierungen eingezogen.
„Wir sind stolz als Stadt, dass wir jetzt eine Skulptur von Ihnen in unserem Rathausinnenhof haben“, freut sich Bürgermeister Steffen Apelt über die künstlerische Aufwertung des Innenhofes.
Eine von zwei geplanten Erweiterungen des Skulpturen Boulevard
„Mit den ‚Aufstrebenden Linien‘ im Bürgerzentrum konnte der erste von zwei externen Standorten des Skulpturen Boulevards umgesetzt werden“, erläutert Kurator Roland Matticzk und lobt stellvertretend für den Freundeskreis Skulpturen Boulevard die damit verbundene Anerkennung des zivilgesellschaftlichen Engagements für kulturelles Schaffen in der Stadt. Der zweite Standort ist vor dem Rathaus Birkenwerder geplant und soll die interkommunale Bedeutung des Kunstprojektes noch weiter hervorheben. Wie alle Kunstwerke des Skulpturen Boulevards wird auch das Objekt von Achim Kühn im Rathausinnenhof turnusmäßig nach zwei bis drei Jahren durch ein anderes Kunstobjekt ersetzt, um die Open-Air-Kunstgalerie lebendig zu halten.
Mehr Infos zum Künstler finden Interessierte unter http://achimkuehn.de.