Aufgemerkt: Welttag der Biene zeigt ihre Bedeutung

Wildbienen sind stark bedroht - ohne sie kommt die Nahrungskette zum Erliegen

(20. Mai 2020)  Der Welttag der Biene gemahnt wie jedes Jahr am 20. Mai, den Blick auf die Wildbienen zu richten, die insbesondere im städtischen und stadtnahen Raum immer weniger Lebensraum und Futter finden. Seit 2018 ist Hohen Neuendorf Bienenstadt und hat sich daher auf die Fahnen geschrieben, nicht nur eine bedeutende Bienenforschungs- und Imkerstadt zu sein, sondern auch in der Stadtgestaltung zunehmend Lebensräume für Wildbienen und Insekten anzubieten. Zum Tag der Artenvielfalt hatte die Stadt Hohen Neuendorf daher im Jahr 2019 die Kampagne "Hohen Neuendorf blüht auf" gestartet und an die Einwohnerschaft kostenfrei 10.000 Samentütchen mit einheimischen Futterpflanzen für Insekten abgegeben.

Artenrückgang in Deutschland um fast die Hälfte 

Das Ziel: Aus kurzgeschorenen Rabatten an Wegesrändern, im heimischen Garten und auf Balkonen sollen Insekten-Futterweiden aus einheimischen Blumen- und Gräserarten entstehen und im Stadtbild immer selbstverständlicher werden. Der Hintergrund ist, dass die heimischen Insekten sich auch bevorzugt von heimischen Pflanzen ernähren - finden sie die nicht, dezimieren sich die Populationen bis zum Aussterben. Fehlen die Insekten, finden wiederum auch die Vögel keine Nahrung. Insgesamt berichtet das Bundesamt für Naturschutz über einen Rückgang der heimischen Insekten um über 40 Prozent bei rund 3.000 Arten. Die Bienen, Schmetterlinge und Falter sind in dieser Statistik ebenfalls mit einem Rückgang um rund 40 Prozent bis zu über 50 Prozent aufgeführt. Anlässlich des Welttages der Bienen weist auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) darauf hin, dass durch das Fehlen dieser Insekten die Nahrungsketten unterbrochen werden, da bestimmte Pflanzenarten ausschließlich durch wilde Insekten bestäubt werden, um Früchte zu tragen und wiederum die Menschen und wilde Tiere zu ernähren. Interessanterweise gehört zum Beispiel auch unsere liebste Küchenfrucht, die Tomate, dazu. In Deutschland sind 550 Wildbienenarten heimisch, zu denen auch die Hummeln zählen. Hummeln wohnen gerne in kleinen Staaten in Baumhöhlen. Wildbienen leben zumeist als Solitär- oder Einsiedlerbienen, d.h. nicht in größeren sozialen Einheiten, sondern als Einzelgänger. Etwa 400 Arten bauen Nester, drei Viertel davon im Boden, die übrigen wählen Pflanzenhalme oder Fraßgänge von Käfern im Holz. (vgl. deutschland-summt.de)

Hohen Neuendorf sorgt für öffentliche Insekten-Futterweiden

Böschungen und Blühwiesen werden in Hohen Neuendorf deshalb durch den städtischen Bauhof vermehrt und bewusst naturnah angelegt, mit Brandenburgischen Saatgutmischungen. "Es ist toll, dass wir nicht nur im Bürgerhaushalt immer wieder Vorschläge zum Insektenschutz haben. Vereine, wie zum Beispiel die Umweltkids Berlin-Brandenburg e.V. bringen sich ebenfalls mit Projekten ein, wie jüngst die Umgestaltung des 1.-Mai-Platzes", resümiert Bürgermeister Steffen Apelt erfreut die Entwicklung in der Stadt. "Es sind gerade die Wiesen, die, sagen wir "etwas unaufgeräumt" aussehen, mit Gräsern, Wildkräutern und auch toten Gehölzen als Nistplatz und Unterschlupf, die der Artenvielfalt helfen." Der Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt ist in diesem Jahr am 22. Mai.

Die 2019 gestartete Kampagne "Hohen Neuendorf blüht auf"