Archivgut wird digitalisiert

Ein Projekt im Rahmen von WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv). Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

(24. November 2022)

Das Archiv als Stadtgedächtnis ist ziemlich empfindlich und will deshalb gut behütet werden. Zu viel Wärme, Luftfeuchtigkeit und sogar Licht tun den zahllosen Seiten von Dokumenten und Akten überhaupt nicht gut. Trotz größter Sorgfalt im Umgang mit ihnen nagt der Zahn der Zeit unaufhörlich weiter, bis die Druckerschwärze verblasst oder das Papier zerfällt. Das Archiv der Stadt Hohen Neuendorf freut sich daher ganz besonders über einen neuen Archivscanner, der in der Lage ist, Archivgut langfristig digital zu sichern.

„Die Digitalisierung von Beständen ist eine äußerst wichtige Zukunftsaufgabe für Archive überall“, weiß Archivarin Kristin Lange. „Die Nutzerinnen und Nutzer erwarten diese Dienstleistung auch, denn nicht alle wohnen in Hohen Neuendorf und sind in der Lage, unser Archiv selbst zu besuchen.“ Mit dem neuen Scanner können nun Dokumente von einer Größe bis DIN A2 gescannt, gespeichert und als PDF-Datei versendet werden. Das Gerät verfügt zudem über eine fortgeschrittene Texterkennung und Möglichkeiten zur Bildbearbeitung. Ein weiterer Vorteil: Durch den Scanner können nun auch Dokumente verfügbar gemacht werden, die vorher unter Verschluss gehalten werden mussten, da sie kurz vor dem Verfall standen.

„Der Scanner versetzt uns in die Lage, ein digitales Langzeitarchiv aufbauen zu können“, so Kristin Lange. „Dafür beginnen wir aktuell mit den Personenstandsunterlagen, also Geburtenbüchern, Sterberegistern und Ehebüchern. Zukünftig werden wir auch stadtgeschichtliche Quellen digitalisieren und in dieses Archiv einpflegen. Viele Dokumente werden dann den Forschenden auch digital zugänglich sein“, beschreibt die Archivarin den Nutzen des Projekts.

-> Der Scanner wurde im Rahmen des Förderprogramms „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive im Rahmen von NEUSTART KULTUR“ angeschafft. Die Förderung umfasste 17.680 Euro, weitere 4.100 Euro kommen aus der Stadtkasse. Gefördert wird der Ausbau digitaler Angebote und Services mit dem Ziel, einen digitalen Zugang zu den Einrichtungen, ihren Medien und dem dort verwahrten Kulturgut für die breite Öffentlichkeit zu schaffen.