Klimaschutz-Erfolge ausgezeichnet

Bürgermeister Steffen Apelt (2.v.l.), Klimaschutzmanagerin Heiderose Ernst (m.) und Stadtverordneten-Vorsitzender Raimund Weiland (r.) nehmen den European Energy Award entgegen.

(28. April 2023)

Im März 2018 beschlossen Hohen Neuendorfs Stadtverordnete den Beitritt zu dem Qualitätsmanagementprogramm European Energy Award (eea). Dieses ermöglicht es Kommunen, Klimaschutzaktivitäten zu messen, zu bewerten und auf allen Verwaltungsebenen kontinuierlich und strukturiert auszubauen. Nun hat Hohen Neuendorf die erste Auszeichnungsstufe erreicht und gehört zur europäischen Familie der eea-Kommunen. 

„Das ist für uns ein wichtiger Meilenstein“, bewertet Hohen Neuendorfs Bürgermeister Steffen Apelt das Erreichen dieses Ziels. „Mit dem eea-Qualitätsmanagementsystem können wir als Kommune messbar darstellen, dass unsere bisherigen Bemühungen im Klimaschutz erfolgreich waren. Zugleich liefert uns das Programm konkrete Handlungsempfehlungen, wie wir unsere noch verbleibenden Schwächen bald in Stärken umwandeln können. Deshalb möchte ich gern am Programm festhalten.“ Apelt bedankte sich für das bisher Erreichte bei der Klimaschutzmanagerin Heiderose Ernst und dem gesamten Energieteam, bei der eea-Beraterin Dr. Gabi Zink-Ehlert und den Mitarbeitern des EU-Projekts „Compete4SECAP“ für die Einführung und Begleitung des eea-Programmes sowie bei den Stadtverordneten für die politische Beschlussfassung. Außerdem dankte er der Wirtschaftsförderung Brandenburg für die finanzielle Unterstützung in Höhe von 29.131 Euro. Der Award wurde übergeben von Sebastian Saule und Andrea Skowronek von der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) und der Energieagentur sowie André Butz, dem Geschäftsführer des eea.

Award für Anstrengungen im Klimaschutz

Der eea-Award steht für eine Kommune, die überdurchschnittliche Anstrengungen in der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik unternimmt. Damit verbunden ist die Einführung eines strukturierten und moderierten Prozesses mit einem Maßnahmenkatalog zur Bewertung der Leistungen. Mit dem eea wird eine Ist-Analyse erstellt und darauf aufbauend ein Arbeitsprogramm mit konkreten Maßnahmen erarbeitet. Diese werden initiiert und umgesetzt und tragen dazu bei, dass weniger Energie benötigt wird, erneuerbare Energieträger vermehrt genutzt und nicht erneuerbare Ressourcen effizient eingesetzt werden. 

Stadt erreicht 195,6 von 376 möglichen Punkten

Im jüngsten eea-Bericht erzielte Hohen Neuendorf 195,6 von 376 Punkten und knackte damit die für den eea-Award notwendige Marke von 50 Prozent. Die Punktevergabe erstreckt sich über mehrere Maßnahmenbereiche, darunter die Entwicklungsplanung, den Bereich der kommunalen Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation.

Als Stärken hebt der Bericht etwa den 2019 gefassten Beschluss zum Klimanotstand hervor, die gute Mobilitäts- und Verkehrsplanung, Beratungen zu Energie und Klimaschutz in Bauverfahren, die energetische Bestandsaufnahme der kommunalen Gebäude und Anlagen, die Unterstützung klimaneutraler Mobilität in der Verwaltung sowie die Teilnahme an vielen Modellprojekten und die Kooperation mit anderen Gemeinden und Städten.

Optimierungspotenziale sieht der eea-Bericht aktuell etwa bei der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung mit einer Gasausstiegsstrategie, beim Photovoltaik-Ausbau, bei der Sanierung von kommunalen Gebäuden sowie bei energetischen Festsetzungen im Bebauungsplan. Klimaschutzmanagerin Heiderose Ernst bilanziert daher optimistisch: „Mit dem jetzt erreichten Ergebnis im eea-Bericht können wir motiviert die weiteren Projekte und Herausforderungen für Klimafreundlichkeit in Hohen Neuendorf angehen. In den kommenden Jahren sind dies unter anderem das Quartierskonzept in Borgsdorf, die Erarbeitung von nachhaltigen Beschaffungsrichtlinien, der Ausbau der Lade-Infrastruktur und der Neubau einer Park and Ride- sowie Bike and Ride-Anlage am S-Bahnhof Bergfelde. Das Programm des eea wird uns auch bei diesen und den weiteren Aufgaben eine gute Orientierung bieten und die Fortschritte sichtbar machen.“