Bürgerforum zur Erneuerung der L171 in Stolpe
(17. August 2021)
Die Sanierung der L171 zwischen Stolpe und Hohen Neuendorf wird seit vielen Jahren gewünscht und gefordert. Nun ist es soweit: Ab dem 6. September wird der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg (LS) die Landesstraße auf 970 Metern erneuern. Für voraussichtlich acht Wochen muss die L171 zwischen Kreuzung Dorfstraße und Hohen Neuendorf dann vollständig für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Der Kfz-Verkehr nach Stolpe aus/in Richtung Hennigsdorf auf der L171 bleibt jedoch möglich. Fußgänger und Radfahrer kommen weiterhin über den Geh- und Radweg der L171 ab Adolf-Hermann-Straße nach Hohen Neuendorf, sind also von der Vollsperrung unberührt.
Die Stadt Hohen Neuendorf und der Landesbetrieb Straßenwesen luden die Einwohnerschaft Stolpes am Montagabend in den Biergarten des Landgasthofs zur krummen Linde, um umfänglich über die Gemeinschaftsbaumaßnahme und den Umleitungsplan zu informieren. „Ich begrüße, dass die Straße nun endlich saniert wird, die Einwohnerinnen und Einwohner Stolpes warten schon sehr lange darauf und die L171 ist in einem unhaltbaren Zustand“, leitete Apelt den Abend ein. „Einen perfekten Zeitpunkt für die Sanierung gibt es wohl nicht, aber es passiert besser jetzt als vielleicht erst in vielen Jahren.“
Vollsperrung unumgänglich
Viele Stolperinnen und Stolper äußerten ihren Unmut über die Vollsperrung und fragten nach alternativen Möglichkeiten. Doch, so Hans-Jürgen Otte, Sachgebietsleiter Bauüberwachung vom LS, diese gebe es aufgrund der Gegebenheiten der Straße nicht. „Eine halbseitige Sperrung funktioniert nicht, da die Straße zu schmal ist, um dann noch den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitssteifen für die Arbeiterinnen und Arbeiter zu gewährleisten“, erläuterte Otte. Zudem könne es passieren, dass Baufahrzeuge durch ihre Breite auf die andere Fahrbahn ragen und dadurch den Verkehr gefährden würden. Ein weiterer Vorteil der Vollsperrung sei die zügigere Fertigstellung im Vergleich zur halbseitigen Sperrung. Otte führte zudem aus, dass aus Qualitäts- und Genauigkeitsgründen ausschließlich bei Tageslicht gebaut werden könne. Ebenfalls unmöglich sei es, in zwei Abschnitten zeitlich versetzt zu bauen und etwa 17.000 Fahrzeuge täglich. über die Adolf-Hermann-Straße und Dorfstraße zu leiten, da diese nicht für den starken Verkehr geeignet sind und zudem der Rückstau fast einen halben Kilometer betragen würde.
Großräumige Umfahrung lässt Wege länger werden
Es müsse also bei der Vollsperrung bleiben. Wer dann motorisiert von Stolpe nach Hohen Neuendorf möchte, muss eine großräumige Umleitung über Hennigsdorf, Velten, Borgsdorf und Birkenwerder einkalkulieren. Inoffiziell gibt es für viele Verkehrsteilnehmer zumindest in diese Richtung auch die Möglichkeit, die Autobahn zu nutzen und in Birkenwerder abzufahren. Das funktioniert jedoch nicht von Hohen Neuendorf nach Stolpe, da die Anschlussstelle Birkenwerder Nord noch bis zum 4. Oktober in Fahrtrichtung Hamburg gesperrt sein wird. „Leider war eine Koordinierung an dieser Stelle mit der zuständigen Havellandautobahn nicht möglich“, bedauerte Apelt die zusätzliche Belastung.
Kirschallee frei für Busse und Rettungsdienst
Ein Stück weit Entlastung gibt es immerhin für den Öffentlichen Personennahverkehr. „Hier ist es uns gelungen, mit der Verkehrsgesellschaft zu vereinbaren, dass der Linienbus über die Kirschallee fährt und am Wochenende durch ein Linientaxi verstärkt wird“, informierte Apelt. Statt alle zwei Stunden sei es dann einmal stündlich möglich, nach Hohen Neuendorf zu gelangen.
Die Route über die Kirschallee sei auch für den Rettungsdienst vorgesehen. Apelt sicherte auch zu, prüfen zu wollen, ob Pflegedienste diesen Weg ebenfalls nutzen können.
Tiefbauleiterin Petra Teigel mahnte, dass weitere Fahrzeuge die Kirschallee nicht passieren dürfen, denn für einen beidseitigen Verkehr ist sie zu schmal. Ein Schrankensystem soll die Passierbarkeit für Busse und Rettungskräfte ermöglichen.