Nachhaltigkeit für das Stolper Feld

Stolper Feld

(23. März 2021)

Aus der Interessengemeinschaft (IG) „Vielfalt für das Stolper Feld“ ist ein gemeinnütziger Verein geworden. Am grundlegenden Ziel der Aktiven ändert sich dadurch nichts: Es geht um mehr ökologische Vielfalt auf dem Areal zwischen Stolpe, Hohen Neuendorf und Frohnau. Mit einem Arbeitseinsatz am Zerndorfer Weg ist ein weiterer Grundstein dafür gelegt.

Kathrin Schlegel wohnt unweit des Stolper Feldes und ist ein ökologisch denkender Mensch. Regelmäßig unternimmt sie Spaziergänge dorthin. Den einseitigen Anbau auf dem Feld empfindet sie schon seit längerer Zeit als störend. „Mais, Mais und dahinter noch mehr Mais“, beschreibt sie die Aussicht. „Keine guten Bedingungen für Bäume, Pflanzen und Tiere.“ Sie wünschte sich Veränderung für das Feld und fand im Frühjahr 2019 schnell Gleichgesinnte für eine IG, die die Vision der biologischen Vielfalt eint. „Von Beginn an war uns dabei klar, dass Veränderung nur gemeinsam mit allen Beteiligten zu erreichen ist“, sagt sie. Gemeint sind die Berliner Stadtgüter GmbH als Eigentümerin sowie zwei Landwirte, die Teile des Feldes für ihre Nutzung gepachtet haben.

Zwei Vereine Hand in Hand

Inzwischen ist aus der IG ein gemeinnütziger Verein gewachsen, der zudem eng mit einem weiteren Verein, „FrohLaWi“, zusammenarbeitet. „FrohLaWi“ verfolgt den Zweck, eine solidarische Landwirtschaft auf Teilen des Stolper Feldes zu etablieren. Erst kürzlich hat der Verein dafür nach langen Verhandlungen einen Unterpacht-Vertrag für eine Fläche von zwölf Hektar nahe dem Zerndorfer Weg abgeschlossen. Bevor dort wie geplant Gemüse geerntet werden kann, muss der aktuelle zu saure Boden gesunden. Der Verein wird in Kürze eine Gesundungskalkung durchführen und eine artenreiche Blühpflanzenmischung einsäen, die gleichzeitig Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität fördert. Dafür werden noch Interessierte gesucht, die Bodenpatenschaften in Form einer Spende übernehmen möchten. 

Zerndorfer Weg aufgewertet 

Entlang eines 200 Meter langen Teilstücks eben jenes Weges haben Engagierte beider Vereine sowie weitere Freiwillige unter Leitung von Martina Wagner aus Birkenwerder am ersten Märzwochenende zum Arbeitseinsatz geladen. Dabei sammelten sie Müll, schafften Lichtschneisen, harkten Gras zusammen und stapelten Äste zu Benjeshecken. „Diesen traditionellen Dörferweg mit seinen schönen alten Obstbäumen, der Stolpe mit Frohnau verbindet, möchten wir wiederherstellen“, informiert Kathrin Schlegel über den Einsatz. „Für unseren Verein ist die Unterstützung der Wildnis entlang des Weges ein ideales Betätigungsfeld, wo wir ganz konkret daran arbeiten können, wofür wir uns gegründet haben. Nämlich einen Mehrwert für Natur und Mensch gleichermaßen zu schaffen. Ich danke allen Beteiligten der Stadtverwaltung Hohen Neuendorf, dass sie uns bei diesem Projekt so tatkräftig unterstützen.“