Die Hand drauf: Der Radweg zum Bernsteinsee kommt
Edgar Gaffry, Vorstandsvorsitzender des Landesbetriebes Straßenwesen (links), gab Bürgermeister Steffen Apelt (2.v.l.) die Hand drauf: Im kommenden Jahr beginnt die Planung für den begleitenden Radweg an der L20 zwischen Pinnow und Bernsteinsee.
(16. August 2019) Ein erfolgreicher Tag für Bürgermeister Apelt und seine Stadt: Eingeladen hatte die Stadt Hohen Neuendorf zum Lokaltermin, um der Forderung nach dem Lückenschluss des Radweges zwischen Borgsdorf Pinnow kurz vor der Landtagswahl noch einmal Nachdruck zu verleihen. Gekommen waren neben Direktkandidaten zur Landtagswahl (Thomas Bennühr (Piraten), Inka Gossmann-Reetz (SPD), Dr. Daniela Oeynhausen (AfD), Julia Schmidt (B90/Grüne)), Veltens Bürgermeisterin Ines Hübner, Thomas von Gizycki als grüner Kreistagsabegordneter und Stadtverordneter, Fahrradaktivisten des ADFC-Birkenwerder und des Netzwerkes Verkehrssicherheit Brandenburg. In Vertretung der entschuldigten Landesregierung überraschte der Vorstandsvorsitzende des Landesbetriebes Straßenwesen, Edgar Gaffry, die Anwesenden mit der Zusage, im kommenden Jahr die Planung für den rund 1.800 Meter langen Lückenschluss im Radweg zwischen dem Ortsausgang Borgsdorf-Pinnow und der Freizeitanlage am Bernsteinsee zu beginnen.
Im April 2020 soll der Vertrag mit der Stadt unterzeichnet werden und die Planung angegangen werden, so die Ankündigung. Verzögernd könnte die ökologische Betrachtung wirken: Je nach Ergebnis der Artenvielfalt im begleitenden Grün, die über ein Jahr lang beobachtet und gezählt werden muss, könnte sich die Notwendigkeit eine Planfeststellungsverfahrens anstelle einer reinen Bauplanung ergeben, so dass dann leicht aus zwei auch maximal fünf Jahre werden könnten, dämpfte Gaffry die Euphorie ein wenig. Auch Veltens Bürgermeisterin erinnert sich, dass die Planungen die längste Zeit in Anspruch nahmen - der eigentlich Bau war dann in 5 Wochen erledigt.
Apelt: "Inzwischen Tempo 50"
"In der Zwischenzeit", forderte Bürgermeister Steffen Apelt alle Anwesenden auf, "muss zumindest eine Geschwindigkeitsbegrenzung, am besten Tempo 50 angeordnet werden, um die Gefahr zu reduzieren." Gegenwärtig dürfen Fahrzeuge bis hin zu LKWs hier mit 100 Stundenkilometern fahren und Radfahrer auf der schadhaften L20 ohne Seitenstreifen überholen. Ines Hübner versprach: "Wir werden hier den Landkreis gemeinsam in die Pflicht nehmen!"
Noch im Jahr 2011 hielt das Land einen Baubeginn für den kompletten Abschnitt in 2014 für möglich. Im Jahr 2013 wurde der Stadtverwaltung Hohen Neuendorf jedoch mitgeteilt, dass die Planungen für diesen Radweg nicht weitergeführt werden, da die Finanzierung der Maßnahme nicht gesichert war. Trotzdem erneuerte die Stadtverwaltung gegenüber dem Land regelmäßig die Forderung, diesen Radwegebau auszuführen. Alternative Streckenführungen, wie ein Waldweg zum Bernsteinsee, wurden von der Stadtverwaltung geprüft, sind aber aufgrund natürlicher und baulicher Gegebenheiten sowie bestehender Eigentumsverhältnisse nicht möglich. "So sehr wir uns über die heutige Zusage freuen", dankte Steffen Apelt Edgar Gaffry, "sehen Sie es uns vor dem Hintergrund dieser Erfahrung bitte nach, wenn wir ab und zu anrufen und nachfragen, wie weit die Dinge gediehen sind".
Der künftige Landtag wird sich des Projektes annehmen
Die Landtagsabgeordnete Inka Gossmann-Reetz zeigte sich zufrieden: "Uns wurde hier die schnellstmögliche Lösung zugesagt", nachdem Bauamtsleiter Michael Oleck noch einmal deutlich gemacht hatte, dass ein Planverfahren in Regie der Stadt exakt die gleichen Stufen zu durchlaufen hätte und daher gleich lange dauern würde. Julia Schmidt versprach: "Ich sehen jeden der hier anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten in der Pflicht, später auch als Landtagsabgeordnete dieses Projekt weiterhin zu flankieren und zu ermöglichen." Der Landesbetrieb Straßenwesen ist u.a. für 5.600 Kilometer Landesstraßen verantwortlich, an denen vielfach Radwege fehlen, begründete Edgar Gaffry die Zeitplanung auf Nachfragen von Thomas Bennühr und Daniela Oeynhausen, warum diese Strecke trotz der drängenden Sicherheitsfragen für Kinder und Erwachsene nicht höher in der Priorität angesiedelt sei. Verkehrszählungen und Schülerfrequenz seien hier zentrale Kriterien, die anderen Orten Vorrang gegeben hätten.
Foto unten rechts: Edgar Gaffry, Steffen Apelt, Julia Schmidt, Inka Gossmann-Reetz, Thomas von Gizycki, Thomas Bennühr, Ines Hübner (v.l.n.r.), Aktive des ADFC und des Netzwerkes Verkehrssicherheit, Daniela Oeynhausen (r.)