Ge-Stadten: Gymnasiasten erarbeiten Stadt-Modelle

Bürgermeister Steffen Apelt ist begeistert von den Modellen und bedankt sich bei Vanessa Sieber, Erik Glowinski, Johann Bollenhorst und Levin Wilde (alle 18 Jahre alt) 

(26. Juni 2019)  Was ist an einer orientalischen Stadt anders als an einer Industriestadt? Was ist die Idee der mittelalterlichen Stadtstruktur? Wodurch zeichnet sich eine lateinamerikanische Stadt aus? Und wie müsste eigentlich eine konsequent nachhaltige Stadt konzipiert sein? Die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe beschäftigten sich in wöchentlich zwei Unterrichtsstunden  mit den wissenschaftlichen Fragen von Städten weltweit in Geschichte und Moderne. Gegenseitig stellten sie sich in Präsentationen „ihre“ Modellstädte vor. Parallel dazu fand die praktische Arbeit an den Modellen statt. Es wurden Erfahrungen gesammelt im Bearbeiten verschiedener Materialien, z.B. Holz bzw. Styrodur. Dazu fanden Workshops im Architekturbüro Brüch-Kunath in Birkenwerder wie auch in der Zitadelle Spandau statt. Fünf der sechs Schülergruppen entschieden sich für die Arbeit mit Styrodur, eine Gruppe arbeitete mit Holz. In filigraner Arbeit entstanden durch Sägen, Schleifen, Feilen und Colorieren mittelalterliche Stadthäuschen oder hochmoderne, zukunftsweisende Modellarchitektur. Stadtexkursionen unter kompetenter Leitung führten zu den Berliner Stadtmodellen und dem Zentrum der Hauptstadt in historischem Zusammenhang.

Modell der nachhaltigen Stadt

Lehrerin Barbara Dammaß ist von den Modell ebenso begeistert wie die Schüler und Bürgermeister Steffen Apelt. "Wir freuen uns, dass wir die Arbeiten im Rathaus ausstellen können", sagt die 18-jährige Vanessa Sieber, die an der "nachhaltigen Stadt" mitgebaut hat. Während sie Medizin studieren wird, liebäugelt Mitschüler Johann Bollenhorst durchaus mit dem Studienfach Umwelt- und Energietechnik und fand daher die Arbeit am Modell sehr spannend: "Es hat wirklich viel Spaß gemacht!". Das findet auch Levin Wilde. Ebenso wie Vanessa hat auch er einen Abi-Schnitt von 15 Punkten hingelegt, als einer von insgesamt vier Schülern des Jahrgangs am Marie-Curie-Gymnasium. Er interessiert sich für Medizintechnik als Studiengang. Die Gruppe hatte sich neben der Nutzung nachwachsender Energien vor allem um eine grüne Stadtgestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität mit viel Grün und neuen, durchaus verdichteten, aber innovativen Wohnformen gekümmert; bis zu 230 Meter sind ihre Gebäude hoch, die mit begrünten Dächern auch über den Wolken soziale Begegnungsräume schaffen wollen. Mobilität wird autonom durch Verbindungsröhren zwischen den Häuser gedacht, in denen Menschen in Kapseln fahren.

Verschiedene Stadtmodell in Styrodur und Holz abgebildet

Für das Modell der lateinamerikanischen Stadt mit der klassischen Altstadt und einem neuen Satelliten-Stadtteil des 18-jährigen Erik Glowinski hatte Panama-City Pate gestanden, das er sogar vor einigen Jahren besucht hatte. Die Hälfte des Abi-Jahrgangs weilte am Mittwoch auf der Abschlussfahrt, so dass die mittelamerikanische Stadt, die Industriestadt, die orientalische und die mittelalterliche Stadt nicht direkt von ihren Bauherren vorgestellt werden konnten. Ein Plakat weist allerdings jeweils die Besonderheiten der Modelle und Stadttypen aus.

Ausstellung bis August im Foyer des Rathauses und beim Tag der Architektur am 30.6. zu sehen

Die Ausstellung ist bis Anfang August im Rathaus zu den Öffnungszeiten im Foyer zu sehen. Am Tag der Architektur, am 30. Juni 2019, in der Zeit von 13 bis 18 Uhr ist das Rathaus Gegenstand der Betrachtung architektonisch interessierter Besucher, die sicher gerne die Wartezeit bis zur nächsten, stündlichen Führung beim Studium der Modelle verbringen. Die SchülerInnen werden gerne auch für Fragen zu ihren Modellen bereit stehen.

Praxislernen mit fächerübergreifenden Kompetenzen

Der Seminarkurs zur Studien- und Berufsförderung fand mit dem Leitfach Geografie statt. Das Ziel war es, in einer Projektarbeit in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern die Schülerinnen und Schüler zu praxisnahen Erfahrungen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und teamspezifischen Kompetenzen zu führen. Seit dem Schuljahr 2012/2013 können die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen Brandenburger Schulen Seminarkurse wählen, die sie auf die Anforderungen in Hochschule und Arbeitswelt vorbereiten sollen. Dabei werden entweder wissenschaftspropädeutische-  oder Seminarkurse zur Studien- und Berufsvorbereitung alternativ angeboten um überfachliche Kompetenzen fördern und fordern zu können.